Konkurrierende Erinnerungspolitiken in Gedenkstätten: "Mnemonische Rollenzuschreibungen" und Ellipsen im Tuol Sleng Genocide Museum

Abstract: In Post-Gewalt-Kambodscha ist Tuol Sleng Genocide Museum zusammen mit den "killing fields" Choeung Ek zu einem der wichtigsten Gedenkorte geworden. Dieser Ort ist zentral für den dominanten Diskurs über die Bedeutung vergangener Gewalt während der Herrschaft der Roten Khmer. Das in der Gedenkstätte vorgestellte Narrativ dämonisiert einerseits die Roten Khmer als die Gruppe, die für die exzessive Grausamkeit der späten 1970er Jahre verantwortlich ist. Gleichzeitig konstruiert es eine Opferschaft aller Menschen, die unter dem Regime gelebt haben, auch ehemaliger Kader der Roten Khmer. Diese Konkurrenz verschiedener Narrative wird durch eine Ellipse ermöglicht, bei welcher verschwiegen wird, dass ein Großteil der hier gefolterten und dann getöteten Menschen selbst Kader der Roten Khmer waren, die Säuberungen zum Opfer gefallen sind. Dieses Schweigen manifestiert sich in einer Ellipse im Audio-Guide, der auf Leiden und Schmerz in den Mittelpunkt stellt, sowie im Mangel an weiterführend

Alternative title
Competing memory politics in memorials: "Mnemonic role attributions" and ellipses in Tuol Sleng Genocide Museum
Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Extent
Online-Ressource
Language
Deutsch
Notes
Veröffentlichungsversion
begutachtet (peer reviewed)
In: PERIPHERIE - Politik, Ökonomie, Kultur ; 39 (2019) 1 ; 8-25

Classification
Geschichte Asiens

Event
Veröffentlichung
(where)
Mannheim
(when)
2019
Creator
Williams, Timothy

DOI
10.3224/peripherie.v39i1.02
URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-62282-3
Rights
Open Access; Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Last update
14.08.2025, 10:47 AM CEST

Data provider

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  • Williams, Timothy

Time of origin

  • 2019

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