Bestand

Generalia SBE Hauptausschuss Stadtkreis Düsseldorf NW 1002 Gen (Bestand)

Generalia

Form und Inhalt: Auf der Grundlage der von der britischen Militärregierung am 3. September 1945 ausgegebenen Instruktion Nr. 28 über die Einsetzung von deutschen Entnazifizierungsausschüssen, die zunächst nur beratende Funktion besaßen, und der Zonen-Exekutivanweisung Nr. 3 vom 17. Januar 1946 über die "Entnazifizierungsmaßnahmen in der Britischen Zone" wurde ab dem 1.4.1946 in Düsseldorf der Entnazifizierungs-Hauptausschuß für den Stadtkreis Düsseldorf eingerichtet. Dieser war für die dort wohnhaften, von der britischen Besatzungsmacht zur Entnazifizierung vorgesehenen Personen zuständig. Der Hauptausschuß war ebenso wie der für Berufungen zuständige Berufungsausschuß für den Stadtkreis Düsseldorf beim Oberstadtdirektor, Mühlenstr. 29, Amt 120 ansässig. Dort stand dem Ausschuß entsprechendes Verwaltungspersonal unter der Leitung des Stadtamtsleiters Alois Dargel zur Verfügung (vgl. NW 1002-gen. Nr. 24, NW 1002-gen. Nr. 84, NW 1002-gen. Nr. 90). Zunächst bestand der Ausschuß aus 15 bzw. 16 Mitgliedern und verfügte über insgesamt 15 Räume (NW 1011-gen. Nr. 1). Den Vorsitz im Hauptausschuß führte, für die Zeit von November 1946 (vgl. NW 1002-gen. Nr. 165) bis Juni 1948 (vgl. NW 1002-gen. Nr. 90) nachgewiesen, Eduard Grathes, Kaufmann (CDU) (NW 1002-gen. Nr. 84); anschließend fungierte als Vorsitzender, von November 1948 bis August 1949 nachgewiesen (NW 1002-gen. Nr. 90, NW 1002-gen. Nr. 139), Karl Liehner, 21.11.1875, Landgerichtsdirektor im Ruhestand. Laut Erlaß des Sonderbeauftragten für die Entnazifizierung im Lande Nordrhein-Westfalen vom 30.8.1948 waren für den Entnazifizierungs-Hauptausschuß Stadtkreis Düsseldorf zwei Kammern mit je fünf Mitgliedern (1 Vorsitzender, 4 Beisitzer [Mindestalter 35 Jahre], Vertreter der Parteien, Gewerkschaften und Kirchen) vorgesehen. Nach der Auflösung des Hauptausschusses am 31.8.1949 ging dessen Zuständigkeit auf den Entnazifizierungs-Hauptausschuß für den Regierungsbezirk Düsseldorf über.

Der Berufungsausschuß für den Stadtkreis Düsseldorf tagte ebenfalls in einer Besetzung von fünf Personen, wobei der Vorsitzende immer ein Jurist war (vgl. zur Zusammensetzung der Entnazifizierungsausschüsse und zur Verfahrensordnung NW 1002-gen. Nr. 90).

Der Berufungsausschuß für den Stadtkreis Düsseldorf wurde am 31.8.1949 aufgelöst. Seine Zuständigkeit ging ab 1.9.1949 auf den Berufungsausschuß für den Regierungsbezirk Düsseldorf über. Die Akten des Berufungsausschusses liegen bei dem Bestand Entnazifizierungs-Hauptausschuß für den Stadtkreis Düsseldorf (NW 1002).

Der Bestand umfasst ca. 776 Archivkartons (56 Kartons Generalia-, 720 Kartons Personalia-Akten).
Das vorliegende Findbuch umfaßt die Generalia-Akten des Entnazifizierungs-Hauptausschusses für den Stadtkreis Düsseldorf. In den Generalia-Akten befinden sich auch Personeneinzelfälle, die zum Teil über den Index zu erschließen sind.

Die Personen-Akten sind gemäß der vorgefundenen Ordnung des Ausschusses nach Berufsgruppen geordnet:

Berufsgruppenkürzel:
Ad = Administration/Verwaltung
C = Commerce/Handel
DN = Denazification Panels and Committees/Entnazifizierungs-Haupt- und-Nebenausschüsse
Ed = Education/Erziehungswesen
F = Finance/Finanzwesen
FA = Food and Agriculture/Ernährung undLandwirtschaft
G = Miscellaneous/Verschiedenes
I = Industry/Industrie
L = Legal/Gerichtswesen bzw.Justizpersonal
Man= Manpower/Arbeitseinsatz
Med= Medical/Medizin
Mg = Military GovernmentEmployees/Angestellte bei der Militärregierung
Mn = Mining/Bergbau
P = Police/Polizei
Pen= Pension/Pensionsfälle
PP = Political Parties/Politische Parteien
PT = Post Offices/Postämter
R = Railways/Eisenbahnwesen
T = Technical/Techniker
TN = Transport/Transportwesen.

Für den Zugriff auf die Personenakten nach Berufsgruppen existiert ein älteres Findbuch, das auf Verlangen durch den/die Dezernenten/-in vorgelegt werden kann. Ansonsten ist der Zugriff auf einzelne Personenakten nach Namensalphabet über die seit der EDV-Erfassung zur Verfügung stehenden alphabetischen Listen der betroffenen Personen (Findbuch 412.02.01 - 34) möglich.

Die Akten sowie die dazugehörigen Originalkarteien der Entnazifizierungsausschüsse wurden im Jahre 1964 vom Regierungspräsidenten Düsseldorf an das Nordrhein-Westfälische Hauptstaatsarchiv abgegeben (Az. 1964/IIa 60; s. Dienstregistratur Abt.I/Archivalienzugänge ab 1941) entsprechend dem gemeinsamen Erlaß des Justiz- und des Kultusministers vom 23.4.1963 über die Abgabe der gesamten Entnazifizierungsakten des Landes Nordrhein-Westfalen an das Nordrhein-Westfälische Hauptstaatsarchiv. Von 1965 bis 1972 wurden diese Bestände von der wissenschaftlichen Angestellten Dr. Irmgard Lange sowie von STAA Adrian unter Mitwirkung des Angestellten Stein geordnet und die Generalia-Akten grob verzeichnet (vgl. die Findbücher 412.01.1 und 412.01.2). Der vorliegende Bestand wurde mit der Bestandsignatur NW 1002 versehen.

Die Neuverzeichnung der Generalia sowie die Verzeichnung der Personenakten (Archivkarton als Verzeichnungseinheit!) wurde 1992 von Dr. Peter Klefisch vorgenommen. Im Rahmen der Retrokonversion des Findbuchs nach V.E.R.A. wurden Einleitung und Verzeichnung 2005 geringfügig durch Dr. Matthias Meusch überarbeitet.

Bestandssignatur
NW 1002 Gen 391.002.000
Umfang
169 Einheiten; # Kartons
Sprache der Unterlagen
German

Kontext
Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland (Archivtektonik) >> 4. Oberste und obere Landesbehörden NRW >> 4.6. Der Sonderbeauftragte für die Entnazifizierung in NRW >> 4.6.3. NW 1002 Hauptausschuss Stadtkreis Düsseldorf

Bestandslaufzeit
1945-1949

Weitere Objektseiten
Geliefert über
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Rheinland. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1945-1949

Ähnliche Objekte (12)