Malerei

Kampf beim Rückzug des Germanicus. Skizze

Unter der Geschäftsführung von Max Jordan, dem ehemaligen Direktor der Berliner Nationalgalerie, erwarb die Verbindung für historische Kunst 1898 Ferdinand Leekes Werk »Kampfszene auf einer Brücke beim Rückzug des Germanicus« (vgl. Kunstchronik, N. F., 9. Jg., 1897/98, Nr. 33, Sp. 541). Ziel der Vereinigung war die Förderung des nationalen Geschichtsbewußtseins durch entsprechende Historienbilder. Dies erklärt auch den Ankauf von Leekes altgermanischem Schlachtenbild, war doch die sogenannte Hermannsschlacht im 19. Jahrhundert vielfach als identitätsstiftendes Ereignis deutscher Geschichte beschworen worden. Leeke zeigt auf der Grundlage verschiedener literarischer Geschichtsbücher der Zeit (vgl. H.-W. Schmidt, Die Förderung des vaterländischen Geschichtsbildes durch die Verbindung für historische Kunst, Marburg 1985, S. 153), wie im sumpfigen Gelände des Teutoburger Waldes eine der Truppen des Germanicus von kriegerischen Germanen überwältigt und der Legionsadler als Siegestrophäe erbeutet wird. Die vom Künstler rechts unten als »Skizze« ausgewiesene Komposition entlehnt dazu den pyramidalen Aufbau, die Brückensituation und das dramatische Gewirr aus menschlichen Leibern aus Peter Paul Rubens’ Bild »Amazonenschlacht« (um 1618, Alte Pinakothek, München), das Leeke in München gesehen haben dürfte. Die monumental gedachte, verherrlichende Schlachtenszene wurde in vielen Geschichtswerken, auch international, reproduziert. | Regina Freyberger

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 100 x 151 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 1001

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1906 als Eigentum des preußischen Staates nachgewiesen
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1898

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • 1898

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