Archivale
Stift-, Pfründ- und Leibdingbrief
Regest: Pfaff Sifrit, Stifter und Kaplan des vorderen Altars in der Lienharts-Kapell außerhalb der Stadt Rütlingen, geweihet zur Ehre des heiligen ... und der heiligen Jungfrau St. Katherinen, tut kund, daß er jetzt Gott zu Lobe und seiner Seele und allen den Seelen, die ihm empfohlen sind, zu Trost und zu Hilfe von der Hand gegeben hat 9 Juchart Ackers und 1 Mannsmahd Wiese, gelegen in Betzinger Zehenten, und 1 Juchart Ackers, gelegen in Rütlinger Zehenten bei St. Lienharts Kapelle, den armen, elenden Feldsiechen in Rütlinger Haus bei St. Katherinen Kapelle und allen ihren Nachkommenden des selben Hauses ewiglich auf ihren Tisch, sonderlich nach ihrem Willen zu dienen. 6 Juchart Ackers liegen bei Tegerschlatter Märgli, die man nennt Eberlins Betzings Äcker, 2 Juchart in der Statt, die da heißet Vallenbach, die etwenn (= einmal) Cünin dem Ganser gehörten, und 1 Juchart auf Betzinger Staige, die etwenn Richenbach gehörte. Die Wiese liegt in Bonlanden und 1 Juchart Ackers bei St. Lienharts Kapelle zu Rütlingen. Wenn ein Pfleger verhindern wollte, daß die genannten Güter den Siechen auf ihren Tisch dieneten nach ihrem Willen, so bestimmt Pfaff Sifrit, daß die Güter ewiglich und eigenlich dem oben genannten Altar verfallen seien.- Volker der Amman, Bürgermeister zu Rütlingen und Pfleger der Feldsiechen, erklärt, daß er dem Pfaff Sifrit die Gnad getan hat, daß er ihm die vorgenannten Güter geliehen hat zu Leibding auf Lebenszeit alle Jahr um 2 Hühner. Nach seinem Tode sind die Güter den Feldsiechen ledig und los. Wenn Haile des Zellers Tochter von Wile, des Pfaffen Sifrit Muhme, diesen überleben sollte, so soll man ihr jährlich zu St. Michels Tag von den genannten Gütern 2 Pfund Heller geben, solang sie lebt. Kein anderer Erbe des Pfaffen gewinnt einen Anspruch.- Pfaff Sifrit erklärt, daß er jetzt von der Hand gegeben hat sein Haus, darin er ist, eigenlich und ewiglich zu nießen allen Kaplänen, die nach seinem Tode künftig sind zu Kommende (= Pfründe) an seinem Altar, den er gewidemt (= gestiftet) hat, jedoch so, daß jeglicher von ihnen daraus gebe und richte 10 Schilling jährlich Pfaff Eberh. Barther und 10 Schilling Heller jährlichs Gelds an das Licht des genannten Altars. - Volker der Amman, Bürgermeister zu Rütlingen, die Richter und der Rat der Stadt Rütlingen, Leiher des Altars nach Pfaff Sifrides Tode, erklären, daß sie ihm die Gnade getan haben, daß sie ihm das genannte Haus geliehen haben zu Leibding alle Jahr um 1 Huhn. Nach seinem Tode ist das Haus dem Altar ledig und los.
- Reference number
-
A 2 a (Kaufbriefe u.a.) Nr. A 2 a (Kaufbriefe u.a.) Nr. 1599
- Formal description
-
vier Löcher von Mäusefraß
Beschreibstoff: Pg.
- Further information
-
Siegel (Erhaltung): Siegel der Stadt Rütlingen, vorhanden
Zeugen / Siegler / Unterschriften: Zeugen: Walker Golgge, Berht. Madbach, Wernher der Schnider, Ulrich der Ungelter, Eberh. der Nädeler und Eberh. Ärgeli Richter zu Rütlingen, und der Rat gemeinlich
Insigel der Stadt Rütlingen
Insigel von Pfaff Sifrit
Genetisches Stadium: Or.
- Context
-
Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 1-6) >> Bd. 4 Armenpflege: Zinsbriefe, Kaufbriefe u.ä.
- Holding
-
A 2 a (Kaufbriefe u.a.) Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 1-6)
- Date of creation
-
1364 August 23, Freitag vor St. Bartholomeus Tag
- Other object pages
- Last update
-
20.03.2025, 11:14 AM CET
Data provider
Stadtarchiv Reutlingen. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Archivale
Time of origin
- 1364 August 23, Freitag vor St. Bartholomeus Tag