Bestand

Depositum Dr. Ferdinand von Steinbeis, Präsident der Zentralstelle für Gewerbe und Handel (1807-1893) (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Kurzbiographie siehe unter PL 702.
Der Nachlass von Steinbeis wurde nach seinem Tod auf die einzelnen Zweige seiner Nachkommen verteilt. Einen Teil erhielt das Staatsarchiv Ludwigsburg 1952 als Geschenk (Bestand PL 702).
Ein Nachlassteil wurde 1972 unter Eigentumsvorbehalt im Staatsarchiv Ludwigsburg deponiert. Er bildet den vorliegenden Bestand PL 3 und besteht in der Hauptsache aus dem umfangreichen Schriftwechsel Steinbeis' mit seiner Familie, enthält aber auch Korrespondenzen aus der Zeit seiner Ausbildung und seiner Tätigkeit als Leiter der Zentralstelle für Gewerbe und Handel. Hinzuweisen ist auch auf biographische Darstellungen und auf die Taschenkalender von Steinbeis aus den Jahren 1825-1892, die aufschlussreiche Einträge zu seinem Werdegang, sowie Skizzen und Gedichte enthalten. Im Bestand befinden sich zudem einige kulturgeschichtlich bedeutsame Schreiben des Vaters von Steinbeis.
Ein weiterer Teil des Nachlasses befindet sich in Privatbesitz.



Vorbemerkung: Das vorliegende Repertorium erschließt den Teil des schriftlichen Nachlasses von Ferdinand von Steinbeis, der nach seinem Tod über seine Tochter Marie und deren Gatten Heinrich Lerch an Herrn Hans Otto Metzger in Höfen/Enz gekommen ist. Dessen Sohn, Herr Hans Dieter Metzger in Neuhausen a.F., hat ihn am 10. Juli 1972 mit geringen Ausnahmen dem Staatsarchiv Ludwigsburg als Depositum unter Eigentumsvorbehalt übergeben. Dadurch erfuhr der bereits seit 1952 hier verwahrte Nachlassteil des einstigen Präsidenten der Württembergischen Zentralstelle für Gewerbe und Handel (Bestand PL 702) eine wertvolle Ergänzung. Dieser ältere Nachlassteil stammt aus dem Besitz der Familie von Steinbeis' Sohn Otto und wurde von Frau Dr. Ferdinand Steinbeis in Brannenburg dem Archiv als Geschenk überlassen. Der restliche dritte Nachlassteil befindet sich im Archiv der Familie Steinbeis in Degerndorf, Wendelsteinstraße 20. Die gesamten von Steinbeis hinterlassenen Papiere wurden längere Zeit nach seinem Tod durch einen Herrn Ettinger - nicht immer sachgemäß - geordnet und in nummerierte Schnellhefter eingeheftet. Zu einem unbekannten Zeitpunkt muß dann die Aufteilung des Nachlasses auf die einzelnen Zweige der Nachkommen Ferdinand von Steinbeis' erfolgt sein. Er läßt sich in seiner ursprünglichen Zusammensetzung an Hand der Numerierung der Schnellhefter rekonstruieren. Von den hier nachweisbaren insgesamt 109 Heftern (die Gesamtzahl mag höher gewesen sein) befinden sich jetzt 75 im Staatsarchiv Ludwigsburg, 34 sind noch im Privatbesitz. Bei letzteren handelt es sich um die Nummern 18-22, 25-26, 38-40, 43, 46-50, 53, 56-62, 66-67, 69, 77, 101-104, 107-108. In staatlicher Obhut befinden sich damit zwei Drittel der für die Wirtschafts- und Industrialisierungsgeschichte Württembergs ungemein wichtigen, von Steinbeis hinterlassenen Papiere und stehen der Forschung zur Verfügung. Die Verzeichnung und Neuordnung des von Herrn Metzger als Depositum übergebenen Bestandes erfolgte vom Unterzeichneten in den Jahren 1973/74 nach dem Beispiel des von ihm bereits 1968/69 bearbeiteten ersten Nachlassteils (PL 702), auf dessen Repertorium verwiesen wird. In diesen ersten Teil waren dank des Entgegenkommens von Herrn H. D. Metzger schon Xerokopien der wichtigsten Stücke des jetzigen Depositums nach vorherigen Ordnung als Anhang übernommen worden, als sich die Möglichkeit einer Überlassung noch nicht abzeichnete. Dadurch ist unbeabsichtigt eine Zweitüberlieferung entstanden; es empfiehlt sich aber in jedem Fall, die Originale des vorliegenden Bestandes einzusehen. Er besteht in der Hauptsache aus dem umfangreichen Schriftwechsel Steinbeis' mit seiner Familie, enthält aber auch Korrespondenzen aus der Zeit seiner Ausbildung und seiner Tätigkeit als Leiter der Zentralstelle für Gewerbe und Handel. Die gleichfalls vorhandenen kurzen biographischen Darstellungen sind größtenteils von Helmut Christmann in dem Bändchen "Ferdinand Steinbeis, Gewerbeförderer und Volkserzieher" (Schwäbische Lebensläufe Band 3) wenn auch nicht immer wortgetreu veröffentlicht worden. Hinzuweisen ist auf die bisher kaum benützten Taschenkalender von Steinbeis die sich - mit Lücken - über die Jahre 1825 bis 1892 erstrecken. Sie enthalten aufschlussreiche Einträge zur Person ihres Besitzers wie zu seinem Lebens- und Werdegang, daneben auch zahlreiche Zeichnungen und Skizzen sowie eine Reihe von Gedichten. Kulturgeschichtliche Bedeutung haben die Schreiben und Berichte des Vaters von Steinbeis, des Pfarrers Johann Jakob Steinbeis, über seine Reisen in der Schweiz mit den seiner Erziehung anvertrauten Söhnen des Barons Du Bos du Thil zu Braunfels (Bü 158) sowie die Sammlung seiner Predigten aus den Jahren 1808-1827 (Bü 326, 327). Nicht dem Staatsarchiv Ludwigsburg übergeben wurde die Dissertation Steinbeis' über die Glasherstellung von 1826, Bilder von ihm und seiner Familie, Schreiben Justinus Kerners und der Schriftstellerin Tony Schumacher an ihn sowie persönliche Erinnerungsstücke, Ehrendiplome, Auszeichnungen und Veröffentlichungen über ihn aller Art. Sie befinden sich in der Hand von Herrn Hans Dieter Metzger bzw. seiner Familie. Ein von Hans Otto Metzger gefertigtes Verzeichnis des gesamten Teilnachlasses liegt im Staatsarchiv vor. Die Benützung des Depositums ist für wissenschaftliche Forschungen nach den Vorschriften über die Benützung der Bestände der staatlichen Archive in Baden Württemberg uneingeschränkt gestattet, doch ist Herr Hans Dieter Metzger, 7303 Neuhausen a.F., Lettenstrasse 73, davon zu unterrichten. Ludwigsburg, September 1974 Dr. Uhland

Nachtrag: Weitere Nachlassteile und Unterlagen aus Familienbesitz, darunter Gedichte, Zeichnungen und Fotos von Steinbeis sowie eine Sammlung von Schriften und Zeitungsartikeln über ihn, übergab Herr Hans Dieter Metzger 2004 dem Staatsarchiv Ludwigsburg. Sie sind im Anhang des vorliegenden Findbuchs verzeichnet. Die Dissertation Steinbeis' mit dem Titel "Die Stoffe, Vorrichtungen und Werkzeuge, nebst den allgemeinen Regeln, welche zur nutzbringenden Bereitung der Gläser anzuwenden sind" erhielt das Staatsarchiv Ludwigsburg 2016 als Geschenk vom Ilsfelder Heimatverein, Archivsignatur: PL 702 Bü 1332.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 3
Umfang
337 Büschel (2,0 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Deposita, nichtstaatliche Archive und Nachlässe >> Deposita

Bestandslaufzeit
1789-2001

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
18.04.2024, 10:40 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1789-2001

Ähnliche Objekte (12)