Bestand
Artilleriedepots Karlsruhe, Lahr, Rastatt und kaiserliches Artilleriedepot und Zeugamt Ulm (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Es handelt sich um die Akten der Artillerie-Depots
Karlsruhe, Lahr und Rastatt, des Kaiserlichen Artillerie-Depots Ulm
sowie des Zeugamtes Ulm.
Die 1898 errichtete preußische
Feldzeugmeisterei hatte die Aufgabe, die verschiedenen Waffen-,
Materialbeschaffungs- und Instandsetzungsinstitutionen
organisatorisch zusammenzufassen. Ihr unterstanden die ebenfalls
1898 errichteten 4 Artilleriedepot-Inspektionen. Diese
kontrollierten die in den Bereichen der einzelnen Generalkommandos
gelegenen Artilleriedepots. Die Depots lagerten und verwalteten das
Gerät und die Waffen für den Mobilmachungsfall. Im Kriegsfall
bewirtschafteten sie diese Gerätschaften. 1920 wurden die
Artilleriedepots in sogenannte Zeughäuser umgebildet.
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung
der allgemeinen internen Verwaltung dieser Institutionen, ihren
Aufgaben und der Gewährleistung der permanenten
Einsatzbereitschaft. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen
über die Personalangelegenheiten, die Bewirtschaftungsvorschriften,
die Bauangelegenheiten, die Mobilmachung, die Verwaltung der
Gebäude, die Betriebsunfälle, das ostasiatische Expeditionskorps,
die Munition, die Organisation des Zeugamtes Ulm und die
militärischen Befehle.
Formationsgeschichte: Die
1898 errichtete preußische Feldzeugmeisterei hatte die Aufgabe, die
verschiedenen Waffen-, Materialbeschaffungs- und
Instandsetzungsinstitutionen organisatorisch zusammenzufassen. Ihr
unterstanden die ebenfalls 1898 errichteten 4
Artilleriedepot-Inspektionen. Diese kontrollierten die in den
Bereichen der einzelnen Generalkommandos gelegenen
Artilleriedepots. Die Depots lagerten und verwalteten das Gerät und
die Waffen für den Mobilmachungsfall. Im Kriegsfall
bewirtschafteten sie diese Gerätschaften. Hinzu kam dann noch die
Herstellung von Artilleriemunition sowie die Wiederinstandsetzung
von Infanteriewaffen. Bei den Waffensammelstellen wurden die aus
dem Feld zurückkommenden Infanteriewaffen sortiert und instand
gesetzt. 1920 wurden die Artilleriedepots in sogenannte Zeughäuser
umgebildet. Nachdem am 1. Januar 1872 die Unterhaltung der Festung
Ulm an das Deutsche Reich überging, wurde gleichzeitig eine
Neuregelung der Festungsverhältnisse durchgeführt. Zu den
Festungsbehörden zählte u. a. das kaiserliche Artilleriedepot. In
der Festung waren preußische, württembergische und bayrische
Formationen stationiert. So existierte neben dem kaiserlichen
Artilleriedepot auch das württembergische Artilleriedepot Ulm,
dessen Bestände im Hauptstaatsarchiv Stuttgart überliefert sind.
Die Bestände des kaiserlichen Artilleriedepots Ulm wurden, da es
sich um eine preußische Formation handelte, der
Reichsarchivzweigstelle Heilbronn angegliedert.
Bestandsgeschichte: Ab Januar
1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps
begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt
wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne
Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der
Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des
Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als
Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam
eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der
Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die
Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische
Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die
Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab
in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps
an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche
Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden
Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten.
Der Bestand umfasst 166 Faszikel mit einem Umfang von 4,80
laufenden Metern.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger,
Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die
Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen
1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer
(Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 126
- Umfang
-
166 Akten
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Sonstige Formationen
- Bestandslaufzeit
-
1875-1921
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1875-1921