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Die Stickerin

Während seiner Studienreisen durch die Niederlande und Belgien lernte Albrecht auch die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts kennen, die groß aufgefassten Darstellungen der Bürgersfrauen von Gerard ter Borch etwa bei ihren häuslichen Beschäftigungen. Das Bildnis einer „Stickerin“ in verlorenem Profil, mit nur wenigen Attributen näher charakterisiert, scheint aber gleicherweise von den bildfüllenden Frauengestalten in prächtigen Kleidern auf Gemälden der französischen Impressionisten beeinflusst zu sein. Auch diese sind häufig schräg von hinten gezeigt, sodass Ausdruck und Bewegung fast allein durch das lebendige Spiel der Falten ihrer Kleider, durch Licht und Schatten auf den üppig fallenden Stoffen entstehen. Dargestellt ist vermutlich die Gattin des Malers, Anna Elisabeth Agnes, geborene Hochstrasser (1876–1952), 1906/1907 Schülerin von Ludwig Dettmann an der Kunstakademie in Königsberg, die Albrecht Anfang 1908 in Cronberg im Taunus geheiratet hatte. Albrecht gehörte 1914 zu den Künstlern, die innerhalb der „Großen Berliner Kunstausstellung“ eine eigene Werkschau erhielten (30 Arbeiten in einem gesonderten Raum). Die Kunstkritik würdigte die eher konventionellen, aber mit feinem Sinn für koloristische Wirkungen gemalten Innenräume und Stillleben kaum; Wilhelm II. aber verlieh Albrecht die Goldene Medaille für Kunst. | Angelika Wesenberg

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 69
Maße
Höhe x Breite: 130 x 103 cm
Material/Technik
Öl auf Leinwand

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1914 Ankauf aus der Großen Berliner Kunstausstellung
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
um 1910

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

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Objekttyp

  • Bild

Beteiligte

Entstanden

  • um 1910

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