Urkunden
Eberlin Bener zu Sondelfingen, wegen Verschwendungssucht zum Schaden seiner Kinder, die er in Armut hatte sitzen lassen, und unter dem Verdacht des Friedensbruchs zu Urach gef., jedoch auf seine Bitte begnadigt und mit der Auflage freigel., ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine Zeche mehr zu besuchen, auch außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen und sich künftig wohl zu verhalten, gelobt eidlich, diese Artikel zu befolgen, und schwört U.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 U 5951
- Umfang
-
1 U
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Siegler: Konrad Sattler, alter Bm. zu Urach
Überlieferungsart: Ausfertigung
Vermerke: 1 S.
- Kontext
-
Urfehden >> 11. Band 11: Urach, Stadt / Amt / Forst, auch außeramtliche Orte >> 11.2 Urach, Amt >> 11.2.31 Sondelfingen
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 Urfehden
Indexbegriff Person
Bener, Eberlin
Indexbegriff Ort
Sondelfingen : Reutlingen RT
Laufzeit
1536 August 19
- Weitere Objektseiten
- Digitalisat im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:49 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1536 August 19
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Michel Genslin aus Pfullingen, wegen schweren Friedensbruchs einige Zeit zu Urach gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und in Ansehung seines alten Vaters sowie seiner Frau und seiner Kinder wieder freigel., schwört U. und gelobt eidlich, sein Leben lang außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen und ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine offene Zeche und kein Wirtshaus zu besuchen.
Conlin Koßmann aus Metzingen, einige Zeit zu Urach gef., weil er unlängst "nächtlicherweile seinen Schwager in sein Haus geworfen" und sich auch sonst ungebührlich verhalten hatte, jedoch auf Fürbitten seiner Freunde freigel., schwört U. und gelobt eidlich, sein Leben lang außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen und ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine Zeche zu besuchen.
Jakob Toesch aus Sondelfingen, wegen Teilnahme am Bauernaufstand eine Zeitlang zu Urach gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde begnadigt und mit der von ihm selbst "erwählten" Strafe, von einem Tor der Stadt Urach zum anderen mit Ruten geschlagen zu werden, sein Leben lang im Amt Urach zu bleiben, außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr und keinen Harnisch mehr zu tragen sowie offene Zechen und Wirtshäuser zu meiden, wieder freigel., schwört nach Verbüßung der Leibesstrafe U. und gelobt eidlich, die gen. Artikel zu halten. J. Toesch war, als der Bauernhaufe nach Pfullingen kam, diesem zugelaufen, wollte mit ihm das Uracher Amt besetzen, die Stadt Urach belagern und alle, die sich nicht sogleich ergeben und dem Evangelium schwören, totschlagen. Daraufhin war er mit den Bauern nach Gammertingen geflohen und über Rottweil und Tuttlingen zum Hohentwiel gezogen, um Herzog Ulrich von Württemberg seine Dienste zur Wiedereroberung des Landes anzubieten. Daran war er jedoch von den dort gelegenen Bauern abgehalten worden. 2 Beilagen: 1. Schuldbekenntnis des J. Toesch, o.D., Pap. 2. Befehl der Kanzlei zu Stuttgart an den Uracher Untervogt Hans Wern betr. die Straffestsetzung und den Strafvollzug an J. Toesch vom 11. Apr. 1526, Ausf., Pap., 1 Pap. S.
Jakob Kaiser aus Dettingen an der Erms, wegen strafbarer Handlungen zu Urach gef., jedoch auf Fürbitte seiner Freundschaft mit der Auflage freigel., künftig außer einem Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen und bis auf Wiedererlaubnis der Obrigkeit offene Zechen zu meiden - doch seiner Ehre ohne Schaden -, gelobt eidlich, dies zu befolgen, und schwört U.
Jörg Schelklin aus Dettingen an der Erms, zu Urach gef., weil er trotz mehrmaliger obrigkeitlicher Strafen und Verwarnungen sein und seiner Familie Eigentum verschwendet, sich an Schlaghändeln beteiligt, gebotenen Frieden gebrochen, auch weder Treu noch Eid gehalten hatte und weggelaufen war, jedoch auf Fürbitten mit der Auflage freigel., sein Leben lang keine Wehr mehr zu tragen, keine offene Zeche zu besuchen und ohne obrigkeitliche Erlaubnis den Zehnt von Dettingen nicht zu verlassen, gelobt eidlich, diese Artikel zu befolgen, und schwört U.
Hans Schaaber aus Dettenhausen im Schönbuch, unter dem Verdacht der Brandstiftung zuerst zu Stuttgart, dann zu Urach gef., jedoch mit der Auflage freigel., künftig den Zehnten von Weil im Schönbuch und Dettenhausen nicht zu verlassen, alle Zechen und Gesellschaften zu meiden, außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen, sich in allem gehorsam zu erweisen und jeden Verdacht zu meiden, verspricht eidlich, dies zu befolgen, und schwört U.
Hans gen. Felsenhans aus Urach, einige Tage daselbst gef., weil er in den gebannten Uracher Wäldern etliche Stämme Eichenholz abgehauen und, nachdem er deshalb gerügt worden war, gesagt hatte, er könne die Rügung nicht bezahlen und Drohungen ausgestoßen hatte, jedoch auf Fürbitten begnadigt und freigel., schwört U. und gelobt unter Eid, sein Leben lang ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine Zeche mehr zu besuchen und keine Wehr mehr zu tragen.
Gall Fritz aus Buttenhausen, wegen Gelddiebstahls, begangen an einem Bader zu Urach, daselbst eine Zeitlang gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde begnadigt und mit der Auflage freigel., das Fürstentum Württemberg unverzüglich zu verlassen und nicht mehr zu betreten, gelobt unter Eid, dies zu befolgen, und schwört U. - Sr.: Konrad Sattler, B. und des Gerichts zu Urach.
Bartholomäus Beck, Sohn des + Gall Beck aus Urach, wegen Beteiligung an den Bauernunruhen und unziemlichen Reden wider die Obrigkeit außer Landes geflohen, jedoch nach Ablieferung von Wehr und Harnisch und gegen das Versprechen, sein Leben lang außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen und alle Zechen zu meiden, wieder eingelassen, schwört U. und gelobt eidlich, die gen. Bedingungen einzuhalten.
Michel Vischäß zu Würtingen, in Urach gef., weil er im Würtinger Gemeindewald Reifen gehauen und verkauft, diese Tat geleugnet und die Würtinger in ihrer Ehre verletzt hatte, u. weil er trotz vieler Warnungen der Obrigkeit zu Urach sein Gut zum Schaden seiner Familie verschwendet und verspielt hatte, jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und mit Rücksicht auf seine Frau und seine Kinder auf künftiges Wohlverhalten hin begnadigt und freigel., gelobt eidlich, ohne obrigkeitliche Erlaubnis außer einem kurzen Schäferwaidmesser keine Wehr mehr zu tragen und keine offene Zeche mehr zu besuchen, und schwört U.
Peter Diethman aus Hausen an der Lauchert, eine Zeitlang zu Urach gef., weil er während der Bauernunruhen ungebührliche Reden geführt und gesagt hatte, er wolle, daß jede Reifstange ein Spieß wäre und in einem Ritter stecke, jedoch auf Fürbitten freigel., schwört U. und gelobt eidlich, sein Leben lang keinen Harnisch und außer einem abgebrochenen Messer keine Wehr mehr zu tragen, auch ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine offene Zeche mehr zu besuchen.
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Jakob Kaiser aus Dettingen an der Erms, wegen strafbarer Handlungen zu Urach gef., jedoch auf Fürbitte seiner Freundschaft mit der Auflage freigel., künftig außer einem Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen und bis auf Wiedererlaubnis der Obrigkeit offene Zechen zu meiden - doch seiner Ehre ohne Schaden -, gelobt eidlich, dies zu befolgen, und schwört U.
Jörg Schelklin aus Dettingen an der Erms, zu Urach gef., weil er trotz mehrmaliger obrigkeitlicher Strafen und Verwarnungen sein und seiner Familie Eigentum verschwendet, sich an Schlaghändeln beteiligt, gebotenen Frieden gebrochen, auch weder Treu noch Eid gehalten hatte und weggelaufen war, jedoch auf Fürbitten mit der Auflage freigel., sein Leben lang keine Wehr mehr zu tragen, keine offene Zeche zu besuchen und ohne obrigkeitliche Erlaubnis den Zehnt von Dettingen nicht zu verlassen, gelobt eidlich, diese Artikel zu befolgen, und schwört U.
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Gall Fritz aus Buttenhausen, wegen Gelddiebstahls, begangen an einem Bader zu Urach, daselbst eine Zeitlang gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde begnadigt und mit der Auflage freigel., das Fürstentum Württemberg unverzüglich zu verlassen und nicht mehr zu betreten, gelobt unter Eid, dies zu befolgen, und schwört U. - Sr.: Konrad Sattler, B. und des Gerichts zu Urach.
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Friedrich Kölle (Kellin), alter Pfarrer zu Sondelfingen, derzeit Pfarrer zu Zogenweiler, wegen Ehebruchs und Unzucht mit der Frau des Jakob Braun zu Urach gef., jedoch auf seine Bitte der strengen Strafe enthoben und mit der Auflage freigel., dergleichen Handlungen nicht mehr zu begehen und sich wohl zu verhalten, gelobt eidlich, diese Artikel zu befolgen, und schwört U.
Michel Genslin aus Pfullingen, wegen schweren Friedensbruchs einige Zeit zu Urach gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und in Ansehung seines alten Vaters sowie seiner Frau und seiner Kinder wieder freigel., schwört U. und gelobt eidlich, sein Leben lang außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen und ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine offene Zeche und kein Wirtshaus zu besuchen.
Conlin Koßmann aus Metzingen, einige Zeit zu Urach gef., weil er unlängst "nächtlicherweile seinen Schwager in sein Haus geworfen" und sich auch sonst ungebührlich verhalten hatte, jedoch auf Fürbitten seiner Freunde freigel., schwört U. und gelobt eidlich, sein Leben lang außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen und ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine Zeche zu besuchen.
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Gall Fritz aus Buttenhausen, wegen Gelddiebstahls, begangen an einem Bader zu Urach, daselbst eine Zeitlang gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde begnadigt und mit der Auflage freigel., das Fürstentum Württemberg unverzüglich zu verlassen und nicht mehr zu betreten, gelobt unter Eid, dies zu befolgen, und schwört U. - Sr.: Konrad Sattler, B. und des Gerichts zu Urach.
Bartholomäus Beck, Sohn des + Gall Beck aus Urach, wegen Beteiligung an den Bauernunruhen und unziemlichen Reden wider die Obrigkeit außer Landes geflohen, jedoch nach Ablieferung von Wehr und Harnisch und gegen das Versprechen, sein Leben lang außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen und alle Zechen zu meiden, wieder eingelassen, schwört U. und gelobt eidlich, die gen. Bedingungen einzuhalten.
Michel Vischäß zu Würtingen, in Urach gef., weil er im Würtinger Gemeindewald Reifen gehauen und verkauft, diese Tat geleugnet und die Würtinger in ihrer Ehre verletzt hatte, u. weil er trotz vieler Warnungen der Obrigkeit zu Urach sein Gut zum Schaden seiner Familie verschwendet und verspielt hatte, jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und mit Rücksicht auf seine Frau und seine Kinder auf künftiges Wohlverhalten hin begnadigt und freigel., gelobt eidlich, ohne obrigkeitliche Erlaubnis außer einem kurzen Schäferwaidmesser keine Wehr mehr zu tragen und keine offene Zeche mehr zu besuchen, und schwört U.