Nebelkammer

Großraum Diffusions Nebelkammer

Nebelkammern wurden zum Nachweis von Eigenschaften subatomarer Teilchen benutzt. Sie sind mit "feuchtem" Gas gefüllt. Wenn ein geladenes Teilchen dieses Gas durchquert, erzeugt es Kondensstreifen - ein ähnlicher Effekt wie bei Flugzeugen mit Kondensstreifen. Beobachtungsfläche: 0,8 m x 0,8 m Der Kammerboden, eine schwarze Metallplatte, wird auf 30° C gekühlt. Decken und Seitenflächen bestehen aus einer Doppelglashaube, im Zwischenraum befindet sich ein dünnes Heizdrahtgitter, das diesen Bereich erwärmt. Gleichzeitig dient es als Hochspannungsgitter zur Absaugung von störenden Ionen. In die Kammer wird ständig Alkohol eingeführt, der verdampft und von oben wärmeren Bereich zum kühleren Kammerboden diffundiert. Dort kondentiert er wieder zu flüssigem Alkohol. Über diesen bildet sich eine dünne Schicht mit übersättigtem Alkoholdampf. Gelangt nun ein geladenes Teilchen aus der Umgebungsstrahlung in die Nebelkammer, ionisiert es die Gasmoleküle in dieser Schicht. Dort wirken diese Ionen als Kondensationskerne für feine Alkoholtröpfchen. Man kann also den Weg der einfallenden Teilchen als Kondensstreifen sehen. Aus seiner Form kann man auf den einfallenden Teilchen bzw. auf die Strahlungsart schließen. Gut zu beobachtende Teilchen: Nebelspur eines Alphateilchen Alphateilchen sind sehr schwere Teilchen, die aus 2 Protonen und 2 Neutronen bestehen. Sie geben ihre Energie innerhalb einer sehr kurzen Wegstrecke vollständig ab und erzeugen daher sehr kurze, dicke Nebelspuren. Nebelspuren von Protonen Protonen haben mehr Energie als Alphateilchen, die sie auf einen längeren Weg abgeben. Ihre Nebelspuren sind daher länger. Nebelspuren von Betateilchen Energiereiche Betateilchen lassen sich an geraden dünnen Linien identifizieren, während die Nebelspuren von Betateilchen mit geringerer Energie durch Streuung gekrümmt, abgewinkelt oder verschlungen aussehen können. Nebelspur eines Mesons 90% der kosmischen Strahlung, die auf die Erde auftrifft, besteht aus Mesonen. Die Spuren dieser geladenen Elementarteilchen in der Nebelkammer sind schwer zu identifizieren. Mesonen mit hoher Energie erzeugen Spuren, die denen von Betateilchenähnlich sind, Mesonen mit geringer Energie ionisieren stark, so dass ihre Spuren fast denen von Alphateilchen entsprechen. Nebelspur eines Myons Myonen haben eine Lebensdauer von einer Millionstel Sekunde. Gelegentlich lässt sich der Zerfall eines Myons in ein Elektron und zwei in der Nebelkammer nicht sichtbare Neutrinos beobachten. Da sich das Elektron nicht in Richtung des Myons weiterbewegt und weniger Energie hat, ist die Nebelspur abgewinkelt und von dieser Stelle aus dünner. Elektrisch nicht geladene Teilchen wie Neutronen oder Neutrinos können in der Nebelkammer nicht beobachtet werden.

Standort
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim
Inventarnummer
EVZ:1988/2193

Bezug (was)
Radioaktive Strahlung
Ionisation

Ereignis
Herstellung
(wo)
Herstellungsort: Göttingen
(wann)
1988

Rechteinformation
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim
Letzte Aktualisierung
13.02.2023, 08:47 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Nebelkammer

Entstanden

  • 1988

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