Urkunden
Lienhard Strohschneider aus Nellmersbach, wegen Drohreden und Mißachtung obrigkeitlicher Gebote und Verbote im Turm zu Winnenden gef. und der peinlichen Frage und Strafe verfallen, jedoch auf sein und seiner Freunde Bitten begnadigt und wieder freigel., gelobt eidlich, sich auf Mahnung der Amtleute unweigerlich wieder im Gefängnis zu stellen und sich ohne obrigkeitliche Erlaubnis nicht daraus zu entfernen, und schwört U. Er verspricht auch, Streitigkeiten mit seiner Herrschaft, der Herzogin Sabine von Württemberg, deren Amtleuten und Untertanen, nur vor den zuständigen einheimischen Gerichten auszutragen.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 U 7023
- Umfang
-
1 U
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Siegler: Jörg Jäger, B. und Richter zu Winnenden
Überlieferungsart: Ausfertigung
Vermerke: 1 Pap. S.
- Kontext
-
Urfehden >> 13. Band 13: Weinsberg - Winnenden, Stadt/ Amt / Vogtei/ Forst, auch außeramtliche Orte, Zwiefalter Forst, Speth'sche Besitzungen, Grafschaft Mömpelgard, einzelne Personen >> 13.4 Winnenden >> 13.4.2 Winnenden, Amt >> 13.4.2.4 Nellmersbach
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 Urfehden
Indexbegriff Person
Jäger, Jörg; Bm., Richter
Strohschneider; Lienhard
Württemberg, Sabine; Herzogin, geb. Prinzessin von Bayern, 1492-1564
Strohschneider; Lienhard
Württemberg, Sabine; Herzogin, geb. Prinzessin von Bayern, 1492-1564
Indexbegriff Ort
Nellmersbach : Leutenbach WN
Winnenden WN
Winnenden WN
Indexbegriff Sache
Drohreden
Ungehorsam
Ungehorsam
Laufzeit
1533 Februar 9 (So n. Lichtmeß)
- Weitere Objektseiten
- Digitalisat im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
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- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:49 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1533 Februar 9 (So n. Lichtmeß)
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Apollonia, Ehefrau des Lienhard Osterli zu Nellmersbach, etliche Tage in der Katze zu Winnenden gef., weil sie eines Nachts einem Einwohner von Nellmersbach einige Mastgänse aus dem Stall gestohl und heimgetragen hatte, jedoch auf Fürbitten ihrer Nachbarn des "strengen Rechts" entledigt und freigel., gelobt eidlich, unverzüglich mit ihrem Kind aus dem Fürstentum Württemberg zu ziehen und zeitlebens nicht mehr darin zu wohnen noch zu "wandern", schwört U. und gelobt, Streitigkeiten oder Ansprüchen an Herzogin Sabine von Württemberg, deren Räte, Amtleute, Untertanen und Zugewandte, nur vor den zuständigen inländischen Gerichten zu verfolgen.
Konrad Gscheidle und Engelhard Schlosser aus Winnenden, Konrad Xander aus Leutenbach, Klainpeter aus Bürg und Hans Hirt aus Nellmersbach, wegen Beteiligung an den Bauernunruhen zu Winnenden im Gefängnis des Schwäbischen Bundes bzw. der Herzogin Sabina von Württemberg gef., jedoch auf Veranlassung von Statthalter und Regenten des Fürstentums begnadigt und freigel., schwören U. und geloben eidlich, unverzüglich mit Leib und Gut, Frauen und Kindern Stadt und Amt Winnenden zu verlassen und ohne Erlaubnis des Statthalters bzw. von Herzogin Sabina nicht mehr zu betreten.
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Barbara, Ehefrau des Jörg Tuchscherer zu Winnenden, wegen mehrerer strafbarer Handlungen in der "Katze" zu Winnenden gef., jedoch auf Fürbitten ihres Vaters und ihrer Freundschaft wieder freigel. und der verwirkten peinlichen Strafe entledigt, gelobt eidlich, unverzüglich die Widem der Herzogin Sabine von Württemberg zu verlassen und nie mehr zu betreten, auch ihrer Fürstin und deren Amtleuten treu und gehorsam zu sein, und schwört U. Sie verspricht außerdem, Streitigkeiten mit ihrer Fürstin, deren Dienern und Untertanen nur vor den zuständigen einheimischen Gerichten auszutragen.
Lorenz Kling, Lienhard Weber und Michel Gerber aus Winnenden, Rorlin (?), Engelhard Schlosser, Joriß Lienhart, Martin Geytter, Lienhard Zanck, Joriß Hans Seffelt, alle aus Öschelbronn, Hans Zanck und Utz Yelin aus Ödenhardt, Bastian Zanck, Jakob Eyselin und Ulrich Hem aus Hertmannsweiler, Hans Erhart, Jakob Ella und Schweytzer, des Granes Sohn, aus Nellmersbach, wegen Teilnahme an den Bauernunruhen zu Winnenden gef., jedoch aus Gnade wieder freigel., schwören U. und geloben, sich fortan keinerlei Aufruhr mehr anzuschließen, vielmehr in Worten und Werken gehorsam zu sein, Wehr und Harnisch dem Amtmann zu Winnenden abzuliefern und zeitlebens außer einem abgebrochenen, kurzen Brotmesser keine mehr zu tragen, nachts nicht mehr auf die Gasse zu gehen und keine offene Weinzeche zu besuchen.
Barbara, Ehefrau des Jakob Gscheidle, wohnhaft zu Winnenden, wegen böswilliger Handlungen gegen ihren Ehemann und anderer Vergehen etliche Tage gef. und der peinlichen Frage und Strafe verfallen, jedoch auf ihre und ihrer Freundschaft Bitten wieder freigel., gelobt eidlich, fortan ihrer Landesfürstin Herzogin Sabine von Württemberg, ihren Nachkommen und ihren Amtleuten treu und gehorsam zu sein und Streitigkeiten mit ihnen nur vor den zuständigen einheimischen Gerichten auszutragen, und schwört U., in die sie ihren Ehemann namentlich einschließt.
Hans Schuch d.J. aus Oppelsbohm, wegen Verlassens seiner Ehefrau und Ehebruchs zu Winnenden gef. und schwerer Strafe verfallen, jedoch auf Fürbitten seiner Freunde mit der Auflage wieder freigel., 40 fl Bürgschaft zu leisten, offene Zechen und Wirtshäuser zu meiden und keine Wehr mehr zu tragen, gelobt eidlich, diese Artikel zu erfüllen, und schwört U. Er stellt seinen Vater Hans Schuch d.A. aus Oppelsbohm als Bürgen, der im Falle des Bruchs dieser Verschreibung Herzogin Sabine von Württemberg mit der gen. Summe verfallen sein soll.
Lienhard Specht, gen. Schmid, wohnhaft zu Oppelsbohm, verschreibt sich für seine Tochter Barbara, Jörg Tuchscherers Ehefrau zu Winnenden, die wegen strafbarer Handlungen etliche Tage im Gefängnis der Herzogin Sabine von Württemberg gelegen hatte, aber auf Fürbitte gegen U. freigel. worden war, mit 20 fl für den Fall, daß diese ihre Verschreibung brechen und sich nicht ordentlich verhalten würde. Er setzt zum Unterpfand ein Tagwerk Wiese, genannt die Bruckwiese, ein, falls er die gen. Summe nicht bezahlen könnte.
Konrad Gscheidle, Sohn des Jakob Gscheidle zu Winnenden, wegen Teilnahme an den Bauernunruhen zu Winnenden im Gefängnis von Herzogin Sabine von Württemberg gef., auf Fürbitten seiner Freunde aber mit der Auflage freigel., die Widem der Herzogin zu verlassen, danach auf Bitten seines Vater dazu begnadigt, wiederum in Stadt und Amt Winnenden sich aufhalten zu dürfen, gelobt eidich, zeitlebens keine lange Wehr mehr zu tragen, nur ein abgebrochenes Brotmesser, und offene Wirtshäuser und Zechen zu meiden. Für den Fall, daß er wiederum Gott lästern würde, viel oder wenig, soll er vom Nachrichter mit Ruten aus der Stadt hinausgehauen und des Amts verwiesen werden.
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