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Gewalt - eine (deviante) Verkörperung von Männlichkeit? Reflektionen auf die Beziehung von Devianz, Körper und Geschlecht

"Im Mittelpunkt des Beitrags steht eine kritische Reflexion auf Grundannahmen gegenwärtiger Männlichkeitsforschung. Hier wird Gewalthandeln, verbunden mit dem Riskieren des eigenen Körpers als funktional für die Aneignung eines männlichen Geschlechtshabitus und die Reproduktion männlicher Herrschaft gesehen (Bourdieu, Meuser). Der Körper wird in diesem Kontext als 'sozialer Akteur' (Connell) und als Handlungsressource zur Konstruktion hegemonialer Männlichkeit, insbesondere für junge und für marginalisierte Männer thematisiert. Deviantes Risikoverhalten in der homosozialen Gruppe, so die These, korrespondiert eng mit dem Streben nach gesellschaftlich legitimen, hegemonialen Männlichkeitsidealen, selbst wenn diese unerreichbar bleiben. Gewalt zwischen Männern wird somit als ein Mittel begriffen, um Geschlechterordnungen zu stabilisieren. Wie weit trägt dieser handlungstheoretisch und funktionalistisch ausgerichtete Fokus auf den vergeschlechtlichen Körper? Welche Beziehung zwischen Devianz und einer symbolischen Ordnung der Zweigeschlechtlichkeit wird hier theoretisch (explizit wie implizit) unterstellt? Den formulierten Fragen soll nicht nur theoriekritisch, sondern anhand von Ausschnitten aus einer qualitativen Längsschnittstudie zu den Biographien hafterfahrener junger Männer nachgegangen werden: Welche Beziehung zwischen Devianz, Körper und Männlichkeit zeigt sich in ihren Deutungsmustern von alltäglicher Gewalt? Haben wir es tatsächlich mit den körperlichen Inszenierrungen einer Reproduktion männlicher Herrschaft zu tun? Die letzte Frage weist in Richtung von Ambivalenzen, Brüchen und Uneindeutigkeiten im Hinblick auf die komplexe Beziehung zwischen Devianz, Körper und Geschlecht." (Autorenreferat)

Gewalt - eine (deviante) Verkörperung von Männlichkeit? Reflektionen auf die Beziehung von Devianz, Körper und Geschlecht

Urheber*in: Bereswill, Mechthild

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Violence - a (deviant) embodiment of masculinity? Reflections on the relationship between deviance, the body and gender
ISBN
978-3-593-38440-5
Umfang
Seite(n): 2552-2560
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
33. Kongress "Die Natur der Gesellschaft". Kassel, 2006

Erschienen in
Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2

Thema
Sozialwissenschaften, Soziologie
Soziale Probleme und Sozialdienste
Soziologie, Anthropologie
Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie
Frauen- und Geschlechterforschung
soziale Probleme
Bundesrepublik Deutschland
abweichendes Verhalten
Ambivalenz
junger Erwachsener
Gesellschaft
Geschlecht
Jugendlicher
Strafgefangener
Biographie
soziale Konstruktion
Herrschaft
Körper
Habitus
Natur
Gewalt
Mann
Geschlechterforschung
Bourdieu, P.
Männlichkeit
Lebenslauf
Straftat
empirisch
empirisch-qualitativ
Dokumentation
Theorieanwendung

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Bereswill, Mechthild
Ereignis
Herstellung
(wer)
Rehberg, Karl-Siegbert
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
(wo)
Deutschland, Frankfurt am Main
(wann)
2008

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-151800
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

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Objekttyp

  • Sammelwerksbeitrag
  • Konferenzbeitrag

Beteiligte

  • Bereswill, Mechthild
  • Rehberg, Karl-Siegbert
  • Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
  • Campus Verl.

Entstanden

  • 2008

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