Arbeitspapier | Working paper

Wechselwirkungen zwischen orthodoxer Wirtschaftswissenschaft und Neoliberalismus

Die fehlende Einbettung der Wirtschaftswissenschaft in die Gesellschaft und ihr soziales Umfeld haben schwerwiegende Folgen. Ein tieferliegendes Verständnis ökonomischer Zusammenhänge ist verloren gegangen, was zu einer mangelnden Analysefähigkeit der Zunft geführt hat. Ein Kandidat für die Charakterisierung der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse ist der Neoliberalismus. Welche wechselseitigen Beziehungen zwischen orthodoxer Wirtschaftswissenschaft und Neoliberalismus vorherrschen, darauf will diese Arbeit versuchen Antworten zu geben. Insbesondere wird ersichtlich, dass der Neoliberalismus seine Legitimation auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der orthodoxen Wirtschaftswissenschaft aufbaut. Aufgrund dessen wird die orthodoxe Wirtschaftswissenschaft auf ihre ontologischen, epistemologischen und methodologischen Grundlagen hin untersucht. Es wird gezeigt, wie über Kriterien der Ermöglichung und der Demarkation ein Wissenschaftsbild transportiert wird, welches dem Neoliberalismus seine Legitimation verleiht. In Hinsicht darauf, dass Wechselwirkungen auch eine reaktive Wirkrichtung implizieren, wird versucht darzulegen wie der Neoliberalismus die orthodoxe Wirtschaftswissenschaft prägt. Hierbeiwerden vor allem das Journalsystem und die Drittmittelförderung betrachtet.
The lack of integration of economics in a social context has serious consequences. A deeper understanding of economic relationships has been lost which has led to a lack of analytical skills in economic research. It can be assumed that the current political and social conditions are expressions of the concept of neoliberalism. Hence, the interrelations between orthodox economics and neoliberalism are being studied in this paper. It is argued that the concept of neoliberalism draws its legitimacy from scientific findings in orthodox economics. Accordingly, the ontological, epistemological and methodological foundations of orthodox economics are being examined. The findings demonstrate how facilitation and demarcation of certain views result in a scientific consensus that legitimates the concept of neoliberalism. Under the assumption that interactions also create reactive effects, it is attempted to demonstrate how neoliberalism influences orthodox economic sciences. Therefore, especially the system of scientific journals and third-party funding are being considered.

Wechselwirkungen zwischen orthodoxer Wirtschaftswissenschaft und Neoliberalismus

Urheber*in: Hübenbecker, Ulf

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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ISSN
1868-4947
Umfang
Seite(n): 65
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion

Erschienen in
ZÖSS Discussion Paper (73)

Thema
Wirtschaft
Politikwissenschaft
Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Wirtschaftswissenschaften
Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Politikwissenschaft
Neoliberalismus
Epidemiologie
Wirtschaftswissenschaft
ökonomische Faktoren
Pluralismus
Volkswirtschaftstheorie
politische Ideologie

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Hübenbecker, Ulf
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie, Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS)
(wo)
Deutschland, Hamburg
(wann)
2019

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-61644-8
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Hübenbecker, Ulf
  • Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie, Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS)

Entstanden

  • 2019

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