Bestand

Preußischer Landgemeindetag West (Bestand)

Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.

Geschichte der Organisation
Im Jahre 1881 schlossen sich die Vereine der Bürgermeister, Bürgermeistereien und Gemeinden in der Rheinprovinz zu einem ersten größeren Verband zusammen. Um die Jahrhundertwende folgte dann in den Regierungsbezirken Arnsberg (1897), Minden (1899) und Münster (1902) die Gründung von Landgemeindetagen, die sich 1906 zum Westfälischen Landgemeindetag vereinigten, der wiederum bereits ein Jahr später mit der Vereinigung der Bürgermeister und Gemeinden der Rheinprovinz zum Verband der Rheinisch-Westfälischen Gemeinden fusionierte. Ab 1922 führte dieser Verband die Bezeichnung Preußischer Landgemeindeverband West, seit 1927 die Bezeichnung Preußischer Landgemeindetag West.
In den östlichen Provinzen Preußens entstand 1897 der Verband der altpreußischen Landgemeinden, der 1898 in Preußischer Landgemeindeverband umbenannt, sich allerdings durch interne Streitigkeiten 1902 auflöste. Noch im gleichen Jahr wieder gegründet, mußte er drei Jahre später eine Abspaltung der stärkeren Mitglieder hinnehmen, die sich im Verband der größeren Preußischen Landgemeinden sammelten, der ab 1919 unter der Bezeichnung Preußischer Landgemeindetag e.V. bzw. später unter Preußischer Landgemeindebund firmierte. Nach langwierigen Verhandlungen kam 1922 eine Vereinigung zwischen dem Preußischen Landgemeindeverband und dem Preußischen Landgemeindebund zum Verband der Preußischen Landgemeinden als alleinigem Spitzenverband in den östlichen Provinzen Preußens zustande. Auf Initiative des Verbandes der größeren Preußischen Landgemeinden wurde 1918 ein Verband der größeren Deutschen Landgemeinden ins Leben gerufen, dem sehr bald eine Anzahl größerer Landgemeinden Sachsens und Süddeutschlands beitraten. Noch im gleichen Jahr wurde er in Deutscher Landgemeindetag e.V. umbenannt. Auf den Beratungen im Dezember 1921 in Würzburg und im Februar 1922 in Frankfurt/ Main wurden die Weichen für den Beitritt des Preußischen Landgemeindebundes (Preußischer Landgemeindeverband Ost) und des Preußischen Landgemeindeverbandes West gestellt. Letzterem bot man die Geschäftsführung des deutschen Gesamtverbandes an. Zu Beginn des Jahres 1924 umfaßte der Deutsche Landgemeindetag sämtliche Landgemeinden von Preußen, Baden, Bayern, Hessen, Sachsen und Württemberg, 1927 trat der Thüringische Landgemeindeverband als Mitglied bei.
Nach der Machtübernahme durch die NSDAP 1933 verlor der Preußischer Landgemeindetag West, zusammen mit den anderen kommunalen Spitzenverbänden (Reichsstädtebund, Deutsche und Preußische Städtetag, Deutscher Landgemeindetag, Verband der preußischen Provinzen, Preußischer Landkreistag), seine Selbständigkeit. Per Gesetz vom 15. Dezember 1933 wurden alle Städte, Landgemeinden, Landkreise, Provinzen im "Deutschen Gemeindetag" zwangsweise zusammengeschlossen.

Bestandsgeschichte
Der Bestand des Preußischen Landgemeindetags West wird heute von zwei Archiven verwahrt. Ein kleiner Teil an nicht mehr benötigten Akten wurde 1938 durch den Deutschen Gemeindetag an das Geheime Staatsarchiv abgegeben (Akz. 251/1938) und gelangte durch die kriegsbedingten Auslagerungen schließlich in das Deutsche Zentralarchiv in Merseburg, von wo er 1992 nach Berlin in das Geheime Staatsarchiv PK zurückgeführt wurde.
Der zweite, größere Teil besteht aus den während des Krieges in der Berliner Registratur des Deutschen Gemeindetages verbliebenen Akten des Verbands der preußischen Provinzen. Sie wurden 1968 dem Landesarchiv Berlin als Depositum übergeben und bilden dort den Bestand "B Rep. 142-05 Deutscher und Preußischer Landgemeindetag" mit einem Umfang von 16 laufenden Metern.

Bestandsaufbau
Der Bestand enthält nur eine Splitterüberlieferung.
Für eine Übersicht der gesamten beim Preußischen Landgemeindetag West erwachsenen Überlieferung ist das entsprechende Findbuch des Landesarchivs Berlin heranzuziehen.

Umfang:
13 VE

Laufzeit:
1926 - 1932

Literatur
Göb, Josef: Die Gemeinden in Staat und Gesellschaft, dargestellt an der Geschichte des Rheinischen Gemeindetages, des Preußischen Landgemeindetages West und des Gemeindetages Nord-Rhein. Siegburg 1966.


Die Verzeichnung ist eine Datenbankeingabe der in Merseburg angelegten Findkartei; Vorwort und Klassifikation erstellte Dr. Kober.


Der Bestand ist frei benutzbar.


Die Archivalien sind zu bestellen:
I. HA Rep. 193 D Nr. [ ]

Die Archivalien sind zu zitieren:
GStA PK, I. HA Rep. 193 D Preußischer Landgemeindetag West , Nr. [ ]


Letzte vergebene Nummer:


Januar 2014
gez. Dr. Kober


Literatur
Göb, Josef: Die Gemeinden in Staat und Gesellschaft, dargestellt an der Geschichte des Rheinischen Gemeindetages, des Preußischen Landgemeindetages West und des Gemeindetages Nord-Rhein. Siegburg 1966.
Klein, Michael: Deutscher und Preußischer Landgemeindetag. B Rep. 142-05, Berlin 2000 (= Findbücher, hrsg. vom Landesarchiv Berlin, Nr. 30).
Viergutz, Volker: Die kommunalen Spitzenverbände. Zu ihrer Geschichte und ihrer archivalischen Überlieferung. In: Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs Berlin, hrsg. von Hans J. Reichhardt, Berlin 1983, S. 53-74.








Zitierweise: GStA PK, I. HA Rep. 193 D

Reference number of holding
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 193 D
Extent
Umfang: 0,5 lfm (13 VE); Angaben zum Umfang: 0,5 lfm (13 VE)
Language of the material
deutsch

Context
Tektonik >> STAATSOBERHAUPT UND OBERSTE STAATSBEHÖRDEN, MINISTERIEN UND ANDERE ZENTRALBEHÖRDEN PREUSSENS AB 1808 >> Inneres >> Interessenvertretung der Kommunalkörperschaften

Date of creation of holding
Laufzeit: 1926 - 1932

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Last update
28.03.2023, 8:52 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • Laufzeit: 1926 - 1932

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