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"Bilder aus der Sächsischen Oberlausitz / Eine Wanderung durchs Pließnitztal vom Quellgebiet am Kottmar bis zur Mündung in die Neiße". (Titel-Zusatz: "Warum in die Ferne schweifen ? Sieh, das Gute liegt so nah!")

Enthält u.a.: In einer spielfilmähnlichen Handlung wurde die Wanderung von jungen Leuten entlang des Pließnitzverlaufes festgehalten. Der Ursprung der Pließnitz wurde in der Zeit um 1925 – 30 mit dem Quellgebiet am Kottmar angegeben. So beginnt diese Filmwanderung am Bahnhof in Obercunnersdorf, von dort geht es über die Straße nach Eibau in einer Pferdekutsche zur Kottmarschänke. Ab der Kottmarschänke beginnt dann eine Fußwanderung auf den Kottmar. gezeigt werden auf dem Kottmar die Kottmarbaude, Pließnitzquelle (jetzt Quelle Petersbach) aber auch die Spreequelle. Vom Kottmar aus wird weiter zu Fuß gewandert in Richtung Herrnhut. Hier hat man einen schönen Blick auf die damalige Bebauung des Zinsendorfplatzes und natürlich auf die heutige B 178. Hier steigen unsere Wanderleute auf dem Bahnhof Herrnhut in den Zug ein. Gemeint ist hier die Zugverbindung der Kleinbahn von Herrnhut nach Bernstadt. Erste Station dieser Zugreise ist Strahwalde. Besonders bemerkenswert in Strahwalde ist der Blick auf die damalige Architektur der Kirche, die bei einem Umbau leider diese Ansicht verloren hat. Dann geht es weiter mit dem Zug in Richtung Berthelsdorf und Rennersdorf. Besonders Berthelsdorf wird in seiner reizvollen Umgebung gezeigt, aber auch solche bekannten Orte wie das Freiluftbad in Berthelsdorf und das Ereignis des Schulfestumzuges der damaligen Dorfschule Berthelsdorf 1929. An diesem Festumzug nahmen übrigens viele Vereine der Umgebung teil, so auch der Radfahrverein Edelweiß Bernstadt/Kunnersdorf. Weiter geht es mit dem Zug in Richtung Rennersdorf. Auch hier kann man viel Bekanntes wieder erkennen, z.Bsp. Brückenbauwerke aber auch den Kretscham Rennersdorf. Ein Abstecher in das Tal der Pließnitz entlang des Kreppels in Richtung Kunnersdorf zeigt uns auch kurz das Fahren der Kleinbahn. Nun erfolgt nochmals ein Abstecher nach Rennersdorf. Hier wird uns die Fichtelschänke gezeigt, bekannt durch die Räuberbande um den Schwarzen Schorlich, auch genannt die Bande der Fichtelschänke. Die Wanderung wird dann fortgesetzt in Kunnersdorf, einem Ortsteil von Bernstadt. Hier werden vor allen Dingen Aufnahmen vom Heideberg und Friedrichstein gezeigt. Weit kann man in das Kunnersdorfer Tal hinein schauen und man kann auch den alten Bahnhofhaltepunkt Kunnersdorf erkennen. In Kunnersdorf werden viele markante Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert gezeigt. Auch die alten Ansorg`schen Fabriken werden ins rechte Bild gerückt. Kunnersdorf wird dann verlassen und wir gehen nach Bernstadt. Bernstadt schließt sich nahtlos an die Ortschaft Kunnersdorf an. Mit einem Blick auf das Kirchwehr und die Kirche sowie den Marktplatz und bekannte Einrichtungen der Stadt wie die Gärtnerei Scholze, die Gaststätte Stadt Görlitz aber auch der Kirchplatz mit dem Denkmal an die Gefallenen des ersten Weltkrieges und die Pfarrei wird der Rundgang eröffnet. Eine Besonderheit ist dann zu erleben, da der Produktionsablauf in der damaligen Spinnerei Schüller & Co. auf Zelluloid gebannt wurde. So wie der Produktionsfluss ist führt uns der Film durch die Fabrik. Nach diesem Fabrikrundgang geht es in 64 mtr. Höhe auf den Kirchturm der Stadt. Von der evangelischen Kirche hinab blicken wir in einer Art Rundblick auf das Städtchen und können die damaligen Ausmaße der Stadt recht gut erkennen. Von Bernstadt aus geht die Wanderung weiter mit einem PKW in Richtung Altbernsdorf und in das Steinbachtal. Auch wird von hier aus ein Abstecher zum Lindel nach Kemnitz durch das Kemnitzbachtal gemacht. Da es in dieser Richtung keine Bahnverbindung ab, wurde dann die Wanderung mit dem Bus fortgesetzt. Gezeigt werden in Altbernsdorf vor allen Dingen die markanten Drei- und Vierseitenhöfe, ganz kurz im Bild zu erkennen ist auch die Gaststätte "Zum Deutschen Kaiser". Weiter geht es dann nach Schönau. Der markanteste Punkt in Schönau ist der Hutberg, dieser wird erklommen. Von hier aus hat man einen schönen Rundblick in die Oberlausitz zurück bis zum Kottmar. Eine kurze Rundfahrt durch Schönau endet dann mit der Weiterfahrt in Richtung Berzdorf. Besonders historische Aufnahmen aus Berzdorf sind die Kirchanlage und der Ort, welcher im Zuge des Braunkohletagebaus völlig von der Landkarte verschwunden ist. Auch kann man im Film den ersten Berzdorfer See erkennen, da es schon einmal eine Kohleförderung gegeben hat, die in den Jahren um 1925 eingestellt wurde. Dann erfolgte die Flutung und es entstand der erste Berzdorfer See. Von Berzdorf aus führt die Wanderung nach Tauchritz und Nickritz, dem heutigen Hagenwerder. Ein kurzer Abstecher über die polnische Grenze nach Radmeritz zeigt uns auch einen Blick auf den Johannisstift. Diese höhere Töchteranstalt wurde in den letzten Jahren liebevoll saniert und befindet sich heute auf polnischem Gebiet. Nunmehr ist die Wanderung beendet, die Pließnitz ergießt sich in die Neiße und hat somit ihren Weg vollbracht. Der Film endet mit diesen Frequenzen und einen Blick auf die Wolken. (Bürgermeister Bernstadt a.d.E., 2005)

Archivaliensignatur
Sächsisches Staatsarchiv, 13782 Sammlung Bewegtbilder, Nr. AV 13782-345 (Zu benutzen im Hauptstaatsarchiv Dresden)
Sonstige Erschließungsangaben
Genre: Dok

Autoren: Gottfried Schüller, Kunnersdorf (Kamera)

techn. Format/Träger: 35 mm/Kodak A.G., Agfa, Lignose, Zeiss Ikon

Wiedergabedauer: 53 Min.

Farbigkeit: viragiert, schwarz/weiß

Verweis: siehe 12889-2637

Kontext
13782 Sammlung Bewegtbilder >> Archivalien
Bestand
13782 Sammlung Bewegtbilder

Laufzeit
um 1930

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Rechteinformation
Es gilt die Sächsische Archivbenutzungsverordnung vom 8. September 2022 (SächsGVBl. S. 526).
Letzte Aktualisierung
21.03.2024, 08:10 MEZ

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Objekttyp

  • AV-Medien

Entstanden

  • um 1930

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