Bestand

Jordahn, Bruno (Pastor) (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Bruno Jordahn wurde am 5. Februar 1908 als Sohn des Anstaltsvorstehers und Diakons Gustav Jordahn und Anna geb. Radtke in Marwalde Kreis Osterode/Ostpreußen geboren. Er besuchte zunächst die Volksschule in Marwalde und anschließend das Gymnasium in Osterode/Ostpr., wo er am 15. Februar 1928 das Abitur bestand. Sein Theologiestudium absolvierte er in Tübingen, Jena und Königsberg. Am 21. März 1933 bestand er sein erstes theologisches Examen vor dem Konsistorium in Königsberg/Pr.
Anschließend war er Vikar in Saalfeld. Als Lehrvikar wurde er dem evangelischen Pressverband Königsberg und anschließend dem Krankenhaus der Barmherzigkeit in Königsberg zugeteilt. Durch einen Sonderauftrag für den Aufbau einer Gemeinde im Gebiet der Stadtrand-siedlungen kam er in enge Berührung mit den Arbeitern. 1934 wurde er wegen seiner Zugehörigkeit zur Bekennenden Kirche aus dem Amt entfernt und am 1. Mai 1935 als Prädikant nach Schillen, Kr. Tilsit-Ragnit geschickt. Dort war er bis zum 4. November 1944 Pfarrer.
Am 20. März 1935 bestand er vor dem Bruderrat der Bekennenden Kirche sein zweites Examen und wurde am 20. April 1936 in Goldap ordiniert. Erst am 1. April 1938 wurde er angestellt, da bis dahin die Ordination nicht anerkannt wurde.
Am 5. Januar 1938 heiratete er Lydia Kurapkat, die nach der Geburt des einzigen Kindes am 16. Juni 1939 während einer Operation verstarb. Am 15. August 1939 wurde Jordahn zum Militär eingezogen und war er als schwerer Artillerist am Überfall auf Polen und dem Angriff auf Frankreich beteiligt. Am 13. Juni 1940 wurde er bei Henriville schwer verwundet und lag bis zum 1. Juni 1941 im Lazarett. Am 9. Mai 1941 heiratete er seine Schwägerin Hildegard geb. Kurapkat.
1943 wurde er Kirchenmusikwart für drei Kirchenkreise und Obmann der Kirchenchöre für den Regierungsbezirk Gumbinnen. Am 4. November 1944 verließ er Schillen als letzter seiner Gemeinde infolge einer Zwangsevakuierung, war dann kurze Zeit im Kreis Braunsberg, von wo aus er mit seiner Familie am 22. Februar 1945 Ostpreußen verließ. Nach kurzem Aufenthalt in Pommern und in der Nähe von Schwerin kam er am 1. Mai 1945 nach Ahrensbök bei Lübeck. Auf der Flucht starb sein Schwiegervater in Stettin. Von Ahrensbök kam Jordahn nach Altona, wo ihm die Verwaltung der Hauptkirche übertragen wurde. Am 16. Juli 1946 wurde er dort fest angestellt.

Bereits 1945 war er als Vertreter seiner Landeskirche in die Lutherische Liturgische Konferenz Deutschlands berufen worden; 1947 folgte die Berufung in den Liturgischen Ausschuß der VELKD. Im September 1949 ernannte ihn die Kirchenleitung zum Vorsitzenden der Liturgischen Kammer der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche. Im Frühjahr 1946 wurde er von der Propsteisynode Altona in die Landessynode gewählt und 1952 in die Eherechtskommission berufen.
18. Juli 1956 promovierte er zum Dr. theol. an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Am 1. März 1976 trat Jordahn mit 68 Jahren in den Ruhestand. Er verstarb am 3. Januar 1988.

Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit lag auf dem Gebiet der Liturgik und der Praktischen Theologie. Auch widmete sich Jordahn besonders der Lutherforschung und beschäftigte sich mehrere Jahre mit der Philosophie.

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01.07.2025, 09:33 MESZ

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