Journal article | Zeitschriftenartikel
"Die Phantasie ist nicht an der Macht...": vom Verschleiß des Utopischen im 20. Jahrhundert
'In diesem Beitrag wird versucht, die politischen Bedingungen utopischen Denkens in spätmodernen Gesellschaften zu klären. In diesem Kontext gilt es selbstverständlich auch, die mangelnde Utopieoffenheit der Politikwissenschaft anzusprechen. Dazu werden die Varianten sowie Rezeptions- und Wirkungsgeschichten utopischen Denkens rekonstruiert und unter dem Aspekt ihrer Instrumentalisierung und Abnutzung im Verlaufe des 20. Jahrhunderts diskutiert. Die klassische Utopietradition als 'männliches Phantasieprodukt' (Richard Saage) wird nach den Kriterien feministischer Politikwissenschaft auf patriarchale Geschlechterbilder und Vorstellungen künftiger Geschlechterregime betrachtet, denn die meisten gesellschaftlichen und politischen Zukunftsszenarien tragen - selbst bei übermäßigem Utopismus - Versatzstücke patriarchaler Phantasien im ideologischen Gepäck. Nicht nur das männlich-hegemoniale Deutungsuniversum wird geschlechterkritisch ausgeleuchtet, auch die mit der neuen Frauenbewegung aufkommenden weiblichen Denk- und Praxisbewegungen utopischen Gehalts werden erörtert: Utopisches hat sich nämlich als selbstreflexives Denk- und Handlungsprinzip im Feminismus selbst eingeschrieben. Frauenbewegung und Feminismus bilden daher vitale Nischen des Utopischen in gegenwärtigen Gesellschaften.' (Autorenreferat)
- Weitere Titel
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The obsolescence of utopianism in the twentieth century
- ISSN
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2313-5433
- Umfang
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Seite(n): 7-28
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
- Erschienen in
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Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 29(1)
- Thema
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Sozialwissenschaften, Soziologie
Politikwissenschaft
Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Politikwissenschaft
Frauen- und Geschlechterforschung
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Phantasie
20. Jahrhundert
Frauenbewegung
Patriarchat
postindustrielle Gesellschaft
Geschlechterverhältnis
Feminismus
Kritik
Utopie
Politikwissenschaft
deskriptive Studie
historisch
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Kreisky, Eva
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Deutschland
- (wann)
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2000
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-59358
- Rechteinformation
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
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21.06.2024, 16:27 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Zeitschriftenartikel
Beteiligte
- Kreisky, Eva
Entstanden
- 2000