Kommunionsurkunde

Kommunionsurkunde

Kommunionsurkunde in einem profilierten Rahmen. Darstellung einer Messe unter freiem Himmel (Feldgottesdienst). Die Gottesdienstteilnehmer sind Soldaten. Es ist der Moment der Kommunion erfasst. Der Priester hat gerade die Hostien an die vordere Reihe der Soldaten verteilt, die auf einer provisorischen Kommunionbank aus Baumstämmen knien, und wendet sich jetzt einem Verwundeten zu. Dieser erhebt sich von der Trage und wird von einem Arzt gestützt. Seitlich kniet eine Schwester in Tracht, die wahrscheinlich als Lazaretthelferin tätig ist. Im Bildvordergrund auf der rechten Seite steht Kriegsgerät: eine Kanone, Gewehre, Feldrucksäcke, ein Helm, eine Lanze mit Fahne (Blau-Weiß). Dahinter schließt sich der Altar mit weißer Decke an, über dem ein großes Kruzifix montiert ist. Dieses steht mittig vor der Menschenmenge, scheint aber aus der Ansammlung von Kriegsgerät herauszuragen. Die Texttafel ist seitlich von zwei stilisierten Brunnen, aus denen Wasser fließt, eingefasst: das Wasser des Lebens.
Kontext: Das ungewöhnliche Bildmotiv erklärt sich aus dem Ausstellungsdatum der Urkunde. Um die Umstände des Ersten Weltkriegs zu vergegenwärtigen, wurde eine zeitgenössische Szene entworfen. Hinter dem Motiv stehen die Hoffnung auf Gott und der Glaube an seine Gegenwart in der heiligen Kommunion, trotz der bedrückenden Kriegssituation. Es scheint sich aber nicht um eine Anklage gegen den Krieg zu handeln. Vielmehr erhält dieser, versinnbildlicht durch die Waffen im Bildvordergrund, Gottes Segen. Dazu passend: Die Inschrift auf der Altardecke "(uns)re Stärke" weist zu dem Kriegsgerät hin. Das Bildmotiv ist geeignet, die Stellung der Kirche zum Ersten Weltkrieg und wohl auch die Kriegswahrnehmung der Bevölkerung während des Krieges zu interpretieren.
Farbe: mehrfarbig
Erhaltungszustand: beschädigt

Urheber*in: Max Hirmer / Fotograf*in: Suzy Coppens / Rechtewahrnehmung: Landschaftsverband Rheinland

Namensnennung 4.0 International

Standort
LVR-Freilichtmuseum Lindlar
Inventarnummer
1993-637
Maße
Gesamt: Breite: 43 cm; Tiefe: 2 cm; Höhe: 34 cm
Material/Technik
Papier (Material) (Urkunde); Holz (Rahmen); Glas (Material) (Rahmen); Metall (Rahmen); Druckverfahren (Urkunde); handgeschrieben (Urkunde); furniert (Rahmen)
Inschrift/Beschriftung
Signatur: Wo: Urkunde Was: ANDENKEN AN DIE ERSTE HL. KOMMUNION / Flosbach Anna hat die erste hl. Kommunion / empfangen in der Pfarr-Kirche zu Agathaberg den 30. April 1916. / L. Delhez, Pfr.
Signatur: Was: Text: Art der Inschrift: handgeschrieben Aufdruck Transkription: - Erläuterung:
Signatur: Was: Text: Art der Inschrift: handgeschrieben Aufdruck Transkription: - Erläuterung:
Sprache
Deutsch
Würdigung
DFG-Projekt "Digitales Portal Alltagskulturen im Rheinland - Wandel im ländlichen Raum 1900-2000"

Klassifikation
Objekt (Quellentyp)
Bezug (was)
Schlagwort: Kommunion
Schlagwort: Bilderrahmen
Schlagwort: Soldat (Militärangehöriger)
Schlagwort: Gottesdienst

Ereignis
Bearbeitung
(wo)
Agathaberg
(wann)
30.04.1916
Ereignis
Herstellung
(wer)
Max Hirmer (Verleger/in / Verlag)
(wo)
München
(wann)
1914 - 1916

Geliefert über
Rechteinformation
LVR-Freilichtmuseum Lindlar
Letzte Aktualisierung
22.04.2025, 09:04 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
LVR-Freilichtmuseum Lindlar – Bergisches Freilichtmuseum für Ökologie und bäuerlich-handwerkliche Kultur. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Kommunionsurkunde

Beteiligte

  • Max Hirmer (Verleger/in / Verlag)

Entstanden

  • 30.04.1916
  • 1914 - 1916

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