Archivbestand
Nachlass Heinrich Jennissen (Bestand)
Vorwort Heinrich Jennissen wurde am 18. Juni 1906 als zweites Kind der Eheleute Wilhelm Josef und Anna Maria geb. Gerhards in Mönchengladbach Land geboren (Der gleichnamige erste Sohn war am 6. August 1905 im Alter von drei Monaten gestorben); der Vater war Steindrucker von Beruf. Seine Schwester Wilhelmine Johanna, das einzige Geschwisterkind, kam am 27. September 1908 in Mannheim zur Welt. Dort wurde Heinrich auch eingeschult. Nach dem Tod des Vaters im Kriegseinsatz in Frankreich am 15. Januar 1916 kehrte die Witwe mit den Kindern nach Mönchengladbach zurück. 1923 trat Heinrich seine Lehre in der Rechtsanwaltspraxis Voege und Doeckel (später Dr. Bohnen) in Mönchengladbach an, der er auch nach erfolgreichem Abschluss, später als Bürovorsteher, bis zur Pensionierung treu blieb. Im Dezember 1932 verlobte sich Jennissen mit der Kölnerin Luise Weertz (Geb. 6. August 1908), die er im Kirchenchor kennengelernt hatte. Nach dem Kauf des Hauses Markt 26 in Waldniel heirateten die beiden am 24. August 1933. Aus der Ehe gingen vier Söhne hervor. Am 1. Oktober 1940 wurde Jennissen zum Kriegsdienst einberufen und kehrte erst Ende 1948 nach zunächst tschechischer, dann sowjetischer und zuletzt polnischer Kriegsgefangenschaft zurück. Im Januar 1949 konnte er seine Tätigkeit in der Anwaltskanzlei wieder aufnehmen.Politisch hat sich Heinrich Jennissen früh im Windthorstbund, der Jugendorganisation der Zentrumspartei, betätigt. Bis 1959 blieb er Mitglied des Zentrums und wechselte dann zur CDU. 1952 wurde er zum ersten Mal in den Gemeinderat von Waldniel gewählt; nach der Kommunalen Neugliederung blieb er bis Ende 1982 auch Ratsmitglied der neugebildeten Gemeinde Schwalmtal. Von 1956 bis 1969 stand er als „Bürgermeister des Ausgleichs“ an der Spitze des Waldnieler Kommunalparlaments, wurde 1970 zum Beauftragten für die Aufgaben des Rates und des Bürgermeisters der Gemeinde Schwalmtal bestellt und am 7. April 1970 vom neugebildeten Rat zum Bürgermeister gewählt. Am 22. Oktober 1979 übergab er das Bürgermeisteramt an seinen Nachfolger Josef Jacobs. Die Gemeinde Schwalmtal verlieh ihm am 23. November 1982 den Ehrentitel „Altbürgermeister“ und benannte acht Monate nach seinem Tod am 23. September 1987 eine Straße in Waldniel nach ihm (31. Mai 1988).Bereits am 7. Juni 1972 war Jennissen das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland für seine zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten verliehen worden. Er engagierte sich in verschiedenen Vorständen, u.a. für den Heimkehrerverband, die Waldnieler Volksbank, die Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung, den Schwalmverband, war ehrenamtlicher Richter beim Verwaltungsgericht Düsseldorf und Mitglied des Pfarrausschusses der kath. Pfarre St. Michael, um nur einige Beispiele zu nennen.Der vorliegende Nachlass, der im März 2010 dem Kreisarchiv von der Gemeinde Schwalmtal aus Privatbesitz übergeben wurde, spiegelt die Aktivitäten von Heinrich Jennissen nur bruchstückhaft wider. Hervorzuheben sind die Unterlagen zum freiwilligen Zusammenschluss von Amern und Waldniel sowie die Verhandlungen zum Aus- und Neubau des St. Wolfhelm- Gymnasiums, dabei auch die Korrespondenz mit dem Schulleiter Dr. Achim Besgen.Dennoch bietet der Nachlass eine gute Ergänzung zur bisher im Kreisarchiv verwahrten Überlieferung der Gemeinde Waldniel.
- Reference number of holding
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N 93
- Extent
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9 Kartons
- Context
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Kreisarchiv Viersen (Archivtektonik) >> N Nachlässe und Privatsammlungen
- Related materials
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KAV Kr. Kempen-Krefeld Nr. 20914 (Bundesverdienstkreuz)
- Other object pages
- Provenance
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Jennissen, Heinrichs
- Delivered via
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- Last update
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05.11.2025, 1:59 PM CET
Data provider
Kreisarchiv Viersen. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand