Bestand

Oberamt Weiltingen (Bestand)

1. Geschichte der Herrschaft Weiltingen: Weiltingen liegt heute im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken - im Nördlinger Ries an der Wörnitz - zwischen den ehemaligen Reichsstädten Dinkelsbühl und Nördlingen im Landkreis Ansbach. Unmittelbare Nachbarterritorien waren die Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach und die Grafschaft bzw. ab 1734/74 das Fürstentum Öttingen. Die Herrschaft Weiltingen umfasste neben dem Markt Weiltingen noch die Dörfer Veitsweiler und Wolfsbühl sowie einige Besitzrechte in den Dörfern Frankenhofen, Ruffenhofen, Irsingen, Gerolfingen, Wittelshofen, Greiselbach und Beyersberg sowie an der Schmalzmühle. 1616 betrug die Zahl der Weiltinger Untertanen 1.381 - davon 245 Bürger, also Hausbesitzer. 1728 waren es 304 Bürger. Zedler schätzte in seinem Universallexikon 1747 die Zahl der Weiltinger Bürger auf 350, Bundschuh im Lexikon von Franken 1804 nur noch auf 120. Um 1360 wurde die Familie von Seckendorf von den Grafen von Öttingen mit der Herrschaft Weiltingen belehnt. 1542 veräußerte sie diese an Hans Wolf von Knöringen. Der letzte Knöringer Wolf Wilhelm (geb. 1560), der von 1603 bis 1616 in Weiltingen regierte, häufte so hohe Schulden an, dass er Württemberg um Hilfe bitten musste. Er hatte sich bei Brandenburg-Ansbach derart verschuldet, dass eine Besetzung der Herrschaft Weiltingen drohte, wovor Wolf Wilhelm nur die württembergischen Zahlungen retteten. Stuttgart übernahm die Schulden des verschuldeten Ritters in Höhe von 262.637 Gulden, im Gegenzug trug Wolf Wilhelm von Knöringen 1605 Weiltingen Herzog Friedrich I. zu Lehen auf. Als Wolf Wilhelm von Knöringen 1616 ohne männliche Nachkommen starb, zog Herzog Johann Friedrich von Württemberg die Herrschaft Weiltingen als erledigtes Lehen ein. Im Fürstbrüderlichen Vergleich vom 28. Mai 1617 übergab er dann diese mit der Herrschaft Brenz und einem Deputat der Herrschaft Heidenheim seinem Bruder Herzog Julius Friedrich (1588-1635), der die von 1617 bis 1705 bestehende Nebenlinie Württemberg-Weiltingen begründete. Nach Renovierung des Weiltinger Schlosses hielt sich Julius Friedrich ab 1619 hauptsächlich in Weiltingen auf. An die Zeit der bayerischen Besetzung nach der Nördlinger Schlacht bis 1648 schloss sich für Weiltingen ab 1651 unter Herzog Manfred (1626-1662) eine kulturelle Blütezeit an. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Rolle des Pfarrers und Prinzenerziehers Tobias Nißlen. Friedrich Ferdinand (1654-1705), der letzte Herzog von Württemberg-Weiltingen, starb ohne Nachkommen. Die Politik in Weiltingen war beherrscht von Auseinandersetzungen mit den beiden Nachbarterritorien Brandenburg-Ansbach und Öttingen. Beide beanspruchten vor allem die Hochgerichtsbarkeit über Weiltingen und verschiedene Jagdrechte. Diese Streitpunkte konnten trotz regelmäßiger Verhandlungen über die Jahrhunderte hinweg nicht beigelegt werden. Erst als alle drei Territorien an Bayern gefallen waren, verloren die Auseinandersetzungen ihre Grundlage. Nach dem Aussterben der Weiltinger Nebenlinie des Hauses Württemberg fiel die Herrschaft 1705 an die Hauptlinie des Hauses zurück. Weiltingen wurde damit zum Kammerschreibereigut. Zwar versuchte die aus der Weiltinger Nebenlinie hervorgegangene Linie Württemberg-Oels Rechte auf Weiltingen geltend zu machen, sie konnte sich aber nicht durchsetzen und scheiterte schließlich 1724 endgültig durch ein Urteil des Reichshofrats. Kurzzeitig wurde Weiltingen zwischen 1778 und 1792 noch einmal Residenz, als Herzog Ludwig Eugen, der jüngere Bruder von Karl Eugen und spätere regierende Herzog, mit einem Hofstaat von über hundert Personen im Schloss wohnte. 1729 verpfändete Herzog Eberhard Ludwig die Herrschaft Weiltingen auf fünfzig Jahre an die Landschaft und erhielt dafür 330.000 Gulden. Erst die Auflösung der altwürttembergischen Verfassung unter Kurfürst Friedrich beendete 1805 den Status Weiltingens als landschaftliche Pfandherrschaft. Nachdem Weiltingen wieder in königlichen Besitz übergegangen war, errichtete König Friedrich 1807 hier eine Hof- und Domänenkammerverwaltung (Dekret vom 11. März 1807; in: Staats- und Regierungsblatt 1807, Seite 21-24). Von Stuttgart aus wurde mehrfach der Versuch unternommen, das weit entfernte Weiltingen gewinnbringend zu verkaufen oder gegen besser gelegene Territorien einzutauschen. Im 18. Jahrhundert wurden zu diesem Zweck Verhandlungen mit Brandenburg-Ansbach bzw. Preußen und Öttingen-Wallerstein geführt, die allerdings stets scheiterten. 1810 wurde die Herrschaft Weiltingen dann aber mit dem Pariser Vertrag an das Königreich Bayern abgetreten - im Tausch unter anderem gegen die die ehemalige Reichsstadt Ulm. In Folge des Gebietswechsels wurde 1822 auch ein großer Teil des einschlägigen Archiv- und Registraturguts aus den Zentralbehörden des Herzogtums Württemberg und dem Oberamt Weiltingen dem Königreich Bayern übergeben.

2. Geschichte der Weiltinger Archivbestände bis zum Beständeausgleich: 2.1 A 442 Der heutige Bestand A 442 (Oberamt Weiltingen) ging aus dem 1792 im alten herzoglichen Archiv von Wilhelm Ferdinand Scheffer (1756-1826) gebildeten Membrum "Brenz und Weiltingen" hervor. Durch Karl Otto Müller wurden die Teilbestände getrennt und erhielten in der 1937 erschienenen Beständeübersicht die Signaturen A 433 (Stabsamt Brenz) und A 442 (Oberamt Weiltingen). Wie die anderen Bestände württembergischer Kammerschreiberei-Ämter ist auch das Membrum Weiltingen ein Auslesebestand mit Schriftgut unterschiedlicher Herkunft. Hier wurde Schriftgut des württembergischen Oberrates und Schriftgut des Oberamtes Weiltingen zusammengeführt. Letzteres geht in seinen ältesten Schichten noch auf die Registratur der Herren von Knöringen zurück, was insbesondere für die urkundliche Überlieferung gilt. Im Membrum "Brenz und Weiltingen" gliederte Wilhelm Ferdinand Scheffer das Schriftgut über die Herrschaft Weiltingen in 26 Büschel, dem später noch ein weiteres Büschel hinzugefügt wurde, so dass sich schließlich ein Gesamtumfang von 27 Büscheln ergab. Über ein Jahrzehnt nach der Abtretung der Herrschaft Weiltingen an das Königreich Bayern teilte das Königliche Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten am 11. Dezember 1821 der Königlichen Archiv-Direktion mit, dass man sich auf Bitten des bayerischen Hofes entschlossen habe, die Akten über die Herrschaft Weiltingen zu übergeben. Dazu wurde ein Verzeichnis über die in Frage kommenden Akten in Auftrag gegeben (Vgl. zur Bestandsgeschichte: HStAS E 61 Bü 263). Die Archivare Wilhelm Ferdinand Scheffer und Christoph Ludwig Friedrich Lotter (1774-1850) sahen die im Repertorium aus dem Jahr 1792 enthaltenen Aktenstücke einzeln durch und hoben diejenigen aus, "welche nach ihrer Ansicht besonders in betreff der nunmehr in Württemberg Besitzungen habenden Familie v. Knöring zur Ausscheidung und Zurückbehaltung geeignet seyn möchten". Rot angestrichen wurden ferner die Archivalien, die 1796 von einer kriegsbedingten Flüchtung betroffen waren. Am 14. Dezember 1821 schlugen Scheffer und Lotter Archivdirektor Carl Philipp von Kauffmann (1766-1835) vor, welche Archivalien abgegeben und welche zurückbehalten werden sollten. In württembergischer Hand sollten die Büschel 10 bis 18 über die Übernahme der Schulden der Herren von Knöringen durch Herzog Johann Friedrich bleiben, außerdem die Nummern 2, 3, 5 bis 11 aus dem Büschel 20, die Nummern 8, 12 und 13 aus dem Büschel 21 sowie die Büschel 24, 25 und 27. Am 29. Dezember 1821 ordnete das Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten an, "diejenigen Acten, welche nach dem in der Anlage zurückgehenden Promemoria der Geheimen Archivarien an Baiern auszufolgen wären, vorläufig ausscheiden und darüber ein Verzeichnis fertigen zu lassen, bis zu deren wirklichen Uebergabe an Baiern das weitere wird angeordnet werden". Am 4. Januar 1822 übergaben Scheffer, Lotter und Carl Friedrich Pfaff (+1836) das Verzeichnis der an Bayern abzugebenden Akten über Weiltingen. Für die Übergabe wurden die Büschel neu nummeriert und verpackt: "Um der Kön. Bairischen Regierung durch die unterbrochene Faszikelzahl kein Mistrauen zu wecken, haben wir diese in dem Verzeichniß fortlauffend gemacht, wodurch es nun nothwendig wird, die abgebende Faszikel mit neuen Legblättern und Rubricen zu versehen, was wir auch sogleich thun werden, um die allerhöchst verfügende Abgabe der Acten ungesäumt ins Werk stellen zu könen." Die neuen Aktenumschläge mit den Nummern 1 bis 15 wurden von Pfaff beschriftet und sind heute noch vorhanden.

Am 6. Dezember 1822 bescheinigte der bayerische Bevollmächtigte Zech, "interimistisch die in einem besonderen Verzeichniß enthaltenen 15 Bischeln Weiltinger Archivalakten und Dokumente im Namen des K. Baier. Herrn Gesandten aus dem König. Staats Archiv erhalten zu haben". Die Übernahme wurde durch ihn am 26. Mai 1823 erneut bestätigt, am 27. Mai 1823 zuletzt auch offiziell durch den bayerischen Gesandten. Im Staatsarchiv Stuttgart blieben insgesamt 3 Urkunden und 18 Büschel zurück. Im Repertorium von 1792 wurden die abgegebenen Büschel durchgestrichen und mit dem Vermerk "extradiert" versehen. Die zurückbleibenden Archivalien wurden ab der alten Büschelnummer 10 neu nummeriert. Im Staatsarchiv Nürnberg erhielten die abgegebenen Archivalien folgende Signaturen: "Repertorium 208: Ämter Gebsattel und Weiltingen, Urkunden" und "Repertorium 208/a/I: Ämter Gebsattel und Weiltingen, Akten". 2.2 A 226 Der bisherige Stuttgarter Bestand A 226 umfasste mit 30 Büscheln die Akten des württembergischen Ober- bzw. Regierungsrats mit Bezug zu Weiltingen. Der Oberrat war 1550 von Herzog Christoph ursprünglich als oberste Regierungsbehörde gegründet worden, durch die Einrichtung des Geheimen Rates wurde er aber zur Mittelbehörde reduziert. 1710 wurde er in Regierungsrat umbenannt. Der Oberrat war die für die württembergischen Ämter zuständige zentrale Aufsichtsbehörde in Stuttgart. Zudem war der Oberrat Gericht erster Instanz in zahlreichen Fällen, unter anderem auch für die Ehegerichtsbarkeit. Auch die Einleitung peinlicher Prozesse musste vom Oberrat genehmigt werden. Zudem war das Gremium zuständig für Supplikationen der Untertanen. Die das Amt Weiltingen betreffenden Akten des Oberrats wurden 1908 vom Archiv des Innern an das württembergische Staatsarchiv abgegeben. Der Bestand wurde etwa zehn Jahre später unter der Leitung von Karl Otto Müller erschlossen und verzeichnet. A 226 umfasste insgesamt 30 Büschel. In Anlehnung an die erste Aktenabgabe nach Bayern 1822 wurden 1909 zahlreiche Akten aus dem Archiv des Innern nicht ins Stuttgarter Archiv sondern nach Bayern abgegeben (Vgl. zur Geschichte der Abgabe nach Bayern HStAS E 61 Bü 258). Im Rahmen der Archivalienabgabe nach Bayern wurden neben den Weiltinger Akten auch Urkunden der Klöster Denkendorf und Maulbronn sowie des Deutschen Ordens abgegeben. Im Gegenzug kamen vor allem Urkunden und Akten Augsburger, Ulmer und Montforter Provenienz nach Stuttgart. Am 4. März 1909 bestätigte das Königliche allgemeine Reichsarchiv München den Eingang der so genannten Weiltinger Differenzakten.

Der dann ins Hauptstaatsarchiv München gelangte Bestand umfasste insgesamt 209 Faszikel aus der Provenienz des Stuttgarter Oberrats. Die Abgabe des Archivs des Innern war nach Ortsbetreffen aufgespalten worden. Alle Akten mit Bezug zu württembergischen Orten blieben in Stuttgart und bildeten später im Hauptstaatsarchiv Stuttgart den Bestand A 226. Alle Akten mit Bezug zu Orten, die nach 1810 bayerisch waren, kamen nach München und bildeten dort den Bestand "Württembergische Extradition 1909 D: Weiltinger Differenzakten". Inhaltlich befassten sich die Stuttgarter Akten eher mit den Beziehungen des Amtes Weiltingen zu den jeweils zuständigen württembergischen Behörden, die Münchner Akten eher mit den Auseinandersetzungen des Amtes mit den benachbarten Territorien Brandenburg-Ansbach und Oettingen. Mit den Beständeausgleichen zwischen 1996 und 2007 wurden die beiden Bestände im Hauptstaatsarchiv Stuttgart wieder zusammengeführt. 2.3 A 17 b Der Bestand A 17 b wurde 1956 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart angelegt. Bei der Verzeichnung des Bestandes der Kammerschreibereiakten A 259 entnahm der damalige Bearbeiter der Aktengruppe der Brenzer Kammerschreibereiakten (A 259 II.A.1) diejenigen Akten, die Weiltingen betrafen und bildete diesen neuen Bestand. Warum die fraglichen 16 Büschel nicht an den zugehörigen Bestand A 442 angegliedert wurden, kann nicht mehr beantwortet werden.

3. Beständeausgleich, Beständeneugliederung und Neuverzeichnung: Von 1996 bis 2007 wurde im Zuge eines Beständeausgleichs zwischen der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und dem Landesarchiv Baden-Württemberg umfangreiches Schriftgut über die Herrschaft Weiltingen aus den Staatsarchiven Augsburg, München und Nürnberg an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben. Es kamen nun die beiden 1822 nach Nürnberg abgegebenen Bestände zurück: "Repertorium 208: Ämter Gebsattel und Weiltingen, Urkunden" und "Repertorium 208/a/I: Ämter Gebsattel und Weiltingen, Akten". Zudem der Bestand "Repertorium 208/a/II (Oberamt Weiltingen)" mit Schriftgut, das sich offenbar nie im alten herzoglichen Archiv befanden hatte und möglicherweise bereits mit der Übergabe der Herrschaft Weiltingen im Jahr 1810 an Bayern gefallen war. Alle diese drei Bestände waren innerhalb Bayerns bereits an das Staatsarchiv Augsburg abgegeben worden. Aus dem Hauptstaatsarchiv München kam der Bestand der so genannten Weiltinger Differenzakten (Württembergische Extradition 1909 D) mit Unterlagen zu den rechtlichen Auseinandersetzungen der Herrschaft Weiltingen mit Brandenburg-Ansbach und Öttingen. Außerdem wurden aus dem Staatsarchiv Nürnberg Teile folgender verschiedener Bestände nach Stuttgart abgegeben: Regierung von Mittelfranken, Kammer der Finanzen Regierung von Mittelfranken, Kammer des Innern Adel und Lehen Amtsgericht Dinkelsbühl Rentamt Dinkelsbühl Amtsgericht Wassertrüdingen Rentamt Wassertrüdingen Insgesamt umfassten die bayerischen Abgaben 84 Urkunden, 9,8 lfd. m Akten und 266 Bände mit 18 lfd. m. Die bayerischen Signaturen wurden als Vorsignaturen erfasst. Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart wurden die bayerischen und württembergischen Bestände zusammengeführt und neu verzeichnet. Dabei übernahm in einer ersten Projektphase Carsten Kohlmann die bayerischen Urkunden A 442 U 1 bis 87 und die Akten A 442 Bü 19 bis Bü 51 sowie A 226 Bü 31 bis Bü 42. Die übrigen Urkunden und Akten sowie die Bände wurden in einer zweiten Projektphase von Joachim Brüser verzeichnet. Bei der Neuverzeichnung im Hauptstaatsarchiv Stuttgart wurden zunächst die Provenienzen der einzelnen Urkunden, Akten und Bände ermittelt. Diese Provenienzen bildeten die Grundlage zur Neuordnung der Bestände anhand der bereits bestehenden Bestände A 226 und A 442. Der Bestand A 226 umfasst nun die Weiltinger Unterlagen aus der Provenienz des württembergischen Ober- bzw. Regierungsrats, der Bestand A 442 die Unterlagen aus der Provenienz der Oberamtsregistratur in Weiltingen. Der Splitterbestand A 17 b, der 1956 bei der Verzeichnung der Kammerschreiberei A 259 künstlich gebildet worden war, wurde aufgelöst und seiner Provenienz gemäß in den Bestand A 442 einsortiert. Sechs Urkunden, die eindeutig den Herren von Weitingen zuzuordnen waren und wohl bereits im alten herzoglichen Archiv aufgrund der Namensähnlichkeit in den Bestand Weiltingen geraten waren, wurden als U 27 bis U 32 in den Bestand B 580 (Ritterkanton Neckar-Schwarzwald, Familien) eingefügt. Einzig zwei Akten aus dem Landesoberökonomiekollegium wurden entgegen ihrer Provenienz im Bestand belassen (A 226 Bü 40 und 41). Aus der Registratur dieses Kollegiums haben sich im Staatsarchiv Ludwigsburg nur Rumpfbestände mit den Betreffen Kommunales und Stiftungswesen erhalten (StAL D 49, D 49 a, D 50 und D 50 a). Der besseren Auffindbarkeit halber wurden diese beiden Büschel beim Bestand belassen und die abweichende Provenienz entsprechend vermerkt. Entgegen der tradierten Tektonik des Hauptstaatsarchivs wurden alle Unterlagen in die beiden Bestände A 226 und A 442 eingegliedert. Auf die Fortführung der sonst üblichen Selektbildung wurde unter dem Primat der Provenienzgliederung verzichtet. Selekte, die bei der Neuverzeichnung und Neuordnung hätten bedient werden können, sind die Württembergischen Ämterrechnungen (A 302), die Reskripten- und Berichtsbücher (A 304), die Amtsprotokolle (A 306) und die Weltlichen Lagerbücher der Oberämter (H 101). Nachtrag 2014: Im Zuge des Beständeausgleichs mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns wurden im Juni 2014 zwölf Archivalien des Patrimonialgerichts Weiltingen zum Thema "Hypothekenwesen" vom Staatsarchiv Nürnberg übernommen und unter den Signaturen Bü 154 bis 165 in den Bestand eingegliedert. Die Titelaufnahme erfolgte durch die Referendare Anne Mauch und Richard Lange.

4. Verwandte Bestände im Landesarchiv: Unterlagen zur Geschichte der Herrschaft und des Amts Weiltingen liegen nicht nur in den beiden Beständen A 226 und A 442 des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Von Interesse können auch sein die Kirchenvisitationsakten der Superintendanz Heidenheim in A 281 (Bü 531-569 und 596) sowie die Akten des Forstamts Heidenheim in A 555. Teile der ursprünglichen Bestände des Kameralamtes Weiltingen aus der Zeit zwischen 1807 und 1810 liegen heute im Staatsarchiv Ludwigsburg. Der Bestand der Hofdomänenkammer E 17 umfasst die Akten des Kameralamtes, der Bestand F 1/31 a in drei Bänden dessen Rechnungen. Das Hausarchiv der Württemberger im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt auch die Bestände der Familienmitglieder der Seitenlinie Württemberg-Weiltingen. Dies sind: Herzog Julius Friedrich (G 75), Herzogin Anna Sabina (G 76), Herzog Roderich (G 95), Herzogin Julia Felicitas (G 97), Herzog Silvius Nimrod (G 99), Herzog Manfred (G 107), Herzogin Juliana (G 108), Prinz Julius Peregrinatus (G 111), Prinz Sueno Martialis (G 113), Herzog Friedrich Ferdinand (G 145), Herzogin Elisabeth (G 146) und Herzogin Juliane Sibylle Charlotte (G 206).

1. Literatur:
Gustav Braun, Markt Weiltingen an der Wörnitz - Eine lokalgeschichtliche Studie, Ansbach 1909.
Johann Kaspar Bundschuh, Geographisches statistisch-topographisches Lexikon von Franken oder vollständige alphabetische Beschreibung aller im ganzen Fränkischen Kreis liegenden Städte, Klöster, Schlösser, Dörfer, Flekken, Höfe, Berge, Thäler, Flüsse, Seen, merkwürdiger Gegenden u. s. w. - Bd. 6, Ulm 1804.
Rudolf O. Burkert, Die württembergische Herrschaft Weiltingen-Brenz; in: Alt-Dinkelsbühl 2/1980, Seite 9-13.
Rudolf O. Burkert, Markt Weiltingen an der Wörnitz - Ein geschichtlicher Rückblick; in: Nordschwaben 2/1983, Seite 71-74.
Alfred Dehlinger, Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute - Erster Band, Stuttgart 1951.
Walter Grube, Vogteien, Ämter, Landkreise in der Geschichte Südwestdeutschlands, Stuttgart 1960.
Gabriele Haug-Moritz, Ludwig Eugen; in: Sönke Lorenz/Dieter Mertens/Volker Press (Hg.), Das Haus Württemberg - Ein biographisches Lexikon, Stuttgart 1997, Seite 266-268.
Günter L. Niekel, Das Schloß zu Weiltingen; in: Nordschwaben 2/1983, Seite 92-94.
Günter L. Niekel, St. Peterskirche zu Weiltingen in Vergangenheit und Gegenwart, masch. [1992].
Theodor Pistorius, Ein Stück alter Rechtsgeschichte und Rechtsverworrenheit - Aus ein Betrachtung über "Wirtemberg-Weiltingen"; in: Württemberg - Monatsschrift im Dienste von Volk und Heimat 6/7/1934, Seite 387-390.
Albert Raff, Die Münzen und Medaillen der württembergischen Nebenlinie Weiltingen (-Brenz); in: Der Münzen- und Medaillensammler - Berichte 165/1989, Seite 617-651.
Harald Schuhkraft, Die Seitenlinie Weiltingen (1617-1705); in: Sönke Lorenz/Dieter Mertens/Volker Press (Hg.), Das Haus Württemberg - Ein biographisches Lexikon, Stuttgart 1997, Seite 188-190.
Königlich-Württembergisches Staats- und Regierungsblatt, Jahrgang 1807.
Karl Hayo Stockmayer, Württembergs Fehde mit Ansbach um die Herrschaft Weiltingen - Johann Friedrich Stockmayer im Kampf gegen Karl August Freiherr von Hardenberg - Kleinstaatliche Zustände im ausgehenden 18. Jahrhundert, Stuttgart 1941.
Friedrich Wintterlin, Geschichte der Behördenorganisation in Württemberg - Band 1: Bis zum Regierungsantritt König Wilhelms I., Stuttgart 1904.
Johann Heinrich Zedler (Hg.), Großes Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste - Bd. 54, Halle/Leipzig 1747, Spalte 352.

2. Abkürzungen:
A. Aussteller
d. Ä. der Ältere
B. Bürge
Bd. Band
Best. Bestand
Bü Büschel
cm Zentimeter
Dr. Doktor
E. Empfänger
Fasz. Faszikel
fl. Gulden
geb. geborene
gen. genannt
HStA Hauptstaatsarchiv
d. J. der Jüngere
No Numero
Nr. Nummer
Rep. Repertorium/Repositur
rh rheinisch
S. Siegler
Schr. Schriftstück
Sg. Siegel
StA Staatsarchiv
z. T. zum Teil
U Urkunde
u. a. unter anderem
v. a. vor allem

3. KFZ-Kennzeichen:
A Augsburg
AA Ostalbkreis
AIC Aichach-Friedberg
AN Ansbach
DLG Dillingen an der Donau
DON Donau-Ries
DÜW Bad Dürkheim
EI Eichstätt
ERH Erlangen-Höchstadt
F Frankfurt am Main
FO Forchheim
FÜ Fürth
GZ Günzburg
HDH Heidenheim
HN Heilbronn
KC Kronach
LAU Nürnberger Land
LB Ludwigsburg
LI Lindau (Bodensee)
MN Unterallgäu
NEA Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
RH Roth
RW Rottweil
S Stuttgart
SHA Schwäbisch Hall
UL Ulm
WN Rems-Murr-Kreis
WO Worms
WÜ Würzburg
WUG Weißenburg-Gunzenhausen

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 442
Umfang
98 Urkunden, 165 Büschel, 255 Bände

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Topographische Auslesebestände und Bezirksbehörden >> Kammerschreibereiämter

Bestandslaufzeit
1360-1831

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Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1360-1831

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