Nürnberger Karnevalskultur: Der Schembartlauf
Heute fast vergessen, war der Schembartlauf wahrscheinlich ein Highlight der spätmittelalterlichen Faschingsaktivitäten in Nürnberg. Der wohlhabende Stadtadel erkaufte sich vom Stadtrat das Privileg, einen Tag im Jahr maskiert und verkleidet durch die Stadt zu ziehen. Die Kostüme waren aufwändig und aus kostbaren Stoffen. Umzugswägen, sogenannte Höllen, parodierten kirchliche Würdenträger und Rituale. Erst die Reformation bereitete dem bunten Treiben ein Ende: der Schembartlauf wurde 1439 endgültig verboten. Die einfallsreichen und absurden Kostüme wurden in Schembartbüchern handschriftlich festgehalten und können so bis heute bewundert werden.