Prävention des plötzlichen Säuglingstodes in Sachsen : Hilfe für betroffene Familien ; internationaler Kenntnisstand (kritische Metaanalyse und Handlungsempfehlungen)

Prävention kann in kurzer Zeit mit großer Nachhaltigkeit zu meßbaren Erfolgen führen. In Sachsen ist dies gelungen, wie am Beispiel des Programmes zur Prävention des plötzlichen Säuglingstodes 1994-2004 gezeigt wird. Evidenzbasierte Medizin führte in Sachsen zu einer professionellen zielgruppenorientierten Informationskampagne sowie zur Einrichtung des deutschlandweit ersten proaktiven Raucherberatungstelefones, in diesem Falle für rauchende Schwangere und Mütter. Im vorliegenden Gutachten wird der Frage nachgegangen, welche Folgen der plötzliche Säuglingstod für die betroffenen Familien hat sowie welche Interventionsstrategien effektiv sind. Darf und kann man Trauerarbeit mit den Maßstäben evidenzbasierter Medizin bewerten? 674 Arbeiten aus den Jahren 1972 bis 2004, in denen über 25391 Hinderbliebene berichtet wird, zeigen, daß sich tatsächlich 54 Studien über 4158 SID-Fälle finden lassen, in denen quantitativ und qualitativ beurteilbare Ergebnisse präsentiert werden, die über eindrucksvolle kasuistische Darstellungen oder allgemeine Erörterungen hinausgehen. Allerdings gibt es bisher nur 15 Fall-Kontroll-Studien und lediglich eine randomisierte interventionelle Studie zu diesem Problemkreis. Auf der Grundlage dieser umfassenden Datenbasis läßt sich belegen, daß der plötzliche Säuglingstod hinsichtlich der Trauerreaktionen die problematischste Todesart überhaupt ist - da keine Ursache benannt werden kann und Schuldgefühle u.a. zu zehnfach höheren Angst- und Depressionsreaktionen führen können als bei Hinterbliebenen von Kindern, die infolge anderer Todesursachen gestorben sind. Die Schulung der Helfer vor Ort, die kompetente ärztliche Übermittlung des Autopsieergebnisses sowie zeitnahe proaktive traumapsychologische Stützung inklusive der Erkennung von Risikopersönlichkeiten bieten die Möglichkeit, die Häufigkeit komplizierter Trauerreaktionen mit entsprechenden psychosomatischen und sozialen Folgen deutlich zu vermindern.

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
ISBN
9783932858833
3932858832
Maße
21 cm, 140 gr.
Umfang
89 S.
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
graph. Darst.
Literaturverz. S. 86 - 89

Klassifikation
Medizin, Gesundheit
Schlagwort
Plötzlicher Kindestod
Prävention
Plötzlicher Kindestod
Eltern
Psychische Verarbeitung
Sachsen

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Dresden
(wer)
Hille
(wann)
2004
Urheber
Mosshammer, Angelika
Paditz, Ekkehart

Inhaltsverzeichnis
Rechteinformation
Bei diesem Objekt liegt nur das Inhaltsverzeichnis digital vor. Der Zugriff darauf ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
11.06.2025, 14:07 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Deutsche Nationalbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Beteiligte

Entstanden

  • 2004

Ähnliche Objekte (12)