Bestand
Steil, Ludwig; Pfarrer (Bestand)
Der vorliegende Nachlass wurde von dem amtierenden Pfarrer der Kirchengemeinde Holsterhausen dem Archiv übereignet.Die Personalakte Pfarrer Ludwig Steil befindet sich in LkA reponierte Pers.Akten.Außerdem befindet sich dort die Personalakte seiner 2. Ehefrau Auguste (Gusti) Steil geb. Ederhof (1900 bis 1918: Schluckebier).S. auch LkA EKvW 5.1 (Kirchenkampf-Sammlung Pfarrer i.R. D. Wilhelm Niemöller) Nr. 362, 370. Weitere Nachlasssachen befinden sich noch im Besitz von Frau Gusti Steil.Es wird noch verwiesen auf :Pfarrstellenbesetzungsakte LKA-Registratur: Ortsakten.Im Nachlass befinden sich öffentliche Schreiben, die aus irgendeinem Grunde der Registratur der Kirchengemeinde Holsterhausen entnommen worden sind.Geordnet: Januar 1973.Ludwig Steil wurde am 29.10.1900 auf dem Tannenhof bei (Remscheid-) Lüttringhausen geboren. Sein Vater Carl Steil war Leiter der IM-Anstalt Tannenhof für Geisteskranke. St. starb am 18.1.1945 im KZ Dachau. Auf dem städtischen Friedhof Wanne-Eickel ist 1954 ihm zu Ehren ein Gedenkstein errichtet worden.Die Arbeit an den Kranken in der Anstalt Tannenhof sowie ein großer Geschwisterkreis formten die entscheidenden Eindrücke seiner Kindheit und Jugend.Gymnasium in Barmen 1913-1918. Ostern 1918 dortselbst Abitur. Danach folgte eine kurze Soldatenzeit. Anfang 1919 beginnt Steil mit dem Theologiestudium in Münster, außerdem später in Tübingen, Berlin und Bonn. Er wurde insbesondere von den Professoren Schlatter in Tübingen und Holl in Berlin beeinflußt. Im Herbst 1922 verbringt Steil einige Zeit an der Universität in Utrecht. 1924 wurde das erste theologische Examen in Koblenz abgelegt. Danach besucht Steil das Predigerseminar in der Lutherstadt Wittenberg (1925-1926). 1926 zweites theologisches Examen in Koblenz. 1926-1927 3 Semester an Predigerseminar in Preetz/ Schl.-Holstein.Ordiniert Pfingsten 1926. 1927-1928 Hilfsprediger bei seinem Vater in der Anstalt Tannenhof. 1928- Juni 1929 Hilfsprediger in Barmen-Gemarke.Von Juni 1929 bis zu seiner Verhaftung im September 1944 Pfarrer der Ev. Kichengemeinde Holsterhausen in Wanne-Eickel.Verheiratet in erster Ehe mit Elisabeth Egen, die 1931 im Alter von 24 Jahren starb; in zweiter Ehe war er mit Augusta (Gusti) Ederhof verehelicht, die selbst Vikarin war und als Pastorin heute im Ruhestand lebt (1973).Steil hat sich schon früh der Jungreformatorischen Bewegung und anschließend dem Pfarrernotbund angeschlossen.Von hier führte sein Weg zur BK, die in seiner Gemeinde dank seines Einsatzes besonders aktiv war.Neben der BK-Gemeinde gab es eine nicht unbeträchtliche DC-Gemeindegruppe.Die Auseinandersetzung mit den DC begann schon vor dem 30.1.1933, verstärkte sich dann jedoch, insbesondere nach der Einsetzung des Reichsbischofs Müller.An den Bekenntnissynoden Berlin-Dahlem und Barmen nahm Steil lebhaften Anteil. Neben den Auseinandersetzungen mit den DC in der eigenen Gemeinde, dem Kirchenkreis Herne und der Provinz Westfalen kamen weitere im APU- und DEK-Bereich. So nahm Steil bald eine herausragende Position in der BK insgesamt ein und war auch in der Geistlichen BK-Provinzialkirchenleitung unter Präses Karl Koch von 1934 bis 1939 tätig.Von Seiten der DC war er in den 1930er Jahren zahlreiche Male denunziert worden, allerdings wurde er nicht von der Gestapo in Haft genommen, da die Anschuldigungen haltlos waren. Nachdem er im Sommer 1944 Evangelisationen "für Angefochtene" abgehalten hatte, verhaftete ihn die Gestapo am 11.9.1944. Später wurde er auf Umwegen ins KZ Dachau gebracht, wo er an den Folgen einer schweren Erkrankung am 18.1.1945 starb.Der Nachlass Ludwig Steil besteht aus 22 Akteneinheiten, die einen Zeitraum von 1919 bis 1965 umfassen. Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 3.12 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.12 Nr. ...".
Form und Inhalt: Der vorliegende Nachlass wurde von dem amtierenden Pfarrer der Kirchengemeinde Holsterhausen dem Archiv übereignet.
Die Personalakte Pfarrer Ludwig Steil befindet sich in LkA reponierte Pers.Akten.
Außerdem befindet sich dort die Personalakte seiner 2. Ehefrau Auguste (Gusti) Steil geb. Ederhof (1900 bis 1918: Schluckebier).
S. auch LkA EKvW 5.1 (Kirchenkampf-Sammlung Pfarrer i.R. D. Wilhelm Niemöller) Nr. 362, 370. Weitere Nachlasssachen befinden sich noch im Besitz von Frau Gusti Steil.
Es wird noch verwiesen auf :
Pfarrstellenbesetzungsakte LKA-Registratur: Ortsakten.
Im Nachlass befinden sich öffentliche Schreiben, die aus irgendeinem Grunde der Registratur der Kirchengemeinde Holsterhausen entnommen worden sind.
Geordnet: Januar 1973.
Ludwig Steil wurde am 29.10.1900 auf dem Tannenhof bei (Remscheid-) Lüttringhausen geboren. Sein Vater Carl Steil war Leiter der IM-Anstalt Tannenhof für Geisteskranke. St. starb am 18.1.1945 im KZ Dachau. Auf dem städtischen Friedhof Wanne-Eickel ist 1954 ihm zu Ehren ein Gedenkstein errichtet worden.
Die Arbeit an den Kranken in der Anstalt Tannenhof sowie ein großer Geschwisterkreis formten die entscheidenden Eindrücke seiner Kindheit und Jugend.
Gymnasium in Barmen 1913-1918. Ostern 1918 dortselbst Abitur. Danach folgte eine kurze Soldatenzeit. Anfang 1919 beginnt Steil mit dem Theologiestudium in Münster, außerdem später in Tübingen, Berlin und Bonn. Er wurde insbesondere von den Professoren Schlatter in Tübingen und Holl in Berlin beeinflußt. Im Herbst 1922 verbringt Steil einige Zeit an der Universität in Utrecht. 1924 wurde das erste theologische Examen in Koblenz abgelegt. Danach besucht Steil das Predigerseminar in der Lutherstadt Wittenberg (1925-1926). 1926 zweites theologisches Examen in Koblenz. 1926-1927 3 Semester an Predigerseminar in Preetz/ Schl.-Holstein.
Ordiniert Pfingsten 1926. 1927-1928 Hilfsprediger bei seinem Vater in der Anstalt Tannenhof. 1928- Juni 1929 Hilfsprediger in Barmen-Gemarke.
Von Juni 1929 bis zu seiner Verhaftung im September 1944 Pfarrer der Ev. Kichengemeinde Holsterhausen in Wanne-Eickel.
Verheiratet in erster Ehe mit Elisabeth Egen, die 1931 im Alter von 24 Jahren starb; in zweiter Ehe war er mit Augusta (Gusti) Ederhof verehelicht, die selbst Vikarin war und als Pastorin heute im Ruhestand lebt (1973).
Steil hat sich schon früh der Jungreformatorischen Bewegung und anschließend dem Pfarrernotbund angeschlossen.
Von hier führte sein Weg zur BK, die in seiner Gemeinde dank seines Einsatzes besonders aktiv war.
Neben der BK-Gemeinde gab es eine nicht unbeträchtliche DC-Gemeindegruppe.
Die Auseinandersetzung mit den DC begann schon vor dem 30.1.1933, verstärkte sich dann jedoch, insbesondere nach der Einsetzung des Reichsbischofs Müller.
An den Bekenntnissynoden Berlin-Dahlem und Barmen nahm Steil lebhaften Anteil. Neben den Auseinandersetzungen mit den DC in der eigenen Gemeinde, dem Kirchenkreis Herne und der Provinz Westfalen kamen weitere im APU- und DEK-Bereich. So nahm Steil bald eine herausragende Position in der BK insgesamt ein und war auch in der Geistlichen BK-Provinzialkirchenleitung unter Präses Karl Koch von 1934 bis 1939 tätig.
Von Seiten der DC war er in den 1930er Jahren zahlreiche Male denunziert worden, allerdings wurde er nicht von der Gestapo in Haft genommen, da die Anschuldigungen haltlos waren. Nachdem er im Sommer 1944 Evangelisationen "für Angefochtene" abgehalten hatte, verhaftete ihn die Gestapo am 11.9.1944. Später wurde er auf Umwegen ins KZ Dachau gebracht, wo er an den Folgen einer schweren Erkrankung am 18.1.1945 starb.
Der Nachlass Ludwig Steil besteht aus 22 Akteneinheiten, die einen Zeitraum von 1919 bis 1965 umfassen.
Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke ”Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter ”Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.
Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 3.12 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.12 Nr. ...".
- Bestandssignatur
-
3.12
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 07. Nachlässe
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Gusti Steil: "Ludwig Steil. Ein westfälischer Pfarrer im Kirchenkampf", Neu hrsg. und mit einem Anhang versehen durch das Presbyterium der Kirchengemeinde Holsterhausen, 1990
- Bestandslaufzeit
-
1919 - 1965
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1919 - 1965