Wandbehang
Behang aus der Amanduskirche in Urach
Italien hatte sich schon im Mittelalter zum wichtigsten europäischen Herstellungsland für Seidenstoffe entwickelt. Ab dem 15. Jahrhundert belieferten die italienischen Weber die Märkte mit einer neuen Stoffart, dem Samt, und mit neuem "Design", den sogenannten Granatapfelmustern. Durch die Darstellung auf Tafelgemälden sind uns diese kostbaren Seidengewebe vertraut. Weniger bekannt, da selten erhalten, sind die auf komplizierten Webstühlen hergestellten Originalstoffe. Dieser Samt, der in seiner Entstehungszeit zu den überaus teuren Luxusgütern zählte, belegt durch die Herkunft aus der Uracher Stiftskirche, dass in Württemberg keine Ausgaben gescheut wurden, um das Gotteshaus auch mit repräsentativen Textilien auszustatten. Da der Stoff aus Italien stammt, mutmaßte man zuweilen sogar, er könnte mit Barbara Gonzaga (1455-1503), der Gemahlin Graf Eberhards im Bart (reg. 1459-1496), nach Württemberg gelangt sein. Bemerkenswert ist auch, dass sich der Samt gerade in einem protestantischen Gotteshaus erhalten hat - trotz Reformation und einer betont puristisch strengen Auffassung. 1877 kaufte das Landesmuseum diesen Behang vom Stiftungsrat der Uracher Amanduskirche. [Rainer Y]
- Location
-
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
- Collection
-
Kostüme, Textilien und moderne Textilkunst; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
- Inventory number
-
WLM 7683
- Measurements
-
H. 251 cm, B. 77 cm
- Material/Technique
-
Seidensamt mit Metallfaden, Fransenborte
- Subject (what)
-
Raumtextilie
Textilie
Religiöse Kunst
Wandbehang
- Subject (where)
-
St. Amandus (Bad Urach)
- Subject (when)
-
15. Jahrhundert
500-1500
- Event
-
Herstellung
- (where)
-
Italien
- (when)
-
1450-1499
- Event
-
Gebrauch
- (where)
-
Bad Urach
- Rights
-
Landesmuseum Württemberg
- Last update
-
14.03.2023, 6:23 AM CET
Data provider
Landesmuseum Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Wandbehang
Time of origin
- 1450-1499