Rechte Gewalt ist kein neues Phänomen. Sie zieht sich durch die Geschichte Deutschlands, sowohl in der Bundesrepublik als auch, weniger bekannt, in der DDR. Ereignisse wie die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), das Oktoberfestattentat im Jahr 1980 oder die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 stehen für Hunderte, wenn nicht Tausende Vorfälle, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Menschenleben forderten – und dennoch oft in Vergessenheit gerieten.

Um diese oft verdrängten Aspekte der deutschen Geschichte ins Bewusstsein zu rücken, entsteht nun das Themenportal „Rechte Gewalt“. Angesiedelt wird es im Archivportal-D, einem Subportal der Deutschen Digitalen Bibliothek. So entsteht ein zentraler digitaler Ort, um Zugänge zu Archivgut und Wissen über rechtsextreme und rechtsterroristische Gewalt zu bündeln, zu bewahren und zugänglich zu machen.

Ziel des Projekts ist die multiperspektivische Darstellung rechter Gewalt – von rechtsextremen Gruppierungen und ihren Taten bis hin zu den Betroffenen. Das Bundesarchiv übernimmt die Projektleitung und entwickelt zusammen mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg die inhaltliche Konzeption des Themenportals. FIZ Karlsruhe verantwortet die technische Realisierung des Themenportals. 

Die Entwicklung wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. Mit diesem Vorhaben wird ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Aufarbeitung rechter Gewalt geleistet.