Bestand
258. Infanterie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 8, Seite
251-252, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
258.
Infanterie-Division
(WK II, E 458
Stralsund)
* 26.8.1939 im WK II als
Division 4. Welle aus den Ergänzungseinheiten des
Wehrkreises II (Stettin), zu einem Drittel aus solchen des
WK III mit:
Inf. Rgt. 458 I.-III.
aus den Erg. Btlen. I./96 und II./96 Deutsch-Krone und E 4
Woldenberg
Inf. Rgt. 478 I.-III.
aus den Erg. Btlen. I./94 Schlawe, II./94 Neustettin und E
48 Neustrelitz
Inf. Rgt. 479
I.-III. aus den Erg. Btlen. I./50 Küstrin, II./50
Landsberg und I./121 Crossen (WK III)
Art. Rgt. 258 I.-IV. (die III. aus WK III)
Div. Einheiten 258.
Am 16.12.1939 wurde die mot. IV. schwere Abt./Art.
Rgt. 258 Heerestruppe und durch die besp. IV./Art. Rgt.
209 (3. Welle, WK IV) ersetzt (die Umbenennung von IV./258
in schw. Art. Abt. 846 und IV./209 in IV./258 erfolgte
erst 21.1.1941); am 27.1.1940 gab die Division das
II./Inf. Rgt. 479 (als II./509) mit 2./AR 258 und 10./AR
209 an die 292. Inf. Div. (8. Welle) und am 4.10.1940 ein
Drittel der Division an die 122. Inf. Div. (11. Welle) ab;
darunter Stab/Inf. Rgt. 458, III./458, III./478, III./479
(als Stab 410, II./410, II./409, II./411) und die III./AR
258 (als II./122) mit der 2., 5., 8. Bttr. und 11./209;
die Abgaben wurden innerhalb der Division ersetzt.
Am 1.2.1943 wurde das Gren. Rgt. 458
aufgelöst, Teile bildeten das Div. Btl. 258, II. und III.
Btl. traten zu den Schwesterregimentern, die ihr I. Btl.
aufgelöst hatten. Die Division wurde also zweigleisig
mit:
Gren. Rgt. 478 aus II./478,
III./478 und III./458
Gren. Rgt.
479 aus II./479, III./479 und II./458
Div. Btl. 258.
Am 13.3.1944
wurden III./478 und II./458 aufgelöst, III./458 wurde
I./478 und III./479 in I./479 umbenannt. Durch
Eingliederung der Div. Gruppe 387 der aufgelösten 387.
Inf. Div. wurde die Division in eine Div. neuer Art 44
umgegliedert mit:
Div. Gruppe 387
mit Rgts. Gruppen 525 und 542
Gren.
Rgt. 478 I., II.
Gren. Rgt. 479 I.,
II.
Div. Füs. Btl. 258
Art. Rgt. 258 mit I., II., IV. und
III./AR 387.
Die Division wurde im
August 1944 bei der Hgr. Südukraine (6. Armee) im Raum
Jassy vernichtet. Die am 4.9.1944 befohlene Umbenennung
der Div. Gruppe 387 in Gren. Rgt. 542 und der III./AR 387
in III./AR 258 kann also nicht mehr wirksam geworden sein.
Am 9.10.1944 wurde die Division formell aufgelöst.
Unterstellung:
1939
Sept.: im Antransport;
Süd; Osten; Polen
Dez.: XII; 1.
Armee; „C"; Westen; Saarpfalz
1940
Jan./Mai: XII; 1. Armee;
„C"; Westen; Saarpfalz
Juni: XXX;
1. Armee; „C"; Westen; Nancy
Juli/Aug.: XXX; 18. Armee; -, Osten; Polen
Sept./Dez.: XXX; 4. Armee; „B"; Osten;
Polen
1941
Jan./März: X; 4. Armee; „B"; Osten; Polen
Apr./Mai: XXXV; 4. Armee; „B"; Osten;
Polen
Juni/Juli: VII; 4. Armee;
Mitte; Osten; Brest, Bialystok
Aug.: XIII; 2. Armee; Mitte; Osten; Bobruisk
Sept.: XII; 4. Armee; Mitte; Osten;
Jelnja
Okt.: XXXX; 4. Pz.Gruppe
Mitte; Osten; Wjasma
Nov./Dez.: XX;
4. Armee; Mitte; Osten; sw. Moskau
1942
Jan.: XX; 4. Armee;
Mitte; Osten; Juchnow
Feb./Apr.:
VII; 4. Pz. Armee; Mitte; Osten; Gshatsk
Mai/Aug.: XX; 3. Pz. Armee; Mitte; Osten;
Gshatsk
Sept./Dez.: IX; 3. Pz.
Armee; Mitte; Osten; Gshatsk
1943
Jan.: IX; 3. Pz. Armee;
Mitte; Osten; Gshatsk
Feb.: IX; 4.
Armee; Mitte; Osten; Gshatsk
März/Juni: XXXXVI; 2. Pz.Armee; Mitte Osten;
Orel
Juli/Aug.: XXXXVI; 9. Armee;
Mitte; Osten; Orel
Sept.: IV; 6.
Armee; Süd; Osten; Mius
Okt.
(Kgr.): IV; 6. Armee; „A"; Osten; Dnjepr
Nov./Dez.: IV; 1. Pz. Armee; Süd; Osten;
Nikopol
1944
Jan.: IV; 6. Armee; Süd; Osten; Nikopol
Feb.: XXIX; 6. Armee; Süd; Osten;
Nikopol
März: XVII; 6. Armee; „A";
Osten; Nikopol
Apr./Mai: XXIX; 6.
Armee; Südukr.; Osten; Kischinew
Juni/Juli: XXXXIV; 6. Armee; Südukr.; Osten;
Jassy
Aug.: Verbleib
unbekannt"
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach
den „Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für
einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
9. Juni, 21.
Juli, 1. Aug., 13. Sep., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
15. Jan., 10.
Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni 1. Juli, 7. Aug.,
3. Sep., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
2. Jan., 6. Feb., 10.
März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2.
Sep., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
1. Jan., 3. Feb., 4.
März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sep.,
4. Okt, 8. Nov., 3. Dez.
1944
15. Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli,
31. Aug., 16. Sep., 13. Okt., 5. Nov., (16.XI.)
1945
(31.XII.) 19.
Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die
„Schematische Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem
8.6.1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen
sie.
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1988 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im
April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB)
aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren
auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26.
August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie
eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach
Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach
Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur
nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge
eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden
Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten
geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang
bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die
Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in
Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle
Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die
sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des
Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere
Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus
Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren
bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen
Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942
entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten
Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug
Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von
amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in
die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst
und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen -
verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die
Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst
in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang
1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den
Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in
größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.;
diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München),
bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls
bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für
beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine
Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber
Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich
die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen
1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und
Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919
bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der
Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die
Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also
abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts
vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen
Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
In den
einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
- Juli
1963: 19.-23. Division
- März 1964:
24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le.
Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div.
Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von
Manteuffel
In den "Guides to German
Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind
Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt
erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen
1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge
Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div.
Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos,
Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div.
Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das
Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis
98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den
USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus
Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der
Operational History (German) Section der Historical
Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und
Heer.
Die Gliederung des
Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen
Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch
Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und
Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den
Unterabteilungen
III
(Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc
(Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div.
Geistliche)
- Kommandant des
Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: KTB von Aug. 1939 bis Apr. 1941 und
von Ende Mai 1941 bis Dez. 1942
Ib:
KTB von Ende Okt. 1939 bis Ende Dez. 1942.
Ic: TB von Feb. bis Juni 1940 und von
Mitte Juli 1940 bis Ende Dez. 1942.
IIa: TB von Mitte Juli 1940 bis Ende Dez.
1942.
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 26-258/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 26-258
- Umfang
-
142 Aufbewahrungseinheiten; 4,3 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Grundlage für jede Benutzung von Archivgut im Bundesarchiv sind das Bundesarchivgesetz und die Benutzungsverordnung.
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 258. Infanterie-Division (258. ID), 1939-1944
Entstanden
- 1939-1944