Bestand
Finanzdepartement (seit Dez. 1914 Finanzbehörde) (Bestand)
Erschließungszustand, Umfang: Erschlossen. 117 lfm
Verwandte Verzeichnungseinheiten: ASA Interna Cassa, NSA Finanzwesen
Vorwort: Das aus sechs Senatoren und zwölf Deputierten 1814 gebildete Finanzdepartement war die "Centralbehörde zur Direction des gesamten städtischen Finanzwesens". Seine Aufgaben waren insbesondere
- die Kassenverwaltung und Rechnungsführung,
- die Rechnungslegung über alle Zweige der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben,
- die Aufstellung des Haushaltplans,
- die Verwaltung des Staatsvermögens einschließlich des Grundbesitzes, der Torfmoore und Forsten,
- die Schuldenverwaltung,
- die Auffindung neuer Finanzquellen.
Zur Verwaltung der Staatsanleihe von 1850 wurde eine besondere Deputation (drei Senatoren, sechs Bürger) einge-setzt. Im Jahre 1863 wurde sie aufgelöst und ihre Befugnisse dem Finanzdepartement übertragen. Auch zur Verwaltung der Staatsprämienanleihe von 1863 wurde eine besondere Deputation eingesetzt (zwei Senatoren, vier Bürger), 1866 wurde die Verwaltung der Anleihe dem Finanzdepartement übertragen. Der vom Senat gewählte Stadtkassenverwalter musste bis 1880 seine Gehilfen, die als seine Privatangestellten zum Staate nur in mittelbarer Beziehung standen, von seinem Gehalt bezahlen sowie die Bürokosten bestreiten. Im Laufe der Zeit wurden dem Stadtkassenverwalter bzw. der Stadtkasse die Kassengeschäfte anderer Behörden übertragen, so dass es 1930 nur noch bei größeren Behörden, z. B. bei der Baubehörde und der Behörde für die innere Verwaltung eigene Kassen gab.
Das Finanzdepartement hat bei seiner Errichtung Akten der Stadt-Cassa fortgeführt. Diese wurden beim Bestand der Stadt-Cassa belassen. Infolge der Eingliederung Lübecks in die preußische Provinz Schleswig-Holstein 1937 wurde bei der Bildung der Stadtverwaltung eine Finanzverwaltung geschaffen, deren Aufgaben von fünf Ämtern wahrgenommen wurde: Kämmereiamt, Stadtkasse, Steueramt, Liegenschaftsamt und Forstamt. Die Akten der Finanzbehörde wurden z. T. von den jetzt gebildeten Ämtern weitergeführt. Im Jahre 1972 lieferte das Liegenschaftsamt den größten Teil der nach dem Registraturplan von 1913 verzeichneten Akten des Finanzdepartements ab, die Forsten betreffenden Akten erhielt das Archiv im Jahre 1990 vom Forstamt.
1952 wurden nichtausgelagerte Akten des Finanzdepartements von Olof Ahlers verzeichnet.
Eine Neuverzeichnung der Senatsakten Interna erfolgte durch Georg Fink nach der Rückführungsaktion 1987/1990, hierbei schieden Akten aus. Diese wurden zusammen mit den von Olof Ahlers verzeichneten Akten und ebenfalls nichtausgelagerten Protokollen im Jahre 2014 zusammengeführt und neu verzeichnet.
Die Aktentitelbildung erfolgte in Anlehnung an die älteren Verzeichnungen in digitaler Form, die Akten wurden umverpackt und neu durchsigniert. die Klassifikation des Bestandes orientiert sich an der Ordnung der vorliegenden Repertorien. Nach Verzeichnung und Verpackung fand die Arbeit ihren Abschluss in derr Erstellung eines Findbuchs. Ein umfassender Sach-, Personen- und Ortsindex am Ende des Bestandes erleichtert die Recherche. die Akten sind nun unter laufender Signatur zu finden.
Der Bestand wurde unter der Bezeichnung "3.4-3 Finanzdepartement" in die Tektonik der Bestände des Archivs der Hansestadt Lübeck eingegliedert. Er umfasst 117 laufende Meter und einen Zeitraum von
1739 - 1983. Das Findbuch des Bestandes Finanzdepartement steht in digitaler und gedruckter Form zur Verfügung.
Carmen Rave
Lübeck, im März 2015
Eingrenzung und Inhalt: Haushalt, Schuldenwesen, Verwaltung des Grundbesitzes (Ländereien, Stadtgüter, Mühlen) und des im Obereigentum des Staates stehenden ländlichen Grundbesitzes (Dorfschaften), der Regalien (Fähren, Jagd, Fischerei), Kassenangelegenheiten, Prozesse.
Bücher: Protokolle 1814-1928, Bücher der Stadtkasse: Journal und Kassabuch, Einnahme- und Ausgabe-Hauptbücher 1814-1933 (ohne 1924-1928), Hebungsregister
1814-1933, Hausbriefe 1783-1882
Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: Das aus sechs Senatoren und zwölf Deputierten 1814 gebildete Finanzdepartement
war die „Centralbehörde zur Direction des gesammten städtischen Finanzwesens“.
Seine Aufgaben waren insbesondere
- die Kassenverwaltung und Rechnungsführung,
- die Rechnungslegung über alle Zweige der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben,
- die Aufstellung des Haushaltplans,
- die Verwaltung des Staatsvermögens einschließlich des Grundbesitzes, der Torfmoore und Forsten,
- die Schuldenverwaltung,
- die Auffindung neuer Finanzquellen.
Zur Verwaltung der Staatsanleihe von 1850 wurde eine besondere Deputation (drei Senatoren, sechs Bürger) eingesetzt. Im Jahre 1863 wurde sie aufgelöst und ihre Befugnisse dem Finanzdepartement übertragen. Auch zur Verwaltung der Staats-Prämienanleihe von 1863 wurde eine besondere Deputation eingesetzt (zwei Senatoren,
vier Bürger), 1866 wurde die Verwaltung der Anleihe dem Finanzdepartement übertragen. Der vom Senat gewählte Stadtkassenverwalter musste bis 1880 seine Gehilfen, die als seine Privatangestellten zum Staate nur in mittelbarer Beziehung standen, von seinem Gehalt bezahlen sowie die Bürokosten bestreiten. Im Laufe der Zeit wurden dem Stadtkassenverwalter bzw. der Stadtkasse die Kassengeschäfte anderer Behörden übertragen, so dass es 1930 nur noch bei größeren Behörden, z. B. bei der Baubehörde und der Behörde für die innere Verwaltung, eigene Kassen gab. Das Finanzdepartement hat bei seiner Errichtung Akten der Stadt-Cassa fortgeführt. Diese wurden beim Bestand der Stadt-Cassa belassen. Die von Olof Ahlers 1952 verzeichneten Akten sind mit den 1987/1990 aus der Auslagerung rückgeführten, von Georg Fink bei der Neuverzeichnung der Senatsakten Interna ausgeschiedenen Akten des Finanzdepartements bei einer künftigen Neuordnung zu vereinigen und zu verzeichnen. Die Protokolle waren nicht ausgelagert, dagegen ältere Kassenbücher (bis etwa 1845). Infolge der Eingliederung Lübecks in die preußische Provinz Schleswig-Holstein 1937 wurde bei der Bildung der Stadtverwaltung eine Finanzverwaltung geschaffen, deren Aufgaben von fünf Ämtern wahrgenommen wurde: Kämmereiamt, Stadtkasse, Steueramt, Liegenschaftsamt und Forstamt. Die Akten der Finanzbehörde wurden z. T. von den jetzt gebildeten Ämtern weitergeführt. Im Jahre 1972 lieferte das Liegenschaftsamt den größten Teil der nach dem Registraturplan von 1913 verzeichneten Akten des Finanzdepartements ab, die Forsten betreffenden Akten erhielt das Archiv im Jahre 1990 vom Forstamt.
Veröffentlichungen: Walter Hinrichs, Die lübeckische Finanzpolitik 1867-1926. Lübeck 1928 (Veröffentlichungen zur Geschichte der freien und Hansestadt Lübeck. 7, 2); Axel Weniger, Die Finanzverwaltung Lübecks im 19. Jahrhundert (Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, Reihe B Bd. 9) Lübeck 1982.
- Bestandssignatur
-
03.04-03
- Kontext
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Archiv der Hansestadt Lübeck (Archivtektonik) >> 03 Behörden bis 1937 >> 03.04 Finanzwesen und Liegenschaften
- Bestandslaufzeit
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1739-1983
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
30.06.2025, 10:12 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1739-1983