Mietshaus | Schmiede
Mietshaus & Schmiede; Berlin, Tempelhof-Schöneberg
In den meisten märkischen Dörfern gab es eine Schmiede, in der die Metallgeräte für die Landwirtschaft hergestellt beziehungsweise repariert und Pferde beschlagen wurden. In Lichtenrade ist die Schmiede erstmals 1516 bezeugt. 1866 wurde sie vom Dorfanger an den nördlichen Dorfausgang verlegt. Auf dem Grundstück Alt-Lichtenrade 92/94 befindet sich bis heute ein Metallbaubetrieb. Das kleine Gebäude der alten Schmiede besteht aus Feldsteinmauerwerk, das durch Gesimse und Fenstereinfassungen aus Backstein gegliedert wird. (1) Rundbogenfenster, kreisrunde Öffnungen, geschmiedete Eisenanker und in das Mauerwerk eingelassene Glasscherben schmücken die zur Straße gerichtete Giebelwand. Das Rundfenster in der Giebelspitze enthält die geschmiedete Jahreszahl "1866". In der Schmiede wurden die Pferde beschlagen und die landwirtschaftlichen Geräte aufgearbeitet. Das zweigeschossige Wohnhaus, das zum Grundstück gehört, wurde um 1890 als Mietshaus errichtet. (2) Mit der reich dekorierten, aber eigenwillig gestalteten Fassade wirkt das Gebäude sehr repräsentativ. Die Seitenrisalite, die den zurücktretenden Mittelbereich rahmen, sind durch eine kräftige Eckquaderung hervorgehoben. Die einzelnen Fassadenabschnitte werden durch einheitliche Elemente wieder zusammengebunden. Dazu gehören neben dem Satteldach die Fensterverdachungen des Obergeschosses, das auskragende Konsolgesims und die Schmuckfriese zwischen den Drempelfenstern. Ein Bogengiebel fasst die beiden von korinthischen Pilastern gerahmten Hauseingänge in der Mittelachse zusammen.° ____________________° (1) Rach 1988, S. 182; Dehio Berlin 2000, S. 417.° (2) Rach 1988, S. 181.
- Location
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Alt-Lichtenrade 92 & 94, Lichtenrade, Tempelhof-Schöneberg, Berlin
- Classification
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Baudenkmal
- Last update
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04.06.2025, 11:55 AM CEST
Data provider
Landesdenkmalamt Berlin. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Mietshaus; Schmiede