Um im Jahr 1700 den Nordischen Krieg gegen das Schwedische Reich zu finanzieren, wurde Peter I., Zar von Russland, kreativ: Eine neue Steuer musste her und so führte er die „Bartkopeke“ ein. Äußerlich identisch mit einer Münze, war sie jedoch kein Zahlungsmittel, sondern ein Beleg: Jeder Träger eines Voll- oder Schnurrbartes musste nach Ständen gestaffelte Beträge zahlen und erhielt als Beweis seiner gezahlten Steuer die Bartkopeke. Nach 1715 lag der Betrag einheitlich bei 50 Rubel. Erst durch Katharina II. wurde die Bartsteuer 1772 abgeschafft.
Nicht nur im Zarenreich wurde der Bart für bestimmte Zwecke genutzt und instrumentalisiert. Im Laufe seiner langen Kulturgeschichte sollte der Bart mit Bedeutung aufgeladen werden: sei es durch sein Vorhanden- oder Nichtvorhandensein, sein Aussehen, sei es durch Religion oder Politik, Mode oder Meinung.