Bestand
Universität Kassel (Gesamthochschule): Hochschule für Bildende Künste (Bestand)
Enthält: • Organisation und
Umstrukturierung der Ausbildung der Kunsterzieher
•
Schriftverkehr der Werkakademie, bzw. der Hochschule für Bildende
Künste (HbK), mit verschiedenen Institutionen, die die Durchführung
der Ausbildung an der Hochschule unterstützen
•
Beteiligung an verschiedenen gemeinsamen Projekten
•
Unterrichtsinhalte, Prüfungsablauf
• Kontakt zu Vereinen
und Institutionen über möglicherweise geeignete Bewerber unter den
Studierenden der Hochschule auf freie Stellen
•
Zeitungsausschnittsammlungen verschiedener Veranstaltungen der
Werkakademie und Hochschule für Bildende Künste
•
Finanzierung und Durchführung des Neubaus der Werkakademie
Kassel
• Pressemitteilungen
• Erstellung der
kleinen Hochschulstatistik des Statistischen Bundesamtes
Bestandsgeschichte: Im Rahmen
der Zusammenlegung der WKS mit der Hochschule für Bildende Künste
(HbK) 1970 vereinte man auch deren Registraturen zu einer
Zentralregistratur. Im Rahmen der Integration der so geschaffenen
Hochschule für Gestaltung in die Gesamthochschule Kassel (GhK) 1971
wurden auch die Unterlagen der Zentralregistratur an die GhK
übergeben. Auf Anraten des Staatsarchivs Marburg stand die Idee
eines Universitätsarchivs für die Gesamthochschule im Raum. Doch
aus finanziellen und personellen Gründen konnte diese nicht
umgesetzt werden. Bestände der GhK selbst (Best. 420, 424), sowie
Bestände der Vorgängereinrichtungen der GhK (Best. 429/1-3) wurden
daraufhin gemäß Erlass des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft
und Kunst vom 11. Juni 1997 als Depositum an das Staatsarchiv
Marburg abgegeben. Nach einer Bewertung durch das Staatsarchiv
erfolgte am 21. Juni 1999 die Einlagerung von Best. 429/1
Hochschule für Bildende Künste und Best. 429/2 Werkkunstschule in
die vom Staatsarchiv in der Wilhelmshöher Allee zu diesem Zweck
angemieteten Räumlichkeiten des Landeskirchlichen Archivs Kassel.
Im Rahmen der Bewertung erfolgte keine Kassation innerhalb des
Aktenbestandes der Vorgängerinstitutionen der Gesamthochschule
Kassel. Nur künstlerische Arbeiten der HbK und der WKS wurden als
Museumsgut, und daher als nicht archivwürdig, zurückgewiesen. 2005
wurde das Außenmagazin in Kassel geschlossen und die Akten,
weiterhin als Depositum, nach Marburg in das Staatsarchiv
übergeführt. Im Rahmen der Aussonderung wurden die Akten an der GhK
vorsortiert, in Aktenordner neu zusammengefügt und vorläufig
verzeichnet. Aus den so entstandenen Abgabelisten, die den
Dienstakten beiliegen, wurde 2002 ein Bestandsverzeichnis der
Bestände 429/1-3 erstellt.
Bei der Übernahme der
Unterlagen zu Best. 429/1 Hochschule für Bildende Künste in das
Hessische Staatsarchiv Marburg wurden ebenfalls Akten der
Staatlichen Werkkunstschule Kassel und Akten der Gesamthochschule
Kassel in den Bestand mit aufgenommen. Eine Ordnung und
Verzeichnung der Akten der Provenienz HbK in Best. 429/1 erfolgte
2013 im Rahmen einer Laufbahnprüfung. Die Akten der Provenienz
Werkkunstschule Kassel wurden 2016, ebenfalls im Rahmen einer
Prüfungsverzeichnung (Bestand 429/2 Werkkunstschule), in den
zugehörigen Bestand verzeichnet. Aus diesem Bestand 429/2 wurden
wiederum Akten der Provenienz HbK in den Bestand 429/1 überführt
und verzeichnet. Bis auf eine verbleibende, unverzeichnete Menge
von 1MM an Akten der Provenienz GhK ist der Bestand abgeschlossen.
Weitere Abgaben durch die Gesamthochschule Kassel sind nicht zu
erwarten.
Geschichte des
Bestandsbildners: Nach der Zerstörung der Räumlichkeiten der
Kasseler Kunstakademie in Kassel durch einen Fliegerangriff 1943
und der Schließung der Einrichtung gegen Kriegsende begannen unter
Arnold Bode und Ernst Röttger 1946 die Bestrebungen, die während
des Nationalsozialismus immer stärker eingeschränkte und
schließlich geschlossene Bildungseinrichtung neu aufleben zu
lassen. In Übereinstimmung mit dem Hessischen Ministerium für
Erziehung und Volksbildung wurden zunächst ein Lehrplan entworfen,
Vorschläge für den Lehrkörper gemacht und Räumlichkeiten gesucht.
Am 14. November 1948 folgte die offizielle Eröffnung, der Einzug in
Räume, die zum Unterrichten geeignet waren, jedoch erst ein halbes
Jahr später und damit auch der Beginn des Lehrbetriebes mit den
ersten 61 Studierenden. Die wieder eingerichtete Schule fiel unter
die Aufsicht der Abt. II Schulwesen des Regierungspräsidenten in
Kassel und in den Zuständigkeitsbereich des Hessischen Ministeriums
für Kultus und Unterricht.
Ernst Röttger wurde mit der
Leitung der „Werkakademie“ genannten Einrichtung betraut. Aufgabe
der Institution war unter anderem die Ausbildung der Kunsterzieher
für das höhere Lehramt. Es folgte mit der Einrichtung einer
Schreinerei der Unterricht in Werklehre, sowie Werkstätten für
Maltechnik, Keramik und Buchbinderei. 1951 konnte durch die
Stiftung der Marburger Tapetenfabrik Kirchhain, Bezirk Kassel, eine
Stoffdruckwerkstatt bereitgestellt werden. Daneben wurden außerdem
eine Graphikklasse und eine Architekturabteilung betrieben. Die
Satzung der „Staatlichen Hochschule für bildende Künste“ (HbK) vom
08. September 1960 legt die künftige Orientierung der
Bildungseinrichtung auf die Ausbildung von Studierenden in
künstlerischer Gestaltung, sowie auf die Ausbildung von
Kunsterziehern für das künstlerische Lehramt an höheren Schulen
fest. Diese Ausbildung wurde hessenweit nur an der HbK
durchgeführt. Eine Entschärfung der von Anfang an kritischen
Raumsituation erfolgte 1968, als der 1962 begonnene Neubau in der
Karlsaue in Kassel, direkt neben der Staatlichen Werkkunstschule
Kassel (WKS), abgeschlossen und bezogen werden konnte. Leiter der
HbK war zu diesem Zeitpunkt Arnold Bode. 1951 kam erstmals mit der
entsprechenden Empfehlung des Haushaltsausschusses des Hessischen
Landtages die Idee einer Fusion mit der von Ernst Jupp geleiteten
Werkkunstschule Kassel auf, worauf man den „Vorläufigen
Arbeitsausschuss für Werkakademie und Werkkunstschule“ ins Leben
rief. Diese Bemühungen verliefen jedoch sehr schnell im Sand. Ab
1963 versuchten die Direktoren der Werkakademie und der WKS die
Integrationsidee beider Einrichtungen erneut aufleben zu lassen,
was jedoch bis 1966 weiterhin erfolglos blieb. Erst 1970 konnte die
Integration der WKS in die Hochschule für Bildende Künste
erfolgreich durchgeführt werden. Die so geschaffene „Hochschule für
Gestaltung“ wurde schließlich nur ein Jahr später in die
„Gesamthochschule Kassel“ integriert.
Findmittel: Findbuchausdruck,
2013 (beim Referenten)
Findmittel:
Arcinsys-Datenbank
Findmittel: 1 MM noch
unverzeichnet
Referent: Herr Dr.
Murk
Zusatzinformationen: Letzte
Aktualisierung: 25.9.2017
- Bestandssignatur
-
429/1
- Umfang
-
5,25 MM
- Kontext
-
Hessisches Staatsarchiv Marburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> Nichtstaatliche Archive und Deposita >> Hochschulen >> Universität Kassel (Gesamthochschule)
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Korrespondierende Archivalien: Best. 160 Akademie der bildenden Künste Kassel
Literatur: Gesamthochschule Kassel Organisationseinheit Kunst (Hrsg.): Kritische Festschrift zur 200-Jahr-Feier der Staatlichen Hochschule für Bildende Kunst in Kassel, die seit 1971 in die Gesamthochschule Kassel integriert [1777-1977]. Kassel, 18. Oktober 1977, Kassel 1977.
Literatur: Leitl, Alfons (Hrsg.): Staatliche Werkakademie Kassel, in: Baukunst und Werkform / Die neue Stadt, Heft 7, Nürnberg 1955.
Literatur: Vogel, Hans, Hirzel, Stephan (Bearb.): 175 Jahre Kasseler Akademie: Jubiläums-Ausstellung im Landesmuseum Kassel, veranstaltet von der Staatlichen Werkakademie und den Staatlichen Kunstsammlungen in Kassel, 19. Oktober bis 30. November 1952; [1777 - 1952], Kassel 1952.
- Bestandslaufzeit
-
1934-1976
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
10.06.2025, 08:12 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1934-1976