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Vorüberlegungen zur Funktion der Distinktion für den Konsum

Soziale Ungleichheit lässt sich in modernen Gesellschaften kaum noch auf rein ökonomische Erklärungsfaktoren zurückführen. Statt dessen hat man es mit einem Ensemble äußerst feiner Unterschiede zu tun, die sich in ihrer Gesamtheit am ehesten als kulturelle Differenzen beschreiben lassen. Im vorliegenden Beitrag werden die konzeptionellen Überlegungen, die der Problemstellung des Plenums "Konsum als Fluchtpunkt von Distinktion und Massenkultur" des 32. Soziologentags 2004 in München zugrunde lagen, kurz dargestellt und teilweise an empirischen Sachverhalten entfaltet. Der Begriff des Konsums besitzt mindestens zwei Bedeutungen: eine engere und eine weitere. Konsum im engeren Sinne ist ökonomischer Herkunft. Bezeichnet wird damit die Nachfrage der Letztverbraucher, die sich für ein bestimmtes Angebot entscheiden und es kaufen. Was damit anschließend passiert, fällt gemeinhin nicht mehr in die Zuständigkeit der Ökonomie. Demgegenüber ist der Konsum im weiteren Sinne soziologischer Herkunft. Erfasst wird damit nicht nur die Suche, Auswahl und Aneignung eines bestimmten Angebots, sondern vor allem, was nach der Marktentnahme damit geschieht. Das Plenum wendete sich dem Konsum im weiteren Sinne zu, um sich dem soziologischen Konsumverständnis anzunähern. Dieser "Konsum zweiter Ordnung" richtet sich auf die Befriedigung sekundärer Bedürfnisse (Prestige, Statusambitionen) also sämtlicher Bedürfnisse, für die keine echte Notwendigkeit reklamiert werden kann, und deckt sich mit Sombarts Formulierung "Luxus ist jeder Aufwand, der über das Notwendige hinausgeht". (ICA2)

Vorüberlegungen zur Funktion der Distinktion für den Konsum

Urheber*in: Hellmann, Kai-Uwe

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Preliminary considerations on the function of distinction for consumption
ISBN
3-593-37887-6
Umfang
Seite(n): 395-406
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede". München, 2004

Erschienen in
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2

Thema
Wirtschaft
Soziologie, Anthropologie
Wirtschaftssoziologie
Marketing
Soziologie von Gesamtgesellschaften
Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Wirtschaftswissenschaften
Statusunsicherheit
Image
kulturelle Faktoren
lebenslanges Lernen
Lebensstil
Massenkultur
soziale Differenzierung
Massengesellschaft
Konsumgesellschaft
Weber, M.
Luxus
Statusbewusstsein
Statussymbol
Distinktion
Determinanten
Prestige
soziale Ungleichheit
Statuszuweisung
Grundlagenforschung
deskriptive Studie

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Hellmann, Kai-Uwe
Ereignis
Herstellung
(wer)
Rehberg, Karl-Siegbert
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
(wo)
Deutschland, Frankfurt am Main
(wann)
2006

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-145265
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Sammelwerksbeitrag
  • Konferenzbeitrag

Beteiligte

  • Hellmann, Kai-Uwe
  • Rehberg, Karl-Siegbert
  • Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
  • Campus Verl.

Entstanden

  • 2006

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