Buchdeckel
Buchdeckel
Kurztext: Buchdeckel Italien, wahrscheinlich Venedig, Ende des 16. Jh. | Leder, Malerei, Vergoldung | 25,6 × 18 cm | Inv.-Nr. P 13413
In Italien und Frankreich wurden Ende des 15. Jhs. die ornamentale Gestaltung von Buchdeckeln wie auch Techniken der Vergoldung aus dem Orient übernommen. Die Ornamente aus Blattgold wurden dabei mit Stempeln, Rollen und Platten von Hand in das Leder eingedrückt. Der Buchdeckel der Düsseldorfer Sammlung ist vollständig mit feinen Arabesken überzogen. Auch die Eckzwickel des Mittelfeldes und die Medaillons der Randleiste wurden nach dem Vorbild islamischer Bucheinbände gearbeitet. Das in der Mittelplatte ausgesparte ovale Feld trägt eine manieristische Malerei mit dem Motiv <Pyramus und Thisbe>. Dargestellt wird der Moment, in dem Thisbe den sterbenden Pyramus entdeckt und sich daraufhin selbst ersticht. Die Sage der beiden Liebenden, die aufgrund der Feindschaft ihrer Eltern nicht zusammen sein dürfen, wird erstmals in Ovids Metamorphosen erwähnt. Die Zusammenstellung von orientalischen Goldornamenten und manieristischer Malerei deutet auf Venedig als Entstehungsort hin, das zu dieser Zeit eine Art Schmelztiegel für westliche und orientalische Einflüsse war.
Katja Stolarow, aus: Die Sammlung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, hrsg. v. Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2011, S. 57
- Standort
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Kunstpalast, Düsseldorf, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, Europe
- Inventarnummer
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mkp.P 13413
- Maße
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(H x B): 25,6 x 18 cm
- Material/Technik
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Leder, Malerei, Vergoldung
- Klassifikation
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Druck- und Schriftgut (Sachgruppe)
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Venedig (?), Italien
- (wann)
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1580–1600
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:20 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Buchdeckel
Entstanden
- 1580–1600