Bestand
Ortsherrschaft Flehingen der Grafen Wolff-Metternich (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Das seit Anfang des 14. Jh. bezeugte, zur
althessischen Ritterschaft gehörende Geschlecht der Wölfe von
Gudenberg hatte seinen Stammsitz auf der nordhessischen Burg
Gudenberg bei Zierenberg. Durch seine Heirat mit Sybilla von
Metternich 1440 erwarb Goddart Wolff von Gudenberg zu Itter neben
Anteilen an der Herrschaft Metternich umfangreichen Besitz im
Rheinland und führte seitdem den Namen Wolff genannt von
Metternich. Der kurfürstlich kölnische Kämmerer und Hofmarschall
Johann Adolf Wolff genannt von Metternich zur Gracht wurde 1637, im
Jahr seiner Erhebung in den Reichsfreiherrenstand, von Kurfürst
Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Ober- und Niederbayern
mit Burg und Dorf Flehingen belehnt. Hinzu kamen noch Kirchensatz
und Zehnt als bischöflich speyerische Lehen. Die später in den
Reichsgrafenstand erhobene Familie hatte bis 1854 als
Lehensträgerin die Ortsherrschaft über Flehingen inne. 1876 erwarb
die Gemeinde Flehingen von dieser das Gut Flehingen. Mit dem
Anwesen ging auch das Gutsarchiv in den Besitz der Gemeinde über,
die es 1884 im Generallandesarchiv hinterlegte.
Inhalt und Bewertung
Gutsverwaltung:
Bürgerannahme und Wegzug.- Schloss Flehingen.- Hubhof in
Helmsheim.- Wald.- Einnahmen und Güter.- Juden.- Kirche und
Schule.- Gerichts- und Territorialhoheit.- Mühlen.- Renovationen
der Herrschaftlichen Gebäude, Güter und Gefälle
Einleitung: 1637 wurde die
gräfliche Familie Wolff-Metternich aus Gracht vom Kurfürsten von
der Pfalz mit der Ortsherrschaft Flehingen belehnt und konnte
dieses Lehen bis 1854 halten. Die Wolff-Metternichs waren auch
seitens der Bischöfe von Speyer mit dem Kirchensatz und dem Zehnten
belehnt. Sie hatten also das Recht, den Zehnten zu Flehingen
einzuziehen und einen Pfarrer auf die Pfarrstelle zu präsentieren.
Im Jahre 1876 erwarb die Gemeinde Flehingen von der Familie
Wolff-Metternich das Gut Flehingen zum Preis von 550.000 Mark. Mit
dem Anwesen ging auch das Archiv der Gutsherrschaft in
Gemeindebesitz über und wurde um 1880 dem Badischen
Generallandesarchiv eingeliefert, das diesen Bestand in seiner
Abteilung 70 (Hinterlegungen von Gemeinden) verwahrt. Daher hat der
Brettener Gemeinderat und Archivpfleger für den Amtsbezirk Bretten
G. Wörner, als er 1882 in den "Mitteilungen der Badischen
Historischen Kommission" ein Verzeichnis der Gemeindearchivalien
seines Bezirks herausgab, unter Flehingen vermerkt, dass die
Gemeinde keine Archivalien besitze. Im Jahre 1956 stellte der
Gemeinderat die erforderlichen Mittel für eine gründliche
Neuordnung des Gemeindearchivs zur Verfügung. Die Herren Dr. Zier,
Weber und Meisch vom Badischen Generallandesarchiv unterzogen sich
dieser Aufgabe mit Sachkenntnis und großem Geschick. Sämtliche aus
der laufenden Gemeinderegistratur ausgeschiedenen Akten, Bände und
Rechnungen wurden, soweit sie archivwürdig waren, in das
Gemeindearchiv überwiesen. nach Günther Haselier, 1956
- Bestandssignatur
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Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 70 Flehingen
- Umfang
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2 Urkunden, 111 Akten
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Familien- und Herrschaftsarchive >> Adel >> Wolff-Metternich
- Verwandte Bestände und Literatur
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Lehenurkunden der Grafen Wolff-Metternich zur Gracht siehe: Ältere Bestände Urkunden Lehen- und Adelsarchiv 44 Lehen- und Adelsarchiv.- Zur Genealogie der Familie siehe: Ältere Bestände Urkunden Aufschwörungen 73 Aufschwörungen und Stammbäume.- Zum Ort Flehingen siehe auch: Ältere Bestände Akten Spezialakten der kleineren Ämter und Orte 229 Nr. 28633-28746 und Gemeindearchiv in Flehingen.
- Bestandslaufzeit
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1557-1875
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1557-1875