Personen mit Migrationshintergrund in der NAKO Gesundheitsstudie – soziodemografische Merkmale und Vergleiche mit der autochthonen deutschen Bevölkerung : = Persons with migration background in the German National Cohort (NAKO) - sociodemographic characteristics and comparisons with the German autochthonous population

Abstract: Hintergrund
Personen mit Migrationshintergrund (PmM) unterscheiden sich als Bevölkerungsgruppe hinsichtlich Morbidität, Mortalität und Inanspruchnahme des Gesundheitssystems meist von der autochthonen Bevölkerung, sie nehmen jedoch seltener an Gesundheitsstudien teil. Die Gruppe der PmM ist sehr heterogen, was in Studien bisher kaum berücksichtigt wird.

Ziel der Arbeit
Es werden soziodemografische Charakteristika der PmM in der NAKO Gesundheitsstudie (Alter, Geschlecht, Zeit seit Migration, Bildung) dargestellt. Zudem wird exemplarisch untersucht, ob der Migrationshintergrund mit der Nutzung des Angebots zur Früherkennung von Darmkrebs (Hämoccult-Test) zusammenhängt.

Methoden
Daten der ersten 101.816 Teilnehmenden der NAKO wurden deskriptiv und kartografisch ausgewertet. Die Zuweisung des Migrationshintergrunds erfolgte anhand der Definition des Statistischen Bundesamts und basiert auf Staatsangehörigkeit, Geburtsland, Einreisejahr und Geburtsland der Eltern.

Ergebnisse
Der Anteil der PmM liegt bei 16,0 %. Die Verteilung über die 18 Studienzentren variiert zwischen 6 % (Neubrandenburg) und 33 % (Düsseldorf). Mit 153 Herkunftsländern sind in der NAKO die meisten Länder vertreten. Bei allen Variablen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Herkunftsregionen. Am Hämoccult-Test nehmen türkeistämmige Personen (OR = 0,67) und Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion (OR = 0,60) seltener teil. PmM, die in Deutschland geboren sind, unterscheiden sich diesbezüglich nicht von der autochthonen Bevölkerung (OR = 0,99).

Diskussion
PmM in der NAKO sind eine sehr heterogene Gruppe. Jedoch lassen sich aufgrund der Stichprobengröße einzelne Untergruppen der PmM hinsichtlich ihrer Herkunftsregion separat untersuchen
Abstract: Background
Persons with a migration background (PmM) as a population group usually differ from the autochthonous population in terms of morbidity, mortality, and use of the health care system, but they participate less frequently in health studies. The PmM group is very heterogeneous, which has hardly been taken into account in studies so far.

Objectives
Sociodemographic characteristics of PmM in the NAKO health study (age, sex, time since migration, education) are presented. In addition, it is examined through an example whether migration background is related to the use of cancer screening for colorectal cancer (hemoccult test).

Methods
Data of the first 101,816 persons of the NAKO were analyzed descriptively and cartographically. The migration background was assigned on the basis of the definition of the Federal Statistical Office, based on nationality, country of birth, year of entry, and country of birth of the parents.

Results
Overall, the PmM proportion is 16.0%. The distribution across the 18 study centers varies considerably between 6% (Neubrandenburg) and 33% (Düsseldorf). With 153 countries of origin, most countries are represented in the NAKO. All variables show clear differences between the different regions of origin. In the hemoccult test, persons of Turkish origin (OR = 0.67) and resettlers (OR = 0.60) have a lower participation rate. PmM born in Germany do not differ in this respect from the autochthonous population (OR = 0.99).

Conclusion
PmM in the NAKO are a very heterogeneous group. However, due to the sample size, individual subgroups of migrants can be studied separately with respect to region of origin

Weitere Titel
Persons with migration background in the German National Cohort (NAKO) - sociodemographic characteristics and comparisons with the German autochthonous population
Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz. - 63 (2020) , 279-289, ISSN: 1437-1588

Schlagwort
Sozialepidemiologie
Krebsvorsorgeuntersuchung
Migrationshintergrund
Medizinische Versorgung
Krebsvorsorgeuntersuchung
Migration
Sozialepidemiologie
Medizinische Versorgung
Deutschland
Berlin

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2020
Urheber

DOI
10.1007/s00103-020-03097-9
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1553082
Rechteinformation
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
14.08.2025, 11:00 MESZ

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Beteiligte

Entstanden

  • 2020

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