Fahne

Fahne des Knappenverein "Eintracht" Massen 1888

Die Fahne besteht aus einem zweiteiligen, hölzernen Fahnenstock mit goldener Messingspitze und einem rechteckigen, gefärbten und bemalten Fahnentuch aus Seide. Das Fahnentuch ist mit goldenen Fransen an Ober- und Unterkante sowie am Flugende verziert. Das Liek des Tuches ist durch Polsternägel fest mit dem oberen Teil des Fahnenstockes vebunden. Der untere Teil des Fahnenstocks ist mit zwei kugelförmigen und darüber einem kelchförmigen Drechselabschnitt verziert und kann über ein Außengewinde aus Messing in ein entsprechendes Innengewinde in einer Hülse am oberen Teil eingeschraubt werden. Auf Höhe des unteren Lieks sind am Fahnenstock vier Stocknägel angebracht. Die Fahnenspitze ist ebenfalls aus Messing und hat ein langes, schmales Außengewinde zum Einschrauben in die Hülse am oberen Ende des Fahnenstocks. Fahnenspitze: Auf einer Lilienblüte ruht ein Kreis, in dem emblematisch ein Fäustel und ein Grubenbeil mittig an den Stielen von einem Schleifenband verbunden sind. Entlang der Seiten des Kreises ziehen sich je sechs Knospen. Auf dem Kreis ruht erneut ein lilienähnliches, florales Muster, das sich nach oben hin zur Spitze verjüngt. Es folgt eine Beschreibung der Stocknägel von unten nach oben (chronologisch): Stocknagel 1: Eine versilberte Plakette mit vielen abgeplatzten Stellen. Sie teilt sich in zwei Teile: Ein von einem Lorbeerkranz gezierter Kreis oben und eine Gravurfläche unten. Im Kreis befinden sich gelblich-bräunliche Rückstände - dort wurde wahrscheinlich mal etwas Unbekanntes angeklebt, das abgefallen ist. Die Gravurfläche ist unten eckig und oben geschweift gerahmt. In ihr die Inschrift: "Eintracht Massen // 1888-1968 // gest. v. // O. Jornitz u. H. Both". Stocknagel 2: Eine glatte, ovale Messingplakette. Die eingestanzte Inschrift lautet: "Knappenverein Eintracht // Massen // 1888 / 1973 // gestiftet vom // 1. Vorsitzenden // H. Both // + // Zugf. P. Plaikowski". Im Absatz zwischen den Jahreszahlen ist ein Bergbauemblem mit Schlägel & Eisen angebracht. Stocknagel 3: Ein silberner Rechteckschild mit dünnem, floralem Muster in den Ecken. Mittig oben befindet sich das Bergbauemblem Schlägel & Eisen, bei dem die Flächen der Stiele und Werkzeugköpfe mit kleinen Kugeln texturiert sind. Darunter die Gravur: "90 JAHRE // Knappenverein // EINTRACHT // Massen // Stifter // K. Hellmann // H. Bock". Stocknagel 4: Ein silberner Rechteckschild mit ausgetriebenen Ecken. Die Inschrift lautet: "100 JAHRE // Knappenverein // EINTRACHT // MASSEN // 1888 - 1988 // Zur Erinnerung // O. Jeske // H. Bock". Die Fahne des Knappenvereins "Eintracht" Massen. Der Verein wurde im Jahre 1888 von Bergleuten der Zeche Massen gegründet. Durch seine Statutenveränderung kam der Verein der zwangsweisen Auflösung nach 1933 zuvor, 1953 und 1988 konnten das 65 bzw. das 100jährige Bestehen des Vereins gefeiert werden. Die Fahne wurde am 25. Juli 1889 auf dem Stiftungsfest geweiht. (vgl. Slotta 2000, 331) Es handelt sich um eine auslegerlose Hissfahne im Hochformat. Die Buchstaben "KHB" sind in das für die Spitze gedachte Gewindestück ganz oben am Fahnenstock eingeritzt. Die selben Buchstaben sind in den unteren Fahnenstock gestanzt. Es handelt sich um die Initialen von Karl Heinz Both. Motivbeschreibungen: Fahnentuch Vorderseite: Gelber Fond, in den Ecken grüne Efeublätter, als horizontale und vertikale Rahmung dienen zarte rote Bordüren. Im Zentrum findet sich ein Wappen. Der Wappenschild ist ausgezackt und trägt einen dicken, dunkelbraunen Schildbord. Als Wappenfigur dient ein plastisch und farbig gemaltes Bergbauemblem Schlägel & Eisen. Das Oberwappen besteht aus einer rubinbesetzten, geschlossenen Krone mit Kreuzspitze. Zwei in dunkle Tracht gekleidete Knappen mit brennendem Geleucht, der linke mit einer Frosch-, der rechte mit einer Sicherheitslampe, dienen als Schildhalter und stehen auf einem geschweiften, ornamentalischen Postament. Über dem Wappen befindet sich die Umschrift "Knappen-Verein 'Eintracht'", unter ihm "Niedermassen // 1888". Das Wappen wird von einem Lorbeerkranz gerahmt, der bis zu den Köpfen der Bergleute reicht und mittig unten mit einer hellblauen Schleife verziert ist. Fahnentuch Rückseite: Gelber Fond mit braunem Stabgitter, in das sich grüne Efeublätter einranken. Im Zentrum der aufsteigende, gekrönte, Preußische Adler (Reichsadler) mit dem Reichsapfel und dem Zepter in der Klauen und den Initialien "FR" auf der Brust ('Fridericus Rex'). Die Umschrift lautet "Tief in der Erde Schooss, // wartet uns ein ernstes Loos!". Bei Stocknägeln (s. phys. Beschreibung) handelt es sich um kleine, flache Plaketten, die an den Fahnenstock der Vereinsfahne angebracht und darauf als historische Zeugnisse gesammelt wurden. Sie wurden alternativ oder ergänzend zu besonderen Fahnenschleifen und Wimpeln entweder vom Verein selbst oder einem befreundeten Verein zu besonderen Anlässen in Auftrag gegeben, beispielsweise zu einem Jubiläum oder als Zeichen der gegenseitigen, meist langjährigen Freundschaft.

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Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Standort
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
Sammlung
Museale Sammlungen
Inventarnummer
037002160001
Maße
Breite: 1275 mm; Länge: 1200 mm (1. B&L Fahnentuch, Länge zum Flugende hin gemessen. 2. L&B Fahnenspitze mit Gewinde zum Betrachter liegend gemessen)
Material/Technik
Seide * gewebt, genäht, genagelt, gedrechselt
Inschrift/Beschriftung
s. Inhalt

Verwandtes Objekt und Literatur

Bezug (was)
Wappen
Fahne
Knappenverein
Bergmann
Verein
Fahnenspitze
Lorbeerkranz
Preußischer Adler
Bergbauemblem
Bergbaufahne
Fahnenstange
Bezug (wer)
Both, Karl-Heinz
Both, Jornitz
Plaikowski, P
Hellmann, Karl
Bock, Hermann
Jeske, O
Bezug (wo)
Massen

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Bonn
(wann)
1888
Ereignis
Herstellung
(wer)
Knappenverein Eintracht Massen
(Beschreibung)
Rolle der Person/Körperschaft: ehem. Inhaber

Rechteinformation
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
Letzte Aktualisierung
18.08.2025, 12:50 MESZ

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Objekttyp

  • Fahne

Beteiligte

Entstanden

  • 1888

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