Bestand
A Rep. 082-03 Brandenburgische Städtebahn (Bestand)
Vorwort: A Rep. 082-03 Brandenburgische Städtebahnen AG
1. Institutionsgeschichte
Die ‚Brandenburgische Städtebahn' war eine der bedeutendsten Privatbahnen Deutschlands und eine der größten der Mark Brandenburg. Über zwanzig Jahre hatten sich örtliche Komitees bemühen müssen, ehe der Staat Preußen dem Bauvorhaben zustimmte. Durch die Gründung einer Aktiengesellschaft ‚Brandenburgische Städtebahnen AG' wurde von verschiedenen Kreise und Städten, der Provinz Brandenburg und der Baugesellschaft ein Kapital von 10 Millionen Reichsmark aufgebracht. Ziel war die Errichtung einer Bahnverbindung von Treuenbrietzen nach Neustadt (Dosse). Nach dreijähriger Bauzeit wurde am 25. März 1904 der Betrieb auf der 125km langen einspurigen Strecke aufgenommen. Weil die anliegenden Städte die Initiatoren für den Bahnbau waren und es sich weder um eine Kleinbahn noch um eine Kreisbahn handelte, entstand die Bezeichnung "Städtebahn", die später zum Eigennamen wurde.
Entsprach der Verkehr zunächst dem einer Kleinbahn, wurde die Brandenburgische Städtebahn im Ersten Weltkrieg auf Grund ihrer Lage und Bedeutung zur militärischen Abfuhrstrecke, auch wegen des Stahlwerks in Brandenburg und den neuen Pulverfabriken bei Premnitz.
Nachdem der Betrieb zunächst von der Gesellschaft selber durchgeführt wurde, wechselte er ab 1920. Ab diesem Jahr führte das Landesverkehrsamt der Provinz Brandenburg den Betrieb durch, ab 1923 war es die ‚Landesverkehrsdirektion der Provinz Brandenburg GmbH', die dann 1931 in die ‚Landeseisenbahndirektion der Provinz Brandenburg GmbH' umbenannt wurde. Ab dem 1.1.1934 war dann das ‚Landesverkehrsamt Brandenburg' zuständig.
Ab 1933 wurden ein großer Teil der Reisezugleistungen mit Dieselmotor-Triebwagen erbracht und für den Güterverkehr leistungsfähige Dampflokomotiven beschafft. Bahnhöfe erfuhren Ausbau und Erweiterung sowie Ausstattung mit Stellwerks- und Sicherungstechnik.
2. Bestandsgeschichte
1946 wurde das Vermögen der brandenburgischen Städtebahn wie auch anderer brandenburgischer Kleinbahnen von der sowjetischen Verwaltung enteignet. 1948 übernahm eine neu gegründete ‚Vereinigung Volkseigener Betriebe Landesbahnen Brandenburg' Betriebsvermögen und Betriebszuständigkeit der Kleinbahnen. 1949 wurde deren Betrieb dann von der Deutschen Reichsbahn übernommen.
Die bei den Gesellschaften vorhandenen Altunterlagen waren bei der Enteignung mit übernommen worden. Sie wurden schließlich zusammen mit anderen Vorkriegsunterlagen der Reichsbahndirektion Berlin in einem Betriebsgebäude am Schöneberger Ufer gelagert. Zu diesem Archiv hatten nur wenige Mitarbeiter der RBD Zutritt, da er sich auf Westberliner Gebiet befand.
1997 gab die DB AG das gesamte Archiv der Reichsbahndirektion Berlin an das Landesarchiv Berlin ab, wo die Vorkriegsunterlagen des Archivs zuerst geschlossen unter der Repositur A Rep. 080 geführt wurden.
Im Zuge der Bearbeitung und Neuordnung dieser Überlieferung wurden die Unterlagen verstaatlichter ehemals selbstständiger Klein- und Nebenbahnen aus der A Rep. 080 herausgelöst und als Bestandsserie A Rep. 082 neu formiert. Die Vorkriegsüberlieferung der Brandenburgischen Städtebahn erhielt dabei die Repositur A Rep. 082-03.
Die vorhandenen 84 AE wurden neu signiert, kartoniert und in AUGIAS-Archiv neu erschlossen.
Der Bestand umfasst jetzt 84 AE (2,4 lfm.).
Er wird folgendermaßen zitiert: LA Berlin, A Rep. 082-03, Nr. …
3. Verweise
LAB A Rep. 080; C Rep. 309
4. Literatur
Menzel, Walter, Brandenburgische Städtebahn. Zum 100jährigen Bestehen der Eisenbahnstrecke Treuenbrietzen-Neustadt (Dosse). Berlin 2004 (Neddermayer)
Preuß, Erich: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen: Brandenburg / Mecklenburg-Vorpommern. Berlin 1994 (transpress-Verlag)
Berlin, November 2011 Martin Luchterhandt
- Bestandssignatur
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A Rep. 082-03
- Kontext
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 6 Unternehmen der Wirtschaft >> A 6.2 Unternehmen der privaten Wirtschaft >> A Rep. 082 Eisenbahngesellschaften, Klein- und Privatbahnen
- Verwandte Bestände und Literatur
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Verwandte Verzeichnungseinheiten: LAB A Rep. 080 Eisenbahndirektion Berlin
LAB C Rep. 309 Reichsbahndirektion Berlin
- Bestandslaufzeit
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1894 - 1949
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
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28.02.2025, 14:13 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1894 - 1949