Bestand
170/51 - Familienpapiere/Nachlass Alfred Wevers/Margarete Wevers (Dep.) (Bestand)
Vorwort: Abt.
170/51 Familienpapiere/Nachlass Alfred
Wevers/Margarete Wevers (Dep.)
Umfang: 29
Archivkartons, Großformate, gerollte Stücke (= 353
Verzeichnungseinheiten = 3 lfm)
Laufzeit:
1822 - 2005
1. Abgabe März 2014
Nach Vorgesprächen von Herrn Dr. Bönnen (Dez.
2013) wurden die privaten Unterlagen aus dem
Nachlass von Dr. Wevers und punktuell weiteren
Familienmitgliedern bei Frau Erika Wevers (Worms,
Mozartstr. 6), Witwe des Enkels von Dr. Alfred
Wevers, Dieter Wevers (geb. 1937), am 3.2.2014
abgeholt und der Abschluss eines Depositalvertrages
vereinbart. Das Material wurde im Feb./März von Frau
Rinker-Olbrisch verzeichnet und klassifiziert. Bei
der Übergabe der Verzeichnungsliste und dem
Abschluss des Depositalvertrages am 14.3.2014 bei
Frau Wevers wurden weitere Unterlagen übergeben. Es
zeigte sich, dass es sich im Wesentlichen um Stücke
aus dem Nachlass von Frau Dr. Margret Wevers (Umfang
5 Archivkartons) handelt. Aus diesem Grund wurde der
Bestand Abt. 170/51 endgültig
"Familienpapiere/Nachlass Alfred Wevers/Margret
Wevers" benannt.
Zur Person: Dr. Alfred
Wevers
geboren 20.06.1875 Gerrresheim,
Kr. Düsseldorf, ev., Sohn des Kaufmanns/Fabrikanten
Emil Wevers (Strohhülsenfabrik, Flaschen, Korken,
Metallkapseln, in Düsseldorf), bis 1893 Besuch des
Kgl. Gymnasiums in Düsseldorf; stud. iur. in
Tübingen, Bonn, Berlin, Heidelberg und wiederum
Bonn; 1896 Referendar-Examen; dazu kaufmänn.
Ausbildung; 1901 Promotion Dr. iur. (cum laude),
Berlin 1901 große Staatsprüfung; 1901 Eintritt in
kommunalen Dienst in Düsseldorf; Bewerbung auf
Stelle als 2. Bgm. in Itzehoe; dort am 20.09.1902
Heirat mit Gertrud geb. Ritzmann (*9.3.1881
Karlsruhe ev., gest. 19.10.1944 Worms); Bewerbungen
von dort aus u.a. in Husum, Offenbach, Remscheid und
Worms; wechselt 1903 von Itzehoe nach Worms,
1903-1920 Beig. und Bürgermeister inWorms, besonders
intenisve Tätigkeit für die städtische Sparkasse
(1913 Neubau) und das Armenwesen; Sommer 1920
Rücktritt nach längeren Konflikten mit OB Köhler;
seit 1906 Vorsitzender des Vereins für
Erholungspflege kränklicher Schulkinder (Bau und
stetige Unterstützung des Erholungsheimes Hoher
Darsberg bei Neckarsteinach), 1908 Nov. Verleihung
des Titels 'Bürgermeister'; ab 1926 Rechtsanwalt,
gest. 31.3.1932
zwei Kinder: Dr.
Friedrich (Frieder) Wevers, geb. 11.6.1903 Itzehoe,
Jurist, 5.2.1932 verzogen nach Kassel (hat zwei
Jungen und zwei Mädchen); Tochter: Dr. Margarete
(Margret) Wevers, geb. 20.08.1905 Worms
Zur Person: Dr. Margarete Wevers
geboren 20.08.1905 in Worms, ev., Besuch der
Eleonorenschule und der Oberstufe der Oberrealschule
in Worms, Abitur 1924, ergänzt 1926 durch lat.
Prüfung am Wittelsbacher-Gymnasium in München und
1932 durch die griechische Prüfung (Gymnasium
[Philippinum] in Marburg); Studium in Tübingen,
Heidelberg, Greifswald, München, Marburg (zunächst
mit Jura angefangen, dann Deutsch und Geschichte);
Dissertation in Marburg über Einhards Vita Karoli
Magni in der mittelalterlichen Geschichtsschreibung
und Heldensage (1929; StadtA Wo Abt. 170/51 Nr. 58);
Ernennung zur Studienassessorin 1931; 1934-1939
(1941) als Lagerführerin im Landjahrdienst (auch
Durchführung von Schulungslehrgängen);
Studienassessorin (ab 20.4.1944 Studienrätin) an der
Schule für Volksdeutsche in Achern, ab 1943 an der
Deutschen Heimschule für Mädchen in Hegne/b.
Konstanz; 06.05.1945 Inhaftierung in Konstanz, dann
bis 1.03.1948 Internierungslager Hüfingen b.
Lahr;1950 - 1954 als Studienrätin an der
Frauenlobschule Mainz (abgeordnet zur Pädagogischen
Akademie Worms ab 1.04.1951); 1954-1965 (Ober-)
Studienrätin am Staatl. Gymnasium in Frankenthal,
danach bis 1971 am heutigen Gauß-Gymnasium Worms;
verst. 11.06.1998 in Worms (unverheiratet,
kinderlos) [s. Lebensläufe: StadtA Wo Abt. 170/51
Nr. 103, Nr. 104].
Zur
Verzeichnung:
Der Bestand Abt. 170/51
wurde von Februar bis April 2014 verzeichnet
(Archivprogramm augias). Von den insgesamt 138
Verzeichnungseinheiten entfallen etwa 55 auf den in
der Klassifikation gebildeten Teilabschnitt mit
Material zu Alfred Wevers und seiner Familie (3
Archivkartons), die übrigen VE betreffen den
Teilnachlass seiner Tochter Margret. Die Unterlagen
waren teilweise in Umschlägen, versehen mit
handschriftlichen Anmerkungen (zum Inhalt) von Frau
Margret Wevers [teilw. vermutlich auch von Dieter
Wevers]. Die Archivfaltschachteln und einzelne
Mappen/Umschläge, in denen sich ihr schriftlicher
Nachlass befand, war mit einer Art
Registratursignierung versehen. Allerdings konnte
kein dazugehöriger "Aktenplan" ermittelt werden. Die
"Registraturangaben" wurden bei der Verzeichnung
trotzdem übernommen.
Zum Inhalt:
Der Gesamtbestand wurde in zwei
Klassifikations-Hauptabschnitte gegliedert, der zum
einen (Punkt 1) Unterlagen von (Dr.) Alfred Wevers
und seiner Familie und zum anderen (Punkt 2) die
seiner Tochter (Dr.) Margarete/Margret Wevers
umfassen. Von beiden Personen liegen Zeugnisse und
Bescheinigungen vor, die den beruflichen Werdegang
dokumentieren, für Margret Wevers auch Nachweise zur
Schul- und Studienzeit. Auch die fotografische
Überlieferung ist in beiden Fällen umfangreich. Von
Alfred Wevers und seiner Ehefrau Gertrud finden sich
in vorliegendem Bestand Korrespondenzen, die
Einblicke in ihre Beziehung, in familiäre und
berufliche (Alfred) Verhältnisse geben. Gerade bei
den Briefen fällt die Verwendung vielfältiger
Kosenamen, Gruß- und Schlussformeln (oftmals
"geschwäbelt") auf, die teilweise die
Identifizierung der Personen schwierig macht.
Vorträge, Veröffentlichungen von Dr. Alfred Wevers
und Material zu dem während seiner Amtszeit in Worms
errichteten Kindererholungsheim Hoher Darsberg in
Neckarsteinach gehören ebenfalls zur Überlieferung
von Alfred Wevers.
Die Unterlagen von
Margret Wevers weisen Schwerpunkte zu den
Themenbereichen Landjahr und zur Arbeit in deutschen
Heimschulen (insbesondere Hegne am Bodensee) auf.
Sie war seit 1934 für mehrere Jahre als
Landjahrführerin in verschiedenen Landjahrlagern
eingesetzt. Nach dem Krieg stand sie in enger
Verbindnung zu ehemaligen ErzieherInnen aus dieser
Zeit und beschäftigte sich zusammen mit Frau Ursula
Lindner und Herrn Wilhelm Leise (Landjahr,
Arbeitskreis Worms) mit der Institution Landjahr.
Hauptzweck dieses Arbeitskreises war in
Gemeinschaftsarbeit mit dem Arbeitskreis Hanau (seit
Februar 1976) die Sammlung umfangreichen Materials
zur Dokumentation des Landjahrs mit Unterstützung
von ehemaligen 'Landjahrkameraden' zusammenzutragen.
Am 8. Mai 1978 wurden die Unterlagen des Wormser
Arbeitskreises wohlgeordnet (bis dahin 62 Mappen, 15
weitere im Juni nachgeliefert) in das Archiv der
deutschen Jugendbewegung auf der Burg
Ludwigstein/Witzenhausen verbracht (vgl. Vorwort,
Rundbriefe und inhaltliche Übersicht zur Sammlung:
StadtA Wo Abt. 170/51 Nr. 113). Der Arbeitskreis
Hanau (die beiden Gruppen führten seit 1977 ihre
Arbeit getrennt fort) übergab sein Material an das
Bundesarchiv in Koblenz (heute befindet sich das
Schriftgut im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde
[Bestand R 180], Fotoalben sind im Bildarchiv in
Koblenz). Außerdem wird im Landesarchiv
Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, die
Sammlung Hans Griesel, Gründer des 'Landjahr-Archivs
Hanau', aufbewahrt (A 544).
Zum Thema
deutsche Heimschulen, insbesondere zur Heimschule
Hegne, in der Dr. Margret Wevers als Leiterin tätig
war, finden sich einige Faszikel und Fotografien im
Bestand (Geschichte, Arbeit, Alltagsleben), ebenso
Korrespondenzen mit Ehemaligen und Personen, die
sich mit dieser Thematik im Rahmen verschiedener
Veröffentlichungen befassten.
Das
Schicksal von Dr. Margret Wevers in der
unmittelbaren Nachkriegszeit (Entnazifizierung,
Internierung) spiegelt sich in einigen wenigen
Verzeichnungseinheiten wieder.
Worms, im
April 2014
Margit Rinker-Olbrisch
2. Abgabe November 2014
Eine weitere
Abgabe von Frau Erika Wevers erfolgte im 4. November
2014. Einen großen Teil dieser Unterlagen nimmt die
Materialsammlung ihres verstorbenen Ehemanns Dieter
Wevers zur Familiengeschichte Wevers ein mit
zahlreichen Reproduktionen aus verschiedenen Quellen
und Archiven. Für diese Unterlagen wurde eine eigene
Klassifikationsgruppe eingerichtet (3.
Familiengeschichtliche Sammlung von Dieter Wevers;
mit Untergruppen). Darüber hinaus finden sich
interessante Original-Quellen, hptsl.
Korrespondenzen, aber auch sonstiges Schriftgut aus
den Familien Wevers und Lüling sowie Ritzmann und
Kuen, die den bisher bearbeiteten Bestand ergänzen.
Auch hier musste wegen der Materialfülle die schon
vorher eingerichtete Klassifikationsgruppe 1.05.
"Unterlagen von und zu sonstigen
Familienangehörigen" detaillierter untergliedert
werden. Ob und inwieweit hier Vorarbeiten durch Frau
Dr. Wevers geleistet wurden in Zusammenhang mit den
von ihr 1988 ausgeführten Erinnerungen zur
Familiengeschichte (vgl. StadtA Wo Abt. 170/51 Nr.
291) - lässt sich nicht genau feststellen.
Insgesamt vergrößerte sich die Anzahl der
Verzeichnungseinheiten dieses Bestandes von bisher
138 auf jetzt 261 VE. Auch die Laufzeit setzt durch
das neue Material nun schon 1822 (vorher 1876) ein.
Dies ist auf den Neuzugang persönlicher Urkunden,
Zeugnisse etc. aus der Provenienz des Oberamtmanns
Fidel(is) Kuen (1803-1878), Großvater der Gertrud
Wevers, zurückzuführen. Die in badischer
Obereckheftung gebundenen Stücke (StadtA Wo Abt.
170/51 Nr. 224 und Nr. 209) dokumentieren seine
Studienzeit und seinen beruflichen Werdegang.
Außerdem liegen einige Briefe Großherzogs Leopold
vor, dem sich Kuen sehr verbunden fühlte (StadtA Wo
Abt. 170/51 Nr. 207).
Worms, im Januar
2015
Margit Rinker-Olbrisch
3.
Abgabe September 2015
Am 4. September
2015 konnte das Stadtarchiv weitere Unterlagen von
Frau Erika Wevers übernehmen (knapp 2. lfm = zwei
Archivboxen, zwei Archivkartons sowie mehrere
Rollen). Obwohl es sich dem äußeren Anschein nach
zum großen Teil um eine Materialsammlung zur
genealogischen Forschung von ihrem Mann Dieter
Wevers handelte, tauchten während der Verzeichnung
eine große Anzahl von Kirchenbuchauszügen und
standesamtlichen Urkunden - teilw. mit zugehöriger
Korrespondenz - auf, die Dr. Friedrich Wevers
(Frieder Wevers, 1903 - 1976), Sohn von Dr. Alfred
und Gertrud Wevers und Bruder von Dr. Margret
Wevers, in den Jahren 1937/38 sowie Anfang der
1940er Jahre in Zusammenhang mit dem seinerzeit
geforderten Ahnenpass zusammengestellt hat. Seine
Schwester Margret befasste sich dann in den 1980er
und seine Neffe Dieter (+ 2010) wohl nach deren Tod
ab 1998 erneut intensiver mit der
Familiengeschichte. Gerade der Verlauf der
Forschungen des Letzteren lässt sich sehr gut an dem
nun vorliegenden Material verfolgen. Nicht nur für
die reinen Lebensdaten, die er in Korrespondenzen
und Archivbesuchen zusammentrug - sofern er nicht
auf vorhandene Informationen und Quellen
zurückgreifen konnte -, sondern auch das Umfeld, die
wirtschaftlichen Verhältnisse und die soziale
Herkunft der Vorfahren erschloss er im Studium von
Literatur und einschlägigen Quellen. Die
vorliegenden näheren Ausführungen zu
Familienmitgliedern, die zwischen den
standesamtlichen Urkunden zu finden sind, gehen
dabei vermutlich auf Margret Wevers zurück, die
hierin Erinnerungen aus Familienerzählungen
verarbeitete.
Die neue Abgabe im Umfang
von insgesamt 90 VE umfasst an Originalquellen auch
ältere Fotos und Korrespondenzen von
Familienmitgliedern. Zu erwähnen ist in diesem
Zusammenhang Dr. Friedrich Wevers, für dessen ihn
und seine eigene Familie betreffende Unterlagen eine
eigene Klassifikationsgruppe gebildet wurde.
Hervorzuheben sind auch mehrere Scherenschnitte der
Bildhauerin Doris Schmauder (1926-1998), einst
Schülerin von Dr. Margret Wevers in der Heimschule
Hegne. Schmauder ("Schmaud") verzierte Erinnerungs-,
Glückwunsch- und sonstige Korrepondenzen an ihre
Lehrerin und Freundinnen (Ehemalige aus Hegne) mit
filigranen Scherenschnitten.
Worms, im
September 2015
Margit
Rinker-Olbrisch
Zitierhinweis:
Abt. 170/51
Erschließungszustand, Umfang: Verzeichnung erster
Teil in Augias 6.3.2014 abgeschlossen (RiO),
weiterer Zugang 14.3.2014 bis 22.4.2014 verz. (Ri),
dritter Teil bis 2/2015 abgeschl., weitere Abgabe
8/2015 bis 9/2015 erschlossen (vgl.
Findbuchvorwort)
- Reference number of holding
-
Stadtarchiv Worms, 170/51
- Context
-
Stadtarchiv Worms (Archivtektonik) >> Nachlässe/Nachlass-Splitter
- Date of creation of holding
-
1822-2010
- Other object pages
- Last update
-
15.12.2023, 2:57 PM CET
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Stadtarchiv Worms. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1822-2010