Bestand
Familienarchiv von Hofer (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Unterlagen zur Familie, zum Schlossgut Hegne und
anderen Gütern (u. a. in Rottweil), sowie kleinere
Sammlungsbestände (hauptsächlich Reliquien und Siegel).
1. Zur Familiengeschichte:
Stammvater der Familie von Hofer war Johann Baptist von Hofer
(1759-1838). Nach seinem Studium in Freiburg und Wien praktizierte
er zunächst einige Zeit am kaiserlichen Reichshofrat in Wien und
wurde dann Reichsschultheiß der Reichsstadt Zell am Harmersbach.
1782 kehrte er als Rat in seine Heimatstadt Rottweil zurück und
wurde dort auch Assessor am kaiserlichen Hofgericht, 1796 wurde er
Bürgermeister, später Schultheiß der Stadt. Mit der Mediatisierung
und dem Übergang Rottweils an Württemberg trat Hofer 1802 in die
Dienste des Großherzogs von Baden, wurde Geheimrat, Staatsrat,
Direktor des Finanzministeriums und schließlich 1809 Direktor des
Seekreises in Konstanz. Neben seiner Tätigkeit für die Stadt
Rottweil und das Großherzogtum Baden publizierte Johann Baptist von
Hofer zahlreiche staatswissenschaftliche Werke im Geiste der
josephinischen Aufklärung - vor allem zum Verfassungsrecht seiner
Vaterstadt. Wegen seiner Verdienste um das junge Großherzogtum
wurde Johann Baptist Hofer 1819 von Großherzog Ludwig von Baden in
den erblichen Adelsstand erhoben. Er heiratete 1810 in zweiter Ehe
Freiin Maria Anna von Pflummern und auch seine Nachkommen
verheirateten sich im Adel. Sein Sohn Xaver ehelichte Freiin
Johanne Würz von Rudenz, seine ältere Tochter Walburga den
badischen Kammerherrn Freiherrn Johann von Tschudy, seine jüngere
Tochter Therese den badischen Generalmajor Ludwig von Pfnorr. In
der folgenden Generation kamen eine Frein Hornstein von Binningen
und ein Edler von Bernegg in die Familie, später verband sich die
Familie über eine Eheschließung auch mit den Grafen von
Normann-Ehrenfels. Der Sohn Johann Baptist von Hofers, Xaver von
Hofer (1800-1864), blieb im badischen Staatsdienst, seine Enkel
Albert (*1837) und Xaver (*1843) wurden Bankier in Konstanz und
Fabrikant in Waldkirch. Johann Baptist von Hofer erwarb 1816 das
Schlossgut Hegne am Bodensee und die Grundherrschaft Beuron mit dem
Dorf Volkertshausen. Außerdem befanden sich noch aus der Rottweiler
Zeit der Familie einige Wiesen bei der Stadt im Lehen der von
Hofers. Das Schlossgut Hegne wurde 1841 von Xaver von Hofer wieder
verkauft.
2. Zum Archiv: Das
Familienarchiv von Hofer kam 2011 als Depositum der Familie aus
Freiburg ins Generallandesarchiv Karlsruhe und wurde dort geordnet
und verzeichnet. Das Archiv umfasst Unterlagen einzelner
Familienangehöriger, Unterlagen zu Gütern der Familie und Reste
verschiedener Sammlungen. Bei den Familienunterlagen handelt es
sich vor allem um Papiere des Stammvaters Johann Baptist von Hofer
- auch aus seiner Rottweiler Zeit - und seines Sohnes Xaver. Die
Unterlagen zu den Gütern der Familie befassen sich hauptsächlich
mit dem Schlossgut Hegne. Die Sammlungsbestände umfassen einige
Siegel und Wappen hauptsächlich der eigenen Familie und eine
Sammlung von Reliquien aus dem Besitz der Familie Würz von Rudenz.
Karlsruhe, im März 2012 Joachim Brüser
1. Literaturverzeichnis:
Edmund von der Becke-Klüchtzner, Stamm-Tafeln des Adels
des Großherzogthums Baden, Baden-Baden 1886, Seite 197.
Winfried Hecht, Neues zu Johann Baptist Hofer; in: Rottweiler
Heimatblätter 54/1993.
Adolf Laufs, Jus publicum
Rotwilense - Über einen reichsstädtischen Beitrag zur
Verfassungslehre des späten Reiches; in: Gerd Kleinheyer/Paul Mikat
(Hg.), Beiträge zur Rechtsgeschichte - Gedächtnisschrift für
Hermann Conrad (Rechts- und staatswissenschaftliche
Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft Bd. 34), Paderborn 1979,
Seite 409-424.
Gothaisches genealogisches Taschenbuch
der Adeligen Häuser - Teil B: Adelige Häuser des seit Anfang des
15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen Erbadels
29/1937, Seite 266f.
Karl Vomstein, Schloß Hegne am
Bodensee - Sein Werdegang bis zur Gegenwart, Konstanz 1922.
2. Werke Johann Baptist von
Hofers in Auswahl:
Kurzer Unterricht über die äussere
und innere Verfassung der Reichsstadt Rotweil, Ulm 1796.
Reichsstaatsrechtliche Untersuchung der Frage: Sind die Kreise
des deutschen Reichs verpflichtet, ihren in den Kreisusualmatrikeln
beschwerten Mitgliedern bis zur allgemeinen Rektifikation der
Reichsmatrikel provisorische Erleichterung durch Herstellung eines
billigen Ebenmaaßes zu verschaffen? samt einem Versuche, wie
solches bewerkstelligt werden könnte, alles mit namentlicher
Anwendung auf den Schwäbischen Kreis, Rottweil 1798.
Ideen zu einer leichtausführbaren Steuerperäquation in einem
Staate, wie des Grossherzogthum Baden, Karlsruhe 1808.
Eugen Mack (Hg.), Rottweils wirtschaftliche Lage 1793 -
Denkschrift von Johann Baptist von Hofer an den Schwäbischen Kreis,
Rottweil 1925.
Eugen Mack (Hg.), Aufsätze von Johann
Baptist von Hofer über den Rottweiler Spital und seine Güter und
Erträgnisse, Rottweil 1926.
3. KFZ-Kennzeichen: B
Berlin
BB Böblingen
BC Biberach
FR
Freiburg im Breisgau
KA Karlsruhe
KN
Konstanz
M München
PB Paderborn
RW
Rottweil
VS Schwarzwald-Baar-Kreis
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 von Hofer
- Extent
-
116 Archivalieneinheiten
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Familien- und Herrschaftsarchive >> Adel >> von Hofer
- Date of creation of holding
-
1670-2007
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1670-2007