Bestand
200,76/Nachlass Friedrich Vormbaum (Bestand)
Form und Inhalt: Vorwort zum Bestand 200,76/Nachlass Friedrich Vormbaum
Biographie
Friedrich Wilhelm Vormbaum (1795-1875) wurde am 13. September 1795 in Petershagen geboren. Ab 1823 war er als Musiklehrer an der im Frühjahr desselben Jahres gegründeten Präparandenanstalt für Schulamtsanwärter in Petershagen tätig und unterstützte den Gründer und Leiter der Anstalt, Superintendent Jacob Heinrich Ferdinand Romberg (1787-1866), maßgeblich bei deren Ausbau. Dieser führte dazu, dass die Anstalt, die ursprünglich allein der Vorbereitung auf das Schullehrerseminar in Soest hatten dienen sollen, immer mehr den Charakter eines Seminars annahm.
Nachdem Superintendent Romberg 1830 als Konsistorialrat nach Bromberg gegangen war, wurde die Präparandenanstalt durch einen Erlass der Königlichen Regierung zu Minden vom 10. Dezember 1830 offiziell zu einem Schullehrerseminar erhoben, dessen Direktion dem zuvor zum Rektor aufgestiegenen Vormbaum übertragen wurde. Die Eröffnung des Seminars erfolgte am 6. April 1831. Waren die am Schullehrerseminar zunächst beschäftigten Lehrer, einschließlich Direktor Vormbaum, gleichzeitig noch an der Stadtschule in Petershagen tätig gewesen, so wurde 1844 erstmals ein hauptamtlicher Seminarlehrer eingestellt. Drei Jahre später wurde eine zusätzliche Übungsschule eingerichtet, die der Einführung der Seminarteilnehmer in die Praxis des Unterrichts diente. Am 1. Dezember 1851 folgte zudem die Eröffnung einer Provinzialtaubstummenanstalt, die bis 1875 Teil des Seminars blieb.
Ein Jahr zuvor hatte Vormbaum das Amt des Seminardirektors an den Seminarlehrer Beinecke abgegeben und sich nach einer insgesamt 62-jährigen Tätigkeit als Lehrer in den Ruhestand verabschiedet. Sein 60-jähriges Dienstjubiläum war 1872 von der Stadt Petershagen als großes Fest begangen worden, in dessen Verlauf Vormbaum, der während seiner Lehrtätigkeit immer wieder Sachbücher zu preußischer Geschichte und regionalgeschichtlichen Themen publiziert hatte, mit dem Hausorden der Hohenzollern ausgezeichnet worden war.
Friedrich Wilhelm Vormbaum verstarb am 21. November 1875 in Petershagen. In Anerkennung seiner Verdienste erhielt die 1925 nach der Schließung des Schullehrerseminars eingerichtete Aufbauschule in Petershagen durch Erlass vom 14. Oktober 1925 den Namen "Vormbaum-Schule".
Literatur:
- Großmann, Karl (Hg.), Das Lehrerseminar zu Petershagen 1831-1925. Festschrift zur Hundertjahrfeier 1931, Petershagen 1931
- Städtisches Gymnasium Petershagen (Hg.), 75 Jahre Gymnasium Petershagen. Festschrift, Petershagen 1999
Hinweise zu Bestand und Verzeichnung:
Das Abgabedatum des insgesamt zehn Archivkartons umfassenden Nachlasses ist nicht dokumentiert. Die Verzeichnung des Nachlasses erfolgte im Oktober 2019. Drei Verzeichnungseinheiten waren aufgrund ihrer städtischen Provenienz bereits im Juni 2019 dem Nachlass entnommen und in den Bestand 100,2/Ältere Akten überführt worden (Nr. 6489-6491).
Der Nachlass besteht vor allem aus Dokumenten, die im Rahmen von Vormbaums Tätigkeit als Direktor am Schullehrerseminar in Petershagen entstanden sind. Hierzu gehören neben Schriftwechsel und Manuskripten auch Verwaltungsunterlagen. Ebenso sind seminarexterne Tätigkeiten Vormbaums wie die im Auftrag der Königlichen Regierung zu Minden durchgeführten Schulvisitationen dokumentiert. Darüber hinaus finden sich Unterlagen der Präparandenanstalt sowie der Provinzialtaubstummenanstalt im Nachlass.
Archivalienbestellungen: 200,76/Nachlass Friedrich Vormbaum, Nr.
Zitation: Stadtarchiv Bielefeld oder StArchBI, Best. 200,76/Nachlass Friedrich Vormbaum, Nr.
Bielefeld, Oktober 2019
Andreas Vohwinkel M.A.
Archivar
- Bestandssignatur
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200,076/NL Vormbaum
- Kontext
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Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld (Archivtektonik) >> Nichtamtliches Schriftgut >> Familienarchive und Nachlässe
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand