Bestand
MWF Hochschulbau NW 0449 (Bestand)
Hochschulbau (Pädagogische Hochschulen, Fachhochschulen, Gesamthochschulen, Sporthochschule Köln, Klinikum Essen der Universität Münster)
Form und Inhalt: 1. Bestandsgeschichte
Der Bestand NW 449 wurde 1987 von der Abteilung Z des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung dem Hauptstaatsarchiv übergeben (Acc. 33/1987). Er umfaßte 107 Stehordner mit insgesamt 440 Einheiten, die die Grundlage der Verzeichnung bildeten.
Die Laufzeit der Akten erstreckt sich von 1950 bis 1976, wobei der Schwerpunkt in der Zeit bis 1970 liegt.
Die im Ablieferungsverzeichnis vorgefundene Gliederung nach Referaten wurde bei der Klassifikation nicht übernommen, da diese zumeist nach quantitativen Gesichtspunkten vorgenommen worden war. Stattdessen erfolgte eine Neuordnung nach Hochschultypen, die zudem die Benutzbarkeit des Bestandes erleichtern kann.
Der Begriff "Fachhochschulen" umfaßt nicht nur die laut Gesetz vom 8.6.1971 errichteten Fachhochschulen selbst, sondern auch ihre Vorläufer, die Staatlichen Ingenieurschulen und sonstigen Fachschulen.
Der Bestand wurde von der abliefernden Behörde zur dauernden Aufbewahrung bestimmt. Es erfolgte lediglich die Kassation von Dubletten.
Die Akten enthalten zum größten Teil Raumprogramme, Kostenvoranschläge und Bau- und Lagepläne, die wegen ihrer Häufigkeit bei der Verzeichnung nicht im Einzelnen aufgeführt wurden. Zum Thema Hochschulbau befindet sich ergänzende Überlieferung in den Beständen NW 15 (Findbuch 330.23), NW 81 (Findbuch 380.09), NW 88 (Findbuch 380.04), NW 166 (Findbuch 380.19), NW 246 (Findbuch 380.06), NW 346, NW 378, NW 413, NW 445, NW 509. Die Überlieferungen des Ministeriums für Bauen und Wohnen sowie der Staatshochbauämter können sich hinsichtlich der Baupläne mit der vorliegenden z.T. überschneiden. Das besondere des Bestandes NW 449 liegt in der Art der begleitenden Akten, die Fotos zu den Baumodellen und der Baugelände, Akten zur Standortdiskussion der Hochschulen, zum Grundstückserwerb, zu Architektenwettbewerben, Einrichtung und Einbau besonderer technischer Anlagen (Sprachlabore, EDV), Einweihung der Gebäude und zum Echo in der regionalen Presse enthalten.
2. Behördengeschichte
Das Ministerium für Wissenschaft und Forschung wurde bei der Neubildung der Landesregierung am 28.7.1970 als selbständige Behörde errichtet.
Vom Ministerpräsidenten erhielt es die Zuständigkeit für das Hochschulwesen, Kunst- und Fachhochschulen, die dieser teilweise als Geschäftsbereich Hochschulwesen am 1.7.1969 vom Kultusministerium übernommen hatte. Bau- und Grundstücksangelegenheiten wechselten 1970 direkt vom Kultusministerium zum Wissenschaftsministerium.
Es übernahm weiterhin die Aufgaben der Förderung von Wissenschaft und Forschung. Dieser Aufgabenkreis, 1959 als Abteilung des Kultusministeriums in den Rang eines Landesamtes für Forschung erhoben, war am 1.7.1961 als Abteilung in den Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten übergegangen.
Außerdem wurde vom Kultusministerium die Zuständigkeit für das wissenschaftliche Bibliothekswesen direkt übernommen.
Nachdem am 15. 1. 1974 der Bereich Höhere Fachschulen und gleichrangige Bildungseinrichtungen an das Kultusministerium abgegeben worden war, übertrug der Ministerpräsident dem Ministerium für Wissenschaft und Forschung 1975 aus seinem Geschäftsbereich die Kompetenz für die politische Bildung.
Von 1950 bis 1953 wurden die Bau- und Grundstücksangelegenheiten der Pädagogischen Hochschulen (Umbenennung der Pädagogischen Akademien in Pädagogische Hochschulen lt. Runderlaß des Kultusministeriums vom 15.3.1962, Mbl. NW. 1962 S. 68), der Fachschulen - vor allem der Ingenieurschulen - und der Sporthochschule Köln von der Abteilung II Gruppen E 1 bis E 5, des Kultusministeriums wahrgenommen. Die Gruppenzuteilung erfolgte nach Hochschultypen.
Am 30.4.1953 ging die Zuständigkeit für die Pädagogischen Hochschulen und die Sporthochschule Köln in die Abteilung I über, die Fachschulen verblieben bis 1964 in Abteilung II Gruppen E 4 bzw. 5 (ab 1962 Gruppe G).
1961 erfolgte eine Umstrukturierung der Abteilung I: Der Bereich Bau- und Grundstücksangelegenheiten wurde von den übrigen Hochschulangelegenheiten abgetrennt und als eigenständige Gruppe I/3 (ab 1962 Gruppe D) organisiert. Die Hochschulen wurden innerhalb dieser Gruppen einzelnen Referaten zugeteilt. 1964 erfolgte die Zusammenlegung sämtlicher Bau- und Grundstücksangelegenheiten - auch die der Abt. II - in der Abteilung Z Gruppe D. Seit dem 31.7.1970 werden die Bau- und Grundstücksangelegenheiten in der Gruppe 6 der Abt. Z des neugegründeten Ministeriums für Wissenschaft und Forschung wahrgenommen.
Anstelle der Referatsgliederung nach Hochschultypen wurden in den 70er Jahren innerhalb des Ministeriums Organisationseinheiten (sog. Gesamthochschulbereiche) geschaffen, die alle Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Universitäten einer Stadt verwalteten. (s. Allgemeiner Aktenplan des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung vom 1.9.1973, Signatur: NW - G 997).
In diese Zeit fiel auch die Umstrukturierung der Hochschulen durch folgende Gesetze: 9.6.1965 Gesetz über die Errichtung der Pädagogischen Hochschulen im Land NW (GV.NW 1965, S. 156), 29.7.1969 Gesetz über die Fachhochschulen im Lande NW - Fachhochschulgesetz - FHG (GV.NW 1969, S. 572), 8.6.1971 Gesetz über die Errichtung von Fachhochschulen im Lande NW, Fachhochschulerrichtungsgesetz - FHEG (GV.NW 1971, S. 158), 30.5.1972 Gesetz über die Errichtung und Entwicklung von Gesamthochschulen im Lande NW, Gesamthochschulentwicklungsgesetz - GHEG (GV.NW 1972, S. 134).
Der Bestand wurde von Januar bis März 1992 von den Teilnehmern des Lehrgangs für Staatsarchivinspektoranwärter/innen (1989-1992) verzeichnet. Die Endredaktion übernahm Dr. Reinicke.
- Bestandssignatur
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NW 0449 335.13.00
- Umfang
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440 Einheiten; 68 Kartons
- Sprache der Unterlagen
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German
- Kontext
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Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland (Archivtektonik) >> 4. Oberste und obere Landesbehörden NRW >> 4.2. Oberste Landesbehörden >> 4.2.58. Ministerium für Wissenschaft und Forschung >> 4.2.58.4. Hochschulbau
- Verwandte Bestände und Literatur
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H. Romeyk, Kleine Verwaltungsgeschichte Nordrhein-Westfalens, Siegburg 1988; D. Scheven, Die Entstehung des Wissenschaftsministeriums, in: Verwalten ist Gestalten. Festschrift für Armin Danco, Düsseldorf 1990, S. 15 - 31; Organisations- und Geschäftsverteilungspläne des Kultusministeriums und des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung 1950 bis 1975 im Bestand NWG.
- Bestandslaufzeit
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1950-1975
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Rheinland. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1950-1975