Urkunden
Bernhard Saureißin, sesshaft zu Unterensingen, etliche Tage zu Nürtingen gef. wegen seiner seit langem getriebenen leichtfertigen und verschwenderischen Lebensführung und Vergeudung seines Guts, auch zur Verhütung der völligen Verarmung seiner Familie, jedoch auf seine, seiner frommen Frau und Freunde Bitten wieder freigelassen mit der Auflage seine bisherige Leichtfertigkeit und Verschwendungssucht abzulegen, keine Zechen und Gesellschaften mehr zu besuchen, keine Wehr zu besitzen noch zu tragen, außer ein Brotmesser mit abgebrochener Spitze, auch die Gefängnis- und Atzungskosten zu bezahlen, gelobt eidlich, diese Begnadigungsartikel zu befolgen und schwört U.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 U 3678
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Siegler: Lorenz Praßperger, B. und des Gerichts zu Nürtingen
Überlieferungsart: Ausfertigung
Vermerke: 1 Pap. S.
- Kontext
-
Urfehden >> 6. Band 6: Amt / Vogtei Nagold bis Nürtingen >> 6.7 Nürtingen, Amt >> 6.7.12 Unterensingen
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 Urfehden
Indexbegriff Person
Saureißin, Bernhard
Indexbegriff Ort
Unterensingen ES
Laufzeit
1548 Juni 25 (Mo nach Johannes d.T.)
- Weitere Objektseiten
- Digitalisat im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:49 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1548 Juni 25 (Mo nach Johannes d.T.)
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Hans Franck, wohnhaft zu Unterensingen, wegen seines jahrelang geführten leichtfertigen und widergesetzlichen Lebenswandels längst straffällig geworden, sodann wegen eines unlängst vorgefallenen Schlaghandels mit einer Frevelstrafe von 13 lb h belegt und, da er nicht zahlungsfähig war, zu Nürtingen eingesperrt, um an dem Frevel täglich 3 ß abzubüßen, jedoch auf seine Bitten und auf das Anerbieten, mit Weib und Kindern für immer aus dem Fürstentum zu ziehen, weiterer Strafe enthoben und freigelassen, gelobt unter Eid, diese sein Versprechen unverzüglich zu befolgen und schwört U.
Hans Butz, genannt Strohmayer d.J., sesshaft zu Unterensingen, etliche Tage im Gefängnis der Herzogin Elisabeth usw. zu Nürtingen gelegen, weil er, wie er selbst bekannt hat, 19 Scheffel Frucht aus dem Kasten des Abts von Adelberg zu Unterensingen gestohlen hatte, jedoch auf die Fürbitten seiner geistlichen und weltlichen Freunde wieder freigelassen unter der Bedingung, solches nicht mehr zu tun und sich ehrbar zu verhalten, gelobt eidlich, diese Bedingungen einzuhalten und schwört U. Beilage: Schuldbekenntnis des Hans Butz vom 28. Juli 1511 Pap.; 1 Bl.
Hans Manhart, genannt Letzhensin, sesshaft zu Unterensingen, etliche Tage im Gefängnis der Herzogin Elisabeth usw. zu Nürtingen gelegen wegen Drohungen gegen die Brüder Hans und Lux Fickelman, beide B. zu Nürtingen, jedoch auf die Fürbitten seiner Ehefrau, Freunde und Gönner wieder freigelassen mit der Auflage, dergleichen nicht mehr zu tun, schwört U.
Gall Regener, B. und sesshaft zu Unterensingen, wegen verbotener Kriegsdienste im Heere des Markgrafen Albrecht von Brandenburg zu Nürtingen gef., jedoch statt schwerer Strafe an Leib und Leben, wie die Landesordnung und herzogliche Mandate vorschreiben, in Gnaden wieder freigelassen mit der Auflage, seine Gefängniskosten selbst zu zahlen, sich fortan gehorsam zu verhalten und ohne Erlaubnis der Obrigkeit keine Dienste bei fremden Herren mehr anzunehmen und außer Landes in den Krieg zu ziehen, gelobt eidlich, dieser Begnadigung Folge zu leisten und schwört U.
Symon Silberberg aus Unterensingen, zu Nürtingen gef., weil er in einem Wirtshaus zu Nürtingen in betrunkenem Zustand ein Zinnkännchen in sein Wams geschoben und sich so dem Verdacht ausgesetzt hatte, als wolle er es heimlich entwenden, und auch sonst ein liederliches Leben geführt, jedoch auf seine Bitte, und in Anbetracht seiner und seiner Ehefrau großen Freundschaft begnadigt mit der Auflage, ohne obrigkeitliche Erlaubnis in keine offene Zeche und Gesellschaft mehr zu gehen, gelobt eidlich, diese Bedingung zu erfüllen und schwört U.
Plesin (Blasius) Stüdlin, sesshaft zu Unterensingen, im Gefängnis der Herzogin Elisabeth usw. zu Nürtingen gelegen, weil er vor kurzem zwei Frauen aus Unterensingen heimlich deren Flachs auf ihren Ländern zu früh abgemäht und dadurch verdorben hatte, jedoch auf die Fürbitten seiner Freunde, auch in Ansehung seines Weibs und seiner kleinen Kinder aus Gnaden vor die Wahl gestellt, entweder ein Rechtsverfahren anzunehmen oder eine Geldstrafe von 10 fl zu zahlen, und den Schaden zu ersetzen, den er den beiden Frauen zugefügt hat, wählt letzteres und gelobt unter Eid, eine solche strafbare Handlung nicht wieder zu begehen und schwört U.
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Hans Franck, sesshaft zu Unterensingen, wegen Verletzung der herzoglichen Almosenordnung und Unbotmäßigkeit gegen seine Schultheißen zu Nürtingen gef. und zur Strafe vor die Wahl gestellt, entweder eine Verschreibung aufzurichten, sich künftig wohl zu verhalten, die Vogtei Nürtingen nicht mehr zu verlassen, seine Kinder zur Arbeit zu erziehen, und diese, sowie sich selbst zu gemeinem Nutzen des Fleckens oder anderer Leute gebrauchen zu lassen, oder aber wegen seines Vergehens der rechtlichen Strafverfolgung gewärtig zu sein, wählt ersteres, gelobt unter Eid, die genannten Bedingungen zu befolgen und schwört U. Franck hatte wider die fürstliche Landesordnung, die vorschreibt, dass alle, welche aus dem Armenkasten Unterstützung bekommen, soviel als möglich selbst arbeiten, auch Weib und Kinder zur Arbeit und nicht zum Faulenzen und Müßiggang anhalten sollen, andernfalls ihnen das Almosen entzogen würde, das Angebot des Schultheißen zu Unterensingen, seine Kinder die Gänse hüten zu lassen, abgeschlagen und die Kinder müßig gehen lassen. Als hierauf der Schultheiß ihm und seiner Familie das Almosen entzog, schmähte Franck den Schultheißen, suchte ihn mit wehrhafter Hand zu überlaufen und drohte, er werde ihm Leute auf den Hals schicken, die ihn an dem Schultheißen rächen würden.
Symon Sylberberg, sesshaft zu Unterensingen, wegen wiederholten Friedbruchs zu Nürtingen gef., daselbst peinlich beklagt und dazu verurteilt, eine Geldstrafe von 20 fl zu bezahlen, kleine und große Spiele künftig zu meiden, auch keine Wehr zu besitzen noch zu tragen, gelobt eidlich, diese Urteilsartikel unverbrüchlich zu befolgen und schwört U.
![Michael Butz, genannt Strowmayer, sesshaft zu Unterensingen, wegen eines von ihm eingestandenen Diebstahls von 5Scheffel Getreide aus dem Fruchtkasten des Abts von Adelberg zu Unterensingen im Gefängnis der Fürstin Elisabeth zu Neuffen gef., jedoch auf Bitten seiner weltlichen und geistlichen Gönner weiterer Bestrafung überhoben und freigelassen, verspricht, künftig sein Leben zu bessern, sich anständig und still zu verhalten, Spiel und Wirtshäuser zu meiden und schwört U. Beilage: Urgicht und Bekenntnis des Michael Butz, des Strowmayers Sohn, aus Unterensingen, mit 7 genannten Zeugen. Pap. 1 Bl.; Di nach Jakob Ap. [29. Juli] 1511](https://iiif.deutsche-digitale-bibliothek.de/image/2/8cffbc6a-cd2d-4c4f-8f7b-d50fe8f3e65b/full/!306,450/0/default.jpg)
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