Bestand

Festungskommandantur Königstein (Bestand)

Geschichte: Für das Kriegswesen des Mittelalters und der frühen Neuzeit war die Anlage von Befestigungen an wichtigen geographischen Punkten charakteristisch. Es prägten sich zwei Grundarten von Befestigungen aus: ständige Befestigungen mit eigener Festungsartillerie und Festungstruppen sowie Feldbefestigungen.

In Sachsen existierten im 16. Jahrhundert als ständige Befestigungen die Festungen Königstein, Pleißenburg, Sonnenstein, Stolpen, Torgau und Wittenberg. Diese Festungen wurden jeweils von einer Festungskommandantur unter Vorsitz eines Festungskommandanten verwaltet. Zu ihren Aufgaben gehörten u. a. die Sicherstellung der Festungsbesatzung, das Verpflegungs- und Rechnungswesen, Bewaffnung und Munition sowie im Kriegsfall die Verteidigung der Festungen. Militärisch waren die Festungen wichtige Waffenplätze und Versorgungsstützpunkte des Heeres. Im Ergebnis des Siebenjährigen Krieges und mit weiterem Fortschreiten der Waffentechnik wurden nach 1764 die Festungen Sonnenstein, Stolpen und Wittenberg aufgegeben. Im 19. und 20. Jahrhundert existierte nur noch die Festung Königstein.

Die urkundliche Ersterwähnung des Königsteins in der Sächsischen Schweiz datiert von 1232. Während der Hussitenkriege 1420 - 1434 wurde der Königstein mehrfach verwüstet. Unter den Wettinern Herzog Heinrich der Fromme (1473 / 1539 - 1541) und Kurfürst August (1526 / 1553 - 1586) erfolgten die Anlegung einer regelmäßigen Befestigung und die Einsetzung einer Garnison mit einem Kommandanten. Während des Siebenjährigen Krieges 1756 - 1763 war der Königstein Zufluchtsort der kurfürstlichen Familie. 1813 wurde die Garnison mit französischer Infanterie verstärkt. 1866 bis 1872 waren preußische Generale Kommandanten und das Infanteriedetachement bestand aus preußischen Truppen. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870 - 1871 war der Königstein Aufenthaltsort französischer Kriegsgefangener. Nach dem Ersten Weltkrieg 1914 - 1918 wurde die Festung Königstein aufgegeben. Bis 1922 war sie auch Staatsgefängnis.

Weitere Angaben siehe 2.3.8 Militär

Inhalt: Organisation und Personal.- Feldzüge.- Sanitätswesen und Kirchenwesen.- Gerichtswesen.- Untersuchungen.- Festungsgefangene und Arrestanten.- Mannschaftszusammensetzung.- Verpflegungswesen und Rechnungswesen.- Festungsinventar.- Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung.- Quartierangelegenheiten, Bauangelegenheiten und Grundstücksangelegenheiten.- Verteidigung der Festung.- Garnisonsdienst und Wachdienst.- Artilleriemannschaften.- Angelegenheiten des fürstlichen Hauses.- Kellerei.- Kriegsrangliste 1914.- Mobilmachung 1914.- Nationalliste 1914.

Bestandssignatur
Sächsisches Staatsarchiv, 11263
Umfang
9,85 (nur lfm)

Kontext
Sächsisches Staatsarchiv (Beständegliederung) >> 02. Königreich und Freistaat Sachsen 1831 - 1945 >> 02.03 Fachbehörden und nachgeordnete Einrichtungen >> 02.03.08 Militär >> 02.03.08.02 Nachgeordnete Militärverwaltungsbehörden

Bestandslaufzeit
1611 - 1918

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Es gilt die Sächsische Archivbenutzungsverordnung vom 8. September 2022 (SächsGVBl. S. 526).
Letzte Aktualisierung
27.11.2023, 08:58 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Sächsisches Staatsarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1611 - 1918

Ähnliche Objekte (12)