Heute ist Bewegung mit Fahrzeugen selbstverständlich.

Wir fahren zum Beispiel mit dem Auto.

Oder wir nehmen das Flugzeug.

Früher war das anders.

Manche Menschen sind mit dem Pferd geritten.

Aber Pferde waren teuer.

Viele Menschen konnten sich kein Pferd leisten.

Menschen ohne Pferd mussten zu Fuß gehen.

Das war anstrengend und dauerte lange.

Aber dann wurde das Fahrrad erfunden.

Die Draisine

Die Geschichte vom Fahr-Rad ist sehr interessant.

Die Geschichte beginnt mit einem Vulkan-Ausbruch.

Vor 200 Jahren bricht ein großer Vulkan in Asien aus.

Bei dem Ausbruch kommt viel Asche in die Luft.

Auf der ganzen Welt wird es dunkel und kalt.

 

Pflanzen können nicht mehr wachsen.

Denn Pflanzen brauchen Sonnen-Licht.

Die Bauern haben schlechte Ernten.

Und so gibt es wenig zu essen.

 

Für die Bauern sind Pferde die wichtigste Hilfe.

Aber viele Pferde verhungern damals.

Deswegen sucht ein Mann nach einem Ersatz für die Pferde.

Der Mann heißt Karl Friedrich Freiherr von Drais.

Er entwickelt eine Lauf-Maschine.

Die Maschine wird nach ihm benannt.

Man nennt sie Draisine.

Die Draisine sieht schon ein bisschen wie ein Fahr-Rad aus.

Aber die Draisine hat keine Pedale.

Man muss also laufen.

Deswegen nennen die Menschen die Draisine auch Lauf-Rad.

Die Reifen sind aus Holz.

Sie zerbrechen leicht.
 

Die Pedale und das Hoch-Rad

Bei der Draisine müssen sich die Menschen mit den Füßen vom Boden abstoßen.

Das ist anstrengend.

Deshalb werden Pedale erfunden.

Die Idee ist von einem französischen Vater und seinem Sohn.

 

Mit Pedalen kann man viel schneller fahren.

Das neue Fahr-Rad mit Pedalen ist sehr beliebt.

Viele Menschen in Europa und in den USA kaufen das neue Fahr-Rad.

Es gibt sogar Straßen-Rennen.

Soldaten in Frankreich kauft viele Fahr-Räder.

 

Ein paar Jahre später wird ein weiteres Fahr-Rad erfunden:

Das Hoch-Rad.

Beim Hoch-Rad ist das Vorder-Rad viel größer als das Hinter-Rad.

Manchmal ist das Vorder-Rad fast so hoch wie ein Mensch.

 

Mit dem Hoch-Rad kann man besonders schnell fahren.

Das finden viele Menschen gut!

 

Aber es ist gefährlich.

Man kann kaum auf das Hoch-Rad steigen,

weil es so hoch ist.

Die Menschen müssen mit Anlauf auf das Hoch-Rad springen.

Beim Runterfallen kann man sich alle Knochen brechen.

Außerdem ist das Fahren sehr ungemütlich.

Die Reifen sind aus Gummi.

Gummi-Reifen sind stabiler als die alten Holz-Reifen.

Aber es ist keine Luft in den Reifen.

Deshalb werden die Menschen beim Fahren durchgeschüttelt.

Die Luft-Reifen

In den kommenden Jahren gibt es neue Verbesserungen für das Fahr-Rad.

Das Vorder-Rad wird kleiner.

Aber das Fahren mit Gummi-Reifen ist ungemütlich.

Und so erfindet  John Boyd Dunlop aus Irland den Luft-Reifen:

  • Er nimmt einen Gummi-Reifen und einen Schlauch.
  • Dann bläst er Luft in den Schlauch.
  • Schließlich steckt er den Schlauch in den Gummi-Reifen.

 

John Boyd Dunlop nennt seine Erfindung Luft-Reifen.

Den neuen Luft-Reifen baut er an das Drei-Rad von seinem kleinen Sohn.

Mit den neuen Reifen ist der Sohn viel schneller als seine Freunde.

Der Vater ist begeistert.

Er baut die Luft-Reifen an sein Fahr-Rad.

Jetzt ist er auch viel schneller als alle anderen auf ihren Fahr-Rädern.

 

Das war vor ungefähr 150 Jahren.

Bis heute haben Fahr-Räder Luft-Reifen.
 

Frauen fahren Fahr-Rad

Damals sind Autos teuer.

Nur wenige Menschen haben ein Auto.

Aber sie können sich ein Fahr-Rad leisten.

 

Für Frauen sind Fahr-Räder zunächst unpraktisch.

Denn Frauen tragen damals lange Röcke.

Mit den Röcken können sie schlecht aufs Fahr-Rad aufsteigen.

Männer sagen deshalb:

Frauen können kein Fahr-Rad fahren.

 

Aber die Frauen setzen sich durch.

Sie tragen bald kürzere Röcke.

Damit können sie einfacher Fahr-Rad fahren.

 

Außerdem wird ein besonderes Fahr-Rad für Frauen entwickelt.

Beim Frauen-Fahr-Rad ist die Stange zwischen Sattel und Lenker nach unten gebogen.

Jetzt können Frauen mit Röcken leicht aufsteigen und absteigen.

Damals gibt es viel Werbung für Frauen auf Fahr-Rädern.

Das Fahr-Rad ist ein Zeichen für Gleich-Berechtigung.

 

Das Fahr-Rad im Sport

Vor 150 Jahren wird in Hamburg der erste Verein für Fahr-Rad-Sport gegründet.

Den Verein gibt es heute noch.

 

Damals entstehen viele neue Fahr-Rad-Vereine.

Die Vereine organisieren Wett-Rennen.

 

Ein berühmter Rad-Renn-Fahrer ist der Amerikaner Major Taylor.

Er wird Welt-Meister und stellt 7 Welt-Rekorde auf.

Und er ist Schwarz.

Das ist damals etwas Besonderes.

Denn Schwarze Menschen werden damals schlecht behandelt.

 

Auch Frauen dürfen Rad-Rennen fahren.

Die berühmteste Renn-Fahrerin ist Hélène Dutrieu aus Belgien.

 

Der Staat fördert das Fahr-Rad-Fahren.

Denn man will, dass die Menschen Sport machen.

Damit sie gesund bleiben.

Und so verbessert der Staat die Straßen.

So dass die Menschen leichter Fahr-Rad fahren können.

Es gibt viele Wege nur für Fahr-Räder und für Motor-Räder.

 

Aber das ändert sich nach ein paar Jahren.

Das Auto wird billiger.

Immer mehr Menschen kaufen ein Auto.

Sie wollen lieber mit dem Auto als mit dem Fahr-Rad fahren.

Das Fahr-Rad wird von der Straße verdrängt.

 

Heute brauchen wir Straßen für Autos und für Fahr-Räder.
 

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