1951: In Karlsruhe wird das Bundesverfassungsgericht durch Bundeskanzler Konrad Adenauer offiziell eröffnet. Das Verfassungsorgan zum Schutz des Grundgesetzes nahm seine Arbeit im Prinz-Max-Palais auf, wo es bis 1969 seinen Sitz hatte. Es wurde nach den Erfahrungen aus der Weimarer Republik mit deutlich stärkeren Befugnissen ausgestattet als seine Vorläuferinstitution – der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich.

1928: „Ich hab’ für Dich 'nen Blumentopf bestellt“ – im Berliner Großen Schauspielhaus, dem späteren Friedrichstadt-Palast, treten die Comedian Harmonists erstmals öffentlich auf. Das sechsköpfige Vokalensemble aus Berlin erlebte in den folgenden Jahren einen rasanten Aufstieg und gelangte zu internationaler Berühmtheit. Bis heute gibt es unzählige A-capella-Gruppen, die den durch die Comedian Harmonists geprägten Gesangsstil nachahmen bzw. sich davon inspirieren lassen.

1905: Der spätere Boxer und Boxweltmeister Max Schmeling wird in der Uckermark geboren. Schmeling, der bis heute zu den populärsten deutschen Sportlern zählt, wirkte in Nebenrollen auch in einigen Filmen mit. In „Das große Spiel“ von 1942 ist er in einer Szene als Zuschauer eines Fußballspiels zu sehen.

1870: Im Deutsch-Französischen Krieg kapituliert Straßburg vor den deutschen Truppen. Damit ging eine sechswöchige Belagerung der elsässischen Stadt zu Ende, in deren Verlauf durch massive Bombardierung große Schäden angerichtet wurden. Unter den hunderten zerstörten Gebäuden fand sich auch die Straßburger Stadtbibliothek, die einzigartige mittelalterliche Manuskripte beherbergt hatte.

1818: Auf dem Wasen wird das erste Cannstatter Volksfest („Cannstatter Wasen“) eröffnet. Es wird seither jährlich von Ende September bis Mitte Oktober in dem heute zu Stuttgart gehörenden Stadtteil gefeiert. Auch der ursprünglich mit dem Volksfest verbundene Vieh- und Schafmarkt hat noch heute seine Entsprechung – im Landwirtschaftlichen Hauptfest, das alle vier Jahre gemeinsam mit dem Cannstatter Wasen stattfindet. In der Archivalie zur Einführung des Cannstatter Volksfests, die im Hauptstaatsarchiv Stuttgart liegt, findet sich unter anderem eine Lageplan der Theresienwiese in München (siehe Bild) – dem Austragungsort des Oktoberfests, das wohl als (ein) Vorbild für das neue Fest in Cannstatt diente.

1803: Der Maler Ludwig Richter wird in Dresden geboren. Er war ein volkstümlicher Vertreter der Spätromantik und des Biedermeiers. Richters „Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ von 1873 ist in der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel zu sehen.

1883: Während der Einweihung des Niederwalddenkmals bei Rüdesheim wird durch eine anarchistische Gruppe ein Attentat auf Kaiser Wilhelm I. verübt. Der Versuch scheiterte allerdings, sodass niemand zu Schaden kam. Das Niederwalddenkmal sollte an den Deutsch-Französischen Krieg und an die daran anschließende deutsche Reichseinigung erinnern.

1918: Eduard von Keyserling stirbt in München. Der impressionistische Schriftsteller hinterließ Dutzende Romane, Novellen und Dramen. Viele seiner Werke sind durch den baltischen Adel inspiriert, den der im lettischen Paddern geborene Keyserling selbst aus nächster Nähe kannte.

1928: Der Bakteriologe Alexander Fleming entdeckt in seinem Labor zufällig, dass sich in der Nähe von Schimmelpilzen der Gattung Penicillium Bakterien weniger gut entwickeln und also eine keimtötende Wirkung haben. Aus dieser Beobachtung wurde später das Penicillin, eines der ersten Antibiotika der Welt, entwickelt. Fleming, der 1944 den Adelstitel erhielt, wurde 1945 für seine Entdeckung mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.