Die Erinnerungen stammen von den damaligen Kindern und (jungen) Erwachsenen. Erzählt werden sie von den Mitarbeiter*innen der Deutschen Digitalen Bibliothek und ihren Familien oder wurden per Email und auf den Social Media Kanälen zugesendet. Veröffentlicht werden sie anonym.
Zum 35. Jahrestag möchten wir Ihnen die Erinnerungen erneut zu lesen geben und Sie fragen: Wie erinnern Sie sich an diese Zeit? Welche Geschichte möchten Sie erzählen?
Hier geht es zu Part I und hier zum Anfang der #rückblende89…
Part II: Die (jungen) Erwachsenen erinnern sich
Keine Sprache, aufgelöste Heimat und eine Freiheit mit Fragezeichen
„9. November 1989, abends. eine Altbauwohnung in einer westdeutschen Großstadt, darin ein fast leeres WG-Zimmer mit Matratze und Stuhl, Ohne Tisch und Schrank. Es ist dunkel, ich höre Radio und denke an meine Freunde und Familie, weit weg, im Osten. Was tun sie jetzt? Wo sind sie gerade? Geht es ihnen gut? Kein Telefon und keine Sprache ist da, für das, was gerade passiert. Meine Heimat löst sich auf. Jetzt Freiheit. Soll ich glücklich sein? Ein paar Tage später schenkt mir eine Mitschülerin einen Fernseher. Ich sehe, wie die Menschen sich in den Armen liegen und weine vor Glück und Freude und Einsamkeit.“