Nachlass Tümmers, Burkhart (Bestand)

Bestand

Vorwort: Burkhart Tümmers, Dermatologe, geb. 27. Juli 1924 in Suhl (Thüringer Wald)

Sammlung von ca. 370 Portrait- und Karikaturzeichnungen von Personen des öffentlichen Lebens in Ulm und von Szenenzeichnungen einzelner Aufführungen am Ulmer Theater, die Herr Tümmers in seiner Freizeit von ca. 1970 bis 2018 anfertigte. Die Sammlung wurde am 2. Mai 2019 von Herrn Tümmers dem Stadtarchiv Ulm geschenkt. Weitere ca. 15.000 Zeichnungen zu allen möglichen Themen des politischen Weltgeschehens sind bei Herrn Tümmers verblieben.

Lebenslauf (von Herrn Tümmers verfasst)

Vater Hautarzt, Mutter musisch veranlagt, liebte Gesang. Schulabschluss mit Abitur. Kriegseinsatz bei der Luftnachrichtentruppe. Russische Kriegsgefangenschaft bis 1949. Dort erste Zeichnungen mit Grafitstift auf Zementsackpapier.
Medizinstudium und Fachausbildung in Berlin, Frankfurt/Main und Tübingen. In dieser Zeit entstanden im Hörsaal, bei Kongressen, meist flüchtige, vor allem Portrait-, auch Architekturskizzen.
Von 1959 bis 1992 war ich als niedergelassener Dermatologe in Ulm tätig und habe, was enorm Zeit sparte, viele Befunde schnell mit einer Skizze dokumentiert. Seit 1957 verheiratet, drei Kinder. Meine Frau sehr kritisch, ¿Mädchen für alles", der älteste Sohn (Ulrich Tümmers), wurde wie Vater und Großvater Dermatologe, der Zweite ist Fotograf und Karikaturist, die Tochter, Designerin, hat ein Atelier mit Schwerpunkt Typographie.
In den Ferien haben wir immer zusammen gezeichnet und die Mutter hat die Gerätschaften transportiert.
Seit dem Theaterneubau (1969) sind fast alle besuchten Aufführungen in Skizzenbüchern festgehalten worden. Ohne Papier, Bleistift oder Federhalter bin ich nie ausgegangen, war stets auf der Suche nach interessanten ¿Objekten", die, wenn sie sich selbst abgebildet sahen, leider nie in Begeisterungsstürme
ausgebrochen sind. Bei einem ¿Kopfjäger" kommt es auf einen exakt sitzenden, möglichst sparsamen Strich an Dass man auch etwas bewusst falsch malen kann, habe ich bei Frank Hempel gelernt. Tolerable Ungenauigkeiten oder Übertreibungen beleben auf jeden Fall die Darstellung. Egal, ob streng realistisch oder locker ausgeführt, man muss sich als Portraitist auf das Charakteristische konzentrieren. Ganz selten reicht bei der Ausführung dafür ein einziges, typisches Merkmal aus. Ein bis zur Unkenntlichkeit abstrahiertes Portrait ist zwar große Kunst, aber für mich persönlich niemals ein gutes Abbild. Es ist kein Wunder, dass ich nebenbei, besonders auf Reisen und meinen zahlreichen Donaufahrten, neben Köpfen natürlich auch Landschaften und Architektur gezeichnet habe. Hier gelten ähnliche Gesetze. Über all die Jahre ist so ein Fundus unzähliger ¿Gesichtslandschaften" und vielfältiger anderer Skizzen entstanden, aus dem der Pensionär in Ruhe schöpfen kann.

Angaben zum Objekt

• Bestandssignatur: H Tümmers, Burkhart

Verweise und Beziehungen

• Kontext: >> Handschriften und Nachlässe

Beteiligte, Orts- und Zeitangaben

• Bestandslaufzeit: 1972/2019

Weitere Informationen

• Weitere Objektseiten: Objekt im "Archivportal-D" anzeigen
• Letzte Aktualisierung: 03.04.2025, 12:43 MESZ