Bestand
Friedrich August Quenstedt (1809-1889), Nachlass (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Zur Person:
Friedrich August Quenstedt war ein deutscher Geologe, Paläontologe und
Mineraloge. Er wurde als Sohn eines ehemaligen preußischen Feldwebels und einer
Förstertochter am 9. Juli 1809 in Eisleben (Thüringen) geboren. Nach dem Besuch
des Gymnasiums studierte Quenstedt ab 1830 bei Christian Samuel Weiss
(1780-1856) Geognosie und Mineralogie an der Universität Berlin. 1833 wurde er
Kustos am Königlichen Mineralienkabinett in Berlin, 1836 erfolgte die Promotion
zum Dr. phil. mit einer paläontologischen Arbeit ("De notis nautilearum
primariis") und 1837 habilitierte er sich in Berlin. Ab 1837 war Quenstedt
außerordentlicher und von 1842 bis seinem Tod ordentlicher Professor für
Geologie und Mineralogie an der Universität Tübingen. Im Jahr 1864/1865 und
1870/1871 war er Dekan der Philosophischen Fakultät und im Jahr 1866/1867
Rektor. Er starb am 21. Dezember 1889 in Tübingen.
Zu seinen
wichtigsten Werken gehören unter anderem die paläontologische Monographie „Der
Jura“ (1858), das „Handbuch der Petrefaktenkunde“ (5 Bde., 1868-1884) und „Die
Ammoniten des Schwäbischen Juras“ (3 Bde., 1883-1888). Quenstedt forschte vor
allem über Fossilien und ihre Nutzung in der Stratigraphie (Altersbestimmung von
Gesteinen). Er baute durch Sammlungen und Ankäufe die paläontologische Sammlung
in Tübingen zu einer der bedeutendsten in Deutschland mit mehreren zehntausend
Exponaten auf. Außerdem beteiligte er sich an der geologischen Landesaufnahme
Württembergs und bearbeitete 1865 bis 1881 zehn Karten.
Zur
Bearbeitung des Bestands:
Im Jahr 1977 übergab Prof. Helmut Hölder
(Münster) dem Archiv einen Oktavkasten mit "Quenstedtica", die er 1962 von
Quenstedts Enkelin Annemarie Quenstedt erhalten hatte (Signaturen UAT
236/53-74). Weitere Unterlagen aus dem Nachlass F. A. Quenstedts, angereichert
mit Materialien aus späterer Zeit, wurden im Jahr 1982 aus der Bibliothek des
Instituts und Museums für Geologie und Paläontologie übernommen (UAT 236/1-52).
Einige wenige Stücke wurden 2003 im Autographenhandel erworben (UAT 236/75-76).
Bei der Übergabe an das Archiv wurden die Unterlagen von Volker Schäfer und
Heinz Alfred Gemeinhardt kastenweise provisorisch erfasst. Aufgrund dieses
Übergabeverzeichnisses erstellte Frau Natascha Richter im Jahr 2002 ein
Datei-Repertorium in TUSTEP. Verbunden damit war die Neuverzeichnung und
Neusignierung des ersten, 1977 übergebenen Nachlassteils.
Tübingen,
den 27. September 2013
Dr. Johannes Michael Wischnath
Nachtrag:
Im Jahr 2016 wurden Quenstedts Korrespondenzpartner
(UAT 236/47 und 236/73) alphabetisch verzeichnet. Im Herbst 2018 erfolgte die
Erschließung der Neuzugänge aus der Paläontologischen Sammlung mit der
Provenienz F. A. Quenstedt (UAT 236/77-95): Urkunden, Zeugnisse, Manuskripte,
Tafeln, geologische Karten, Fotographien, Kolleghefte und anderes. Anschließend
wurde der Bestand in das Archivprogramm ACTApro importiert und neu bzw.
thematisch klassifiziert. Die Angaben aus der provisorischen Klassifikation nach
Oktav- und Quartkästen wurden als Altsignatur in die Erschließungsdaten
übernommen.
Tübingen, den 15. November 2018
Dr. Anastasia
Antipova
Inhalt:
Biographische Unterlagen: 7
Verzeichnungseinheiten, 1830-1890
Berufliche Tätigkeit: 75
Verzeichnungseinheiten, 1827-1889
Korrespondenz: 2
Verzeichnungseinheiten, 1833-1890
Provenienzfremde Unterlagen: 11
Verzeichnungseinheiten, (1857-1859), 1889-1989
- Bestandssignatur
-
UAT 236/
- Umfang
-
2,30 lfm
- Kontext
-
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> N Nachlässe und kleinere Erwerbungen >> Nm Nachlässe Q - R >> Friedrich August Quenstedt (1809-1889)
- Indexbegriff Sache
-
Nachlass
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
-
1827-1895, 1909-1989
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
2025-07-02T11:32:30+0200
Datenpartner
Eberhard Karls Universität Tübingen, UB - Universitätsarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1827-1895, 1909-1989