Gemälde

Cimon und Pero (Caritas Romana)

Antonio Bellucci gehörte ebenso wie Giovanni Battista Piazzetta zu den sogenannten „tenebrosi“ (den „Finsteren“), jenen venezianischen Künstlern des späten 17. Jahrhunderts, deren Werke von starken Hell-Dunkel-Kontrasten bestimmt sind. Das Gemälde bezieht sich auf eine Episode aus den historischen Anekdoten des römischen Schriftstellers Valerius Maximus (vermutlich gest. 34 n. Chr.) und erzählt die Geschichte des Atheners Cimon, der ins Gefängnis geworfen und zum Hungertod verurteilt worden war. Seine Tochter Pero aber, die gerade ein Kind bekommen hatte, verschaffte sich Zutritt und rettete ihren alten Vater, indem sie ihn aus ihrer Brust nährte. Beliebt war dieses Thema insbesondere im Barock. Zum einen, weil es ein Beispiel der christlichen Nächstenliebe (Caritas christiana) darstellte, neben Glaube und Hoffnung eine der drei christlichen Tugenden. Zum anderen, weil es die reizvolle Möglichkeit einer erotischen Darstellung bot. Bellucci hat die Figuren pyramidal angeordnet. Die Darstellung des Kindes war in der Bildtradition eher unüblich. Während der Vater in seiner Not und der Sohn in seiner Verspieltheit ganz auf Pero ausgerichtet sind, blickt Pero achtsam zur Seite, aus Angst, entdeckt zu werden.

Standort
Kunsthalle Bremen
Inventarnummer
1236-1980/2
Maße
Objekt: 118 x 101,6 cm
Material/Technik
Öl auf Leinwand, doubliert
Inschrift/Beschriftung
Inschrift: Anto. Bellucci 1688 (verso von der Doublierleinwand verdeckt signiert und datiert)

Klassifikation
Gemälde

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
um 1685
Ereignis
Eigentumswechsel
(wann)
1980
(Beschreibung)
Erworben aus Mitteln der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) 1980

Letzte Aktualisierung
22.05.2025, 13:52 MESZ

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Objekttyp

  • Gemälde

Entstanden

  • um 1685
  • 1980

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