Bestand
Maison d'Orange (Bestand)
Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.
Behördengeschichte:
Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685, das den calvinistischen Protestanten (Hugenotten) im katholischen Frankreich religiöse Toleranz und volle Bürgerrechte gewährt hatte, flohen viele Angehörige dieser Glaubensgemeinschaft in die nahegelegene Schweiz. Infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten konnten sie dort aber nicht bleiben und wandten sich an den Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg (den späteren König Friedrich I. in Preußen), der zur Aufnahme dieser etwa 3000 Glaubensflüchtlinge - Schweizer genannt - bereit war. 1699 wurde in Neuhaldensleben eine erste Kolonie gegründet, weitere folgten.
1704 kam eine weitere Gruppe von etwa 1600 Hugenotten aus dem Fürstentum Orange in Südfrankreich und ließ sich in den bestehenden Kolonien nieder. Bereits 1705 wurde zur Hilfe für Bedürftige in Berlin die Stiftung Maison d'Orange mit einem Haus in der Dorotheenstraße gegründet. Das Geld für die Stiftung kam zum überwiegenden Teil aus England, wo mit Kollekten für die Unterstützung der neuen Flüchtlingswelle aus Frankreich gesammelt worden war. Das Recht auf Unterstützung und Wohnen im Maison d'Orange' genannten Stiftungshaus hatten nur die Orangeois und ihre Nachkommen.
Das erste Stiftungshaus in der Dorotheenstraße wurde 1792 abgerissen und 1794 durch einen repräsentativen Neubau ersetzt. 1883 wurde das Gebäude verkauft, 1885 zog die Maison d'Orange in ein neues Stiftungshaus in der Ulmenstraße. Im Oktober 1910 wurde dieses Haus geräumt, es wohnten dort zum Schluss nur noch 6 Personen. Die Stiftung selbst bestand weiter und überstand sowohl die Inflation der 1920er Jahre als auch die Zeit des Nationalsozialismus. Das ehemalige Stiftungshaus wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Aus dem vorhandenen Stiftungskapital werden bis heute Unterstützungen bezahlt.
Bestandsgeschichte:
Die Aktenbände wurden vom GStA PK in den Jahren 1983-1987 in vier Lieferungen aus Privathand erworben und bei der Verzeichnung gemäß den Signaturen der alten Registraturen gereiht. Im Zuge der Retrokonversion 2014 erfolgte eine leichte Titelnormalisierung und Klassifikation.
Formalangaben:
Letzte vergebene Nummer*: 17
(* bei Signierung nach nc)
Umfang (in laufenden Metern): 0,2
Gesamtlaufzeit des Bestandes: 1704 - 1878
Lagerungsort : Magazin Dahlem
Die Akten sind auf rosa Leihscheinen wie folgt zu bestellen:
I. HA, Rep. 163 B, Nr. ##
Zitierweise:
I. HA, Rep. 163 B Maison d'Orange, Nr. ##
Zitierweise: GStA PK, I. HA Rep. 213 B
- Bestandssignatur
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Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 213 B
- Umfang
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Umfang: 0,2 lfm (17 VE); 0,2 lfm (17 VE)
- Sprache der Unterlagen
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deutsch
- Kontext
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Tektonik >> ZENTRALE VERWALTUNGS- UND JUSTIZBEHÖRDEN BRANDENBURG-PREUSSENS BIS 1808 >> Weitere selbständige bzw. im Umkreis des Geheimen Rats, des Kabinetts oder des Generaldirektoriums ressortierende Verwaltungs- und Justizbehörden (z. T. mit über 1808 hinausreichender Laufzeit) >> Inneres
- Bestandslaufzeit
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Laufzeit: 1704 - 1878
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
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28.03.2023, 08:52 MESZ
Datenpartner
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- Laufzeit: 1704 - 1878