Bestand
Evangelische Tagungsstätte "Haus Nordhelle" (Bestand)
Zum Bestand Das Archiv der Ev. Tagungsstätte „Haus Nordhelle“ wurde 2014 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld verzeichnet. Es umfasst 101 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1976 bis 2007. Das Archiv liegt als Depositum im Landeskirchlichen Archiv unter der Bestandsnummer 4.265.Die Planungs- und Bauphase von Haus Nordhelle ist in den Akten der Gründer-Kirchenkreise Iserlohn, Lüdenscheid, Plettenberg, Siegen und Wittgenstein überliefert.Das aktuelle Archiv gibt Aufschluss über die Aktivitäten von „Haus Nordhelle“ als einer Weiterbildungseinrichtung, die sowohl Tagungen der Familienbildung als auch der Erwachsenenbildung anbietet. Vor allem im Bereich der personenbezogenen Bildungsarbeit, in der Auseinandersetzung mit Lebens- und Glaubensfragen der Teilnehmer sowie den Angeboten der politischen Bildung hat die Bildungsarbeit in „Haus Nordhelle“ einen Schwerpunkt gefunden. Außerdem berichten Akten über zahlreiche Kulturangebote der Tagesstätte für die Region wie Ausstellungen, Konzerte und Lesungen.Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 bzw. des Aufbewahrung- und Kassationsplans vom 19.12.2006.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.265 Nr. … (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie).Bielefeld, im Februar 2015Anna Warkentin Zur Geschichte von „Haus Nordhelle“ Haus Nordhelle ist eine kirchliche Bildungseinrichtung in Meinerzhagen-Valbert, die am 16. November 1980 eröffnet wurde (LkA EKvW 4.265 Nr. 84, 101). Erste Gespräche und Planungen zum Bau einer solchen Einrichtung begannen ab der Mitte der 1960er Jahre. Das Vorhaben sah vor, ein Haus zu bauen und zu unterhalten, in der Bildungsangebote für haupt- und ehrenamtliche kirchliche Mitarbeiter, aber auch Gemeindefreizeiten stattfinden sollten. Anregungen zu den Planungen bot die Gründung von Haus Reineberg bei Lübbecke. Zur Konkretisierung der Pläne gründete sich 1972 eine Planungskommission (Ebd., Nr. 84). 1974 wurde zu diesem Zweck ein Kirchenkreisverband der beteiligten Kirchenkreise Iserlohn, Lüdenscheid, Plettenberg, Siegen und Wittgenstein gegründet. In der Satzung heißt es zu dessen Aufgabe und Zweck: „Der Verband errichtet, unterhält und betreibt gemeinsam die Evangelische Tagungsstätte „Haus Nordhelle“ (Ebd., Nr. 101, § 1 der Satzung). In der Tagungsstätte solle, so der in der Satzung festgeschriebene Grundsatz, „der Glaube an den lebendigen Christus als den Herrn der Welt in Verkündigung, Bereitschaft zu christlicher Verantwortung und ein Zeugnis in der Welt“ erwachsen (Ebd.). Vertreten wurde der Verband von 23 Mitgliedern, die von den fünf beteiligten Kirchenkreisen entsandt wurden. Zu den Aufgaben der Verbandsvertretung gehörten die Wahl eines Vorstandes und die Aufstellung von Haushalts- und Stellenplänen (Ebd., §§ 3 und 4 der Satzung). Die Finanzierung von Haus Nordhelle richtete sich nach dem jeweiligen Kirchensteueraufkommen der jeweiligen Kirchenkreise und sollte ausschließlich aus kirchlichen Mitteln getragen werden. Dabei orientierte man sich an den Forderungen der Weiterbildungsentwicklungsplanung (Ebd., § 10 der Satzung). Im November 1979 wurde Hermann Adam in die Pfarrstelle des Kirchenkreisverbandes eingeführt. Zu seinen Aufgaben gehörten die Erarbeitung von Organisations- und Stellenplänen, Personalangelegenheiten und Inhalt, Konzeption und Form der zukünftigen Tagungsarbeit (Ebd., Nr. 101). Ihm zur Seite stand ab 1980 Walter Ebenfeld als hauptamtlich-pädagogischer Leiter (Ebd., Nr. 84). Zwei Jahre nach der Eröffnung von Haus Nordhelle wurden die erarbeiteten Grundsätze in der Satzung des „Evangelischen Familienbildungswerks „Nordhelle“ des Kirchenkreisverbandes der Kirchenkreise Iserlohn, Lüdenscheid, Plettenberg, Siegen und Wittgenstein“ festgehalten. Die Satzung trat mit dem 1. Januar 1982 in Kraft. Hauptzweck war die kirchliche Bildungs- und vor allem Familienbildungsarbeit. In Paragraph 2 heißt es: „In Ausübung seines Auftrages will das Ev. Familienbildungswerk „Nordhelle“ einen Beitrag dazu leisten, daß Menschen mit ihren Familien in organisierten Lernvorgängen zur sinnvollen Gestaltung des eigenen Lebens und des gesellschaftlichen Miteinanders befähigt werden“ (Ebd., Nr. 101)Gemäß dieses Grundsatzes fanden in Haus Nordhelle vielfältige Weiterbildungsangebote statt: Senioren-, Familien- und Kinder- und Jugendarbeit; Tagungen zu kirchlichen aber u. a. auch geschichtlichen und kulturellen Themen. Nicht nur Christen, sondern auch Menschen anderen Glaubens, etwa auch Flüchtlinge und Asylsuchende, sollten diese Tagungen besuchen können. Der Dialog zwischen den Religionen und zahlreiche Friedensveranstaltungen prägten die Veranstaltungen. Zum Programm von Haus Nordhelle gehörten ferner Konzerte, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen, außerdem Gottesdienste und Andachten (Ebd., Nr. 84, 92-98, 101). Allen Projekten lag die Teilnehmerorientierung als pädagogische Grundkonzeption zu Grunde (Ebd., Nr. 101). 1986 verließ der pädagogische Leiter Walter Ebenfeld Haus Nordhelle. Im Amt folgte ihm Joachim Stöver (Ebd., Nr. 84). Ebenfalls in den 1980er Jahren fand ein Wechsel in der Leitung statt. Am 29. Oktober 1989 wurde Arno Lohmann als Nachfolger von Pfarrer Adam in das Amt des theologischen Leiters eingeführt (Ebd., Nr. 89).In den 1990er Jahren erwies sich die Form der Finanzierung zunehmend als Problem. Da die Finanzierung an die Kirchensteuereinnahmen der Kirchenkreise gebunden war, sanken mit schwindenden Kirchensteuereinnahmen auch die Mittel von Haus Nordhelle. Ab 1998 wurde deshalb an einem durch das Land NRW gefördertem Organisationsentwicklungsprojekt zur „Profilierung, Qualitätssicherung und Entwicklung der Weiterbildung“ teilgenommen (Ebd., Nr. 82). Auf der einen Seite sollte die Finanzierung zukunftsfähig gestaltet werden, auf der anderen Seite das Weiterbildungsangebot beibehalten werden. Innerhalb des Projektes wurden innerbetriebliche Abläufe evaluiert und analysiert. Abläufe in Haustechnik und in der Verwaltung und Organisation des Hauses wurden ebenso wie die innerbetriebliche Kommunikation umstrukturiert um Kosten einsparen zu können; ein neues Marketing- und Öffentlichkeitskonzept wurde erarbeitet (Ebd., Nr. 68, 71, 81, 82). Die erneuerte Außendarstellung und die neuen Konzepte der Weiterbildung wurden der Öffentlichkeit bereits am 13. Juni 1999 während eines Tags der offenen Tür präsentiert (Ebd., Nr. 15).Als Folge dieser strukturellen und organisatorischen Umbildungen wurden auch die Verwaltungsstrukturen verändert. Im April 2005 wurde der seit 1980 tätige Verwaltungsleiter in den Ruhestand verabschiedet und ein kaufmännischer Leiter eingestellt (Ebd., Nr. 1). Am 1. Juli 2013 wurde eine neue Satzung des Kirchenkreisverbandes verabschiedet. Die Satzungsänderung war notwendig geworden, weil die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein aus dem Verband ausgeschieden waren. Der Verband wird seit 2013 von den Kirchenkreisen Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg weitergeführt. Laut Satzung ist es das Ziel des Verbandes, Haus Nordhelle „zeitgemäß und zukunftsweisend als kirchliches Tagungs- und Bildungshaus für die Gemeinden, kirchlichen Einrichtungen und neue Zielgruppen“ weiterzuführen.Bielefeld, im Dezember 2014Sebastian Schröder Literatur zur Geschichte von „Haus Nordhelle“ (Auswahl): Ev. Tagungsstätte Haus Nordhelle, [Meinerzhagen 1980]10 Jahre Haus Nordhelle, Meinerzhagen 1990, 64 S.
Form und Inhalt: Zum Bestand
Das Archiv der Ev. Tagungsstätte ”Haus Nordhelle“ wurde 2014 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld verzeichnet. Es umfasst 101 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1976 bis 2007. Das Archiv liegt als Depositum im Landeskirchlichen Archiv unter der Bestandsnummer 4.265.
Die Planungs- und Bauphase von Haus Nordhelle ist in den Akten der Gründer-Kirchenkreise Iserlohn, Lüdenscheid, Plettenberg, Siegen und Wittgenstein überliefert.
Das aktuelle Archiv gibt Aufschluss über die Aktivitäten von ”Haus Nordhelle“ als einer Weiterbildungseinrichtung, die sowohl Tagungen der Familienbildung als auch der Erwachsenenbildung anbietet. Vor allem im Bereich der personenbezogenen Bildungsarbeit, in der Auseinandersetzung mit Lebens- und Glaubensfragen der Teilnehmer sowie den Angeboten der politischen Bildung hat die Bildungsarbeit in ”Haus Nordhelle“ einen Schwerpunkt gefunden. Außerdem berichten Akten über zahlreiche Kulturangebote der Tagesstätte für die Region wie Ausstellungen, Konzerte und Lesungen.
Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke ”Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter ”Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 bzw. des Aufbewahrung- und Kassationsplans vom 19.12.2006.
Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.265 Nr. (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie).
Bielefeld, im Februar 2015
Anna Warkentin
Zur Geschichte von ”Haus Nordhelle“
Haus Nordhelle ist eine kirchliche Bildungseinrichtung in Meinerzhagen-Valbert, die am 16. November 1980 eröffnet wurde (LkA EKvW 4.265 Nr. 84, 101).
Erste Gespräche und Planungen zum Bau einer solchen Einrichtung begannen ab der Mitte der 1960er Jahre. Das Vorhaben sah vor, ein Haus zu bauen und zu unterhalten, in der Bildungsangebote für haupt- und ehrenamtliche kirchliche Mitarbeiter, aber auch Gemeindefreizeiten stattfinden sollten. Anregungen zu den Planungen bot die Gründung von Haus Reineberg bei Lübbecke. Zur Konkretisierung der Pläne gründete sich 1972 eine Planungskommission (Ebd., Nr. 84). 1974 wurde zu diesem Zweck ein Kirchenkreisverband der beteiligten Kirchenkreise Iserlohn, Lüdenscheid, Plettenberg, Siegen und Wittgenstein gegründet. In der Satzung heißt es zu dessen Aufgabe und Zweck: ”Der Verband errichtet, unterhält und betreibt gemeinsam die Evangelische Tagungsstätte ”Haus Nordhelle“ (Ebd., Nr. 101, § 1 der Satzung). In der Tagungsstätte solle, so der in der Satzung festgeschriebene Grundsatz, ”der Glaube an den lebendigen Christus als den Herrn der Welt in Verkündigung, Bereitschaft zu christlicher Verantwortung und ein Zeugnis in der Welt“ erwachsen (Ebd.). Vertreten wurde der Verband von 23 Mitgliedern, die von den fünf beteiligten Kirchenkreisen entsandt wurden. Zu den Aufgaben der Verbandsvertretung gehörten die Wahl eines Vorstandes und die Aufstellung von Haushalts- und Stellenplänen (Ebd., §§ 3 und 4 der Satzung). Die Finanzierung von Haus Nordhelle richtete sich nach dem jeweiligen Kirchensteueraufkommen der jeweiligen Kirchenkreise und sollte ausschließlich aus kirchlichen Mitteln getragen werden. Dabei orientierte man sich an den Forderungen der Weiterbildungsentwicklungsplanung (Ebd., § 10 der Satzung).
Im November 1979 wurde Hermann Adam in die Pfarrstelle des Kirchenkreisverbandes eingeführt. Zu seinen Aufgaben gehörten die Erarbeitung von Organisations- und Stellenplänen, Personalangelegenheiten und Inhalt, Konzeption und Form der zukünftigen Tagungsarbeit (Ebd., Nr. 101). Ihm zur Seite stand ab 1980 Walter Ebenfeld als hauptamtlich-pädagogischer Leiter (Ebd., Nr. 84).
Zwei Jahre nach der Eröffnung von Haus Nordhelle wurden die erarbeiteten Grundsätze in der Satzung des ”Evangelischen Familienbildungswerks ”Nordhelle“ des Kirchenkreisverbandes der Kirchenkreise Iserlohn, Lüdenscheid, Plettenberg, Siegen und Wittgenstein“ festgehalten. Die Satzung trat mit dem 1. Januar 1982 in Kraft. Hauptzweck war die kirchliche Bildungs- und vor allem Familienbildungsarbeit. In Paragraph 2 heißt es: ”In Ausübung seines Auftrages will das Ev. Familienbildungswerk ”Nordhelle“ einen Beitrag dazu leisten, daß Menschen mit ihren Familien in organisierten Lernvorgängen zur sinnvollen Gestaltung des eigenen Lebens und des gesellschaftlichen Miteinanders befähigt werden“ (Ebd., Nr. 101)
Gemäß dieses Grundsatzes fanden in Haus Nordhelle vielfältige Weiterbildungsangebote statt: Senioren-, Familien- und Kinder- und Jugendarbeit; Tagungen zu kirchlichen aber u. a. auch geschichtlichen und kulturellen Themen. Nicht nur Christen, sondern auch Menschen anderen Glaubens, etwa auch Flüchtlinge und Asylsuchende, sollten diese Tagungen besuchen können. Der Dialog zwischen den Religionen und zahlreiche Friedensveranstaltungen prägten die Veranstaltungen. Zum Programm von Haus Nordhelle gehörten ferner Konzerte, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen, außerdem Gottesdienste und Andachten (Ebd., Nr. 84, 92-98, 101). Allen Projekten lag die Teilnehmerorientierung als pädagogische Grundkonzeption zu Grunde (Ebd., Nr. 101).
1986 verließ der pädagogische Leiter Walter Ebenfeld Haus Nordhelle. Im Amt folgte ihm Joachim Stöver (Ebd., Nr. 84). Ebenfalls in den 1980er Jahren fand ein Wechsel in der Leitung statt. Am 29. Oktober 1989 wurde Arno Lohmann als Nachfolger von Pfarrer Adam in das Amt des theologischen Leiters eingeführt (Ebd., Nr. 89).
In den 1990er Jahren erwies sich die Form der Finanzierung zunehmend als Problem. Da die Finanzierung an die Kirchensteuereinnahmen der Kirchenkreise gebunden war, sanken mit schwindenden Kirchensteuereinnahmen auch die Mittel von Haus Nordhelle. Ab 1998 wurde deshalb an einem durch das Land NRW gefördertem Organisationsentwicklungsprojekt zur ”Profilierung, Qualitätssicherung und Entwicklung der Weiterbildung“ teilgenommen (Ebd., Nr. 82). Auf der einen Seite sollte die Finanzierung zukunftsfähig gestaltet werden, auf der anderen Seite das Weiterbildungsangebot beibehalten werden. Innerhalb des Projektes wurden innerbetriebliche Abläufe evaluiert und analysiert. Abläufe in Haustechnik und in der Verwaltung und Organisation des Hauses wurden ebenso wie die innerbetriebliche Kommunikation umstrukturiert um Kosten einsparen zu können; ein neues Marketing- und Öffentlichkeitskonzept wurde erarbeitet (Ebd., Nr. 68, 71, 81, 82). Die erneuerte Außendarstellung und die neuen Konzepte der Weiterbildung wurden der Öffentlichkeit bereits am 13. Juni 1999 während eines Tags der offenen Tür präsentiert (Ebd., Nr. 15).
Als Folge dieser strukturellen und organisatorischen Umbildungen wurden auch die Verwaltungsstrukturen verändert. Im April 2005 wurde der seit 1980 tätige Verwaltungsleiter in den Ruhestand verabschiedet und ein kaufmännischer Leiter eingestellt (Ebd., Nr. 1).
Am 1. Juli 2013 wurde eine neue Satzung des Kirchenkreisverbandes verabschiedet. Die Satzungsänderung war notwendig geworden, weil die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein aus dem Verband ausgeschieden waren. Der Verband wird seit 2013 von den Kirchenkreisen Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg weitergeführt. Laut Satzung ist es das Ziel des Verbandes, Haus Nordhelle ”zeitgemäß und zukunftsweisend als kirchliches Tagungs- und Bildungshaus für die Gemeinden, kirchlichen Einrichtungen und neue Zielgruppen“ weiterzuführen.
Bielefeld, im Dezember 2014
Sebastian Schröder
Literatur zur Geschichte von ”Haus Nordhelle“ (Auswahl):
Ev. Tagungsstätte Haus Nordhelle, [Meinerzhagen 1980]
10 Jahre Haus Nordhelle, Meinerzhagen 1990, 64 S.
- Bestandssignatur
-
4.265
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.1. KK Kirchenkreise
- Bestandslaufzeit
-
1976 - 2007
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1976 - 2007