Grafik
Bildnis Franz Ignaz Roth
Das Schabkunstporträt des fürstbischöflich-würzburgischen Hofmalers Franz Ignaz Roth ist Teil einer grafischen Serie nach Johann Kupezky, den „Imagines et picturae“, die 1745 in Nürnberg herausgegeben wurde. Die Serie enthält 73 Mezzotintoblätter nach Gemälden des Bildnismalers Kupezky, vor allem aus dessen Zeit in Nürnberg. Bernhard Vogel begann mit den Reproduktionen 1735, nach dessen Tod führte sie sein Sohn Johann Christoph weiter und schließlich, nach Kupezkys Tod 1740, beendete Valentin Preisler (1717-1763/65) die Arbeit. Das Porträt von Roth ist das 22. des zweiten Teils. Die Serie besteht insgesamt aus sechs Teilen zu jeweils zwölf Blättern, die größeren Teils Porträts, aber auch Heilige, Allegorien und Genredarstellungen zeigen. Unter den Darstellungen finden sich kurze Zitate aus Ovid und Vergil. Für das Porträt des Franz Ignaz Roth nach Kupezky liegt als Zwischenstufe eine Rötelzeichnung Vogels vor. Der Dargestellte war Kammerdiener und hochfürstlicher Kabinettsmaler in Würzburg, worauf die Bildunterschrift hinweist. Das Bildnis zeigt den Dargestellten in seitlicher Drehung und scheinbarer Bewegung. Diese Betonung des Momenthaften sorgt zusammen mit den wohl kaum geschönten Gesichtszügen, die durch fliehendes Kinn und Nasengröße beherrscht werden, zum Eindruck hoher Lebensnähe. Der kunstvolle Einsatz der Schabtechnik unterstreicht dies durch die differenzierte Wiedergabe von Haut und Textil. Bernhard Vogel war in Augsburg Schüler von Christoph Weigel (Kat. Nr. 42-46) und Elias Christoph Heiss (Kat. Nr. 47-59). Die enge Verbindung Christoph Weigels zu Bernhard Vogel manifestiert sich in den beiden Schabkunstporträts, die Vogel nach Kupezky von Weigel 1714 und 1735 schuf - die Gemälde gelten heute als verschollen. - (Anne-Katrin Sors, in: Ausstellungskatalog Göttingen 2014)
- Standort
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Georg-August-Universität Göttingen / Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität, Göttingen
- Inventarnummer
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D 1949/51
- Maße
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Höhe: 355 mm (Platte)
Breite: 255 mm (Platte)
- Material/Technik
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Papier; Mezzotinto
- Inschrift/Beschriftung
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Aufschrift: FRANZISCUS IGNATIUS ROTH Pictor Herbipolens / Temperi coeli corpusque juvatur. Ovid / Ioannes Kupetzky Pinx. Cum Priv. Caes. Majest. /Bernardus Vogel juxta Originale sculps. / et excudit Noriberga 1735
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Veröffentlicht in: A. -K. Sors, Arnulf, A., Friedrichs, S., Habekus, A., Scholl, C., und Suchy, V., „Die Englische Manier : Mezzotinto als Medium druckgrafischer Reproduktion und Innovation ; [Katalog zur Ausstellung in der Göttinger Universitätskunstsammlung, 27. April 2014 - 01. März 2015]“. Univ.-Verl. Göttingen, Göttingen, 2014. (S. 116-117, Kat. Nr. 60)
Veröffentlicht in: E. Šafařik, Windholz, A., und Kupecký, J., „Johann Kupezky : (1666 - 1740) ; ein Meister des Barockporträts ; [Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, 10. November 2001 - 3. Februar 2002]“. Museen der Stadt Aachen [u.a.], Aachen [u.a.], 2001.
- Bezug (was)
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Porträt, Selbstporträt eines Künstlers
- Bezug (wer)
- Ereignis
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Entstehung
- (wann)
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1735
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
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Vogel, Bernhard (StecherIn)
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Nürnberg
- Letzte Aktualisierung
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24.04.2025, 03:58 MESZ
Datenpartner
Kunstsammlung der Universität Göttingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Grafik
Beteiligte
- Kupecký, Jan (Vorbild / IdeengeberIn)
- Vogel, Bernhard (StecherIn)
Entstanden
- 1735